In einem auf höchstem Niveau geführten Spiel mussten die Landesliga-Handballer des TSV Niederraunau schon ihre beste Saisonleistung abrufen, um die HSG Würm-Mitte mit 30:25 in die Schranken zu weisen. Beste Stimmung in der Halle, beinahe 300 Zuschauer und dann eine unglaubliche Leistungssteigerung der Truppe von Coach Markus Waldmann – am Schluss war überall nur Zufriedenheit zu spüren. Eine Ausnahme machten vielleicht die geschlagenen Gäste, aber selbst die schienen mit ihrer Leistung auf dem Feld einverstanden zu sein.
Das auf dem Papier klare Endergebnis macht nicht deutlich, wie spannend das Spiel bis drei Minuten vor Abpfiff war. Auch die Spieler aus Gräfelfing und Planegg hätten ohne Weiteres als Sieger vom Platz gehen können. Doch die Raunauer zeichnete am Samstag der absolute Siegeswille aus, der noch vor Weihnachten kaum spürbar war. Allen voran glänzte Oliver Kiebler mit einer überragenden Leistung. Seine intelligente Spielführung zeichnet ihn immer aus. Gegen Würm kam aber auch noch der erfolgreiche Abschluss mit überraschenden Schlagwürfen aus dem Rückraum hinzu. Dazu machte sich die Reaktivierung von Michael Thalhofer für die Raunauer Erste bemerkbar. Fünf Treffer gingen am Ende auf das Konto des Rückkehrers. Der zweite Comeback-Mann in eigener Halle, Christoph Schäfer, glänzte schon wieder in der Abwehr und machte vorne zwei Tore am Kreis. Nicht zu vergessen: Die Torhüter überzeugten mit tollen Paraden, und ein unermüdlich rackernder Boris Matzner holte sich ein Sonderlob dafür ab, dass er in der entscheiden Phase die Räume für die Würmer extrem eng machte.
Raunau ging nach einer Serie von Kiebler gleich 4:2 in Führung. Bis zum 10:8 sollte diese Bestand haben. Würm kam in Person von Moritz Rädler aber spürbar auf. Mathias Waldmann konnte mit einem Volleyball-Tor, also einem ins Netz geschlagenen Abpraller, das 14:12 erzielen. Doch beim Halbzeitstand von 14:14 hatten die Gäste Oberwasser erreicht.
Die Oberbayern bauten nach dem Wiederanpfiff ihre Serie bis zum Spielstand von 15:17 aus. Doch die Raunauer wurden nicht hektisch und hielten vor allem durch Thalhofer dagegen. Mitentscheidend war dann der kluge Schachzug, Rädler in Manndeckung zu nehmen. TSV-Torwart Maxi Jekle steigerte sich noch weiter, und die daraus resultierenden schnellen Gegenstöße wurden eiskalt verwandelt. Beim 23:20 durch Johannes Ring war das Spiel gekippt. Ein herrliches Anspiel von Maxi Deisenhofer verwandelte Julian Waldmann zum entscheidenden 28:23. Tosender Applaus der begeisterten Fans begleitete das Team dann in den verbleibenden Spielminuten. (walp)
TSV-Torschützen Kiebler (6), Matzner (5), Thalhofer (5), Deisenhofer (4/3), J. Waldmann (3), Ring (2), Schäfer (2), M. Waldmann (2/1), Mayer (1)