Es war der Beginn einer großen Leidenschaft. Einer Leidenschaft, die den Hauptschullehrer jetzt veranlasste, ein Buch über den "Kultverein aus München" zu verfassen. Einen Einblick, der zeigt, dass Löwenfans vor allem eines sein müssen: extrem leidensfähig. Denn im Sog des großen Nachbarn Bayern München bleibt für die Löwen in der Regel nur wenig Grund zum Jubeln.
"Die meisten Löwen-Fans sind toughe Jungs", sagt der Familienvater heute über die 60-Anhänger. "Das fing in der Schule an. Andauernd wurde man von den Bayern-Fans gehänselt und durfte sich blöde Kommentare anhören. Aber man bleibt seinem Team dennoch treu."
Den Anstoß für sein Buch gab im Übrigen ein anderes Buch. "Marienplatz" heißt es und in dem werden die Fans des TSV 1860 als extrem suizidgefährdet dargestellt. Eine Auffassung, die Niedermair nicht annähernd teilen kann. Im Gegenteil: Für den Autor von "Leo - ein Leben im Löwenblues" sind die 60-Anhänger die besten Fans der Welt. Deswegen versteht er sein Werk auch als eine Hommage an alle Löwen-Fans. In 26 amüsanten Kapiteln beschreibt Niedermair das Leben und Leiden eines echten Löwen. Wenn man dem Buch glauben darf - vor allem Leiden.
"Ich gebe es zu ... der unmittelbare Anstoß zu diesem Versuch eines Fußballbuches ist tiefe Frustration", beginnt Niedermair das Vorwort seines Werkes. Nicht ohne auf den kommenden 114 Seiten eindrucksvoll zu beweisen, wie sehr ein 60er doch mit seinem Team leidet - gerade auch in den schweren Zeiten. Es ist der Rückblick auf über 40 Jahre Fankult. Auf Aufstiege, auf Abstiege, auf viele glorreiche Siege und noch mehr bittere Niederlagen.
"Leo - ein Leben im Löwenblues", von Uli Niedermair, 114 Seiten. 13,90 Euro (für Mitglieder von Löwen-Fanclubs 12 Euro). Das Buch ist erhältlich unter
Leo.Loewenblues@gmx.de