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Burgau: Neuer Anlauf für den Aufzug in der Burgauer Innenstadt

Burgau

Neuer Anlauf für den Aufzug in der Burgauer Innenstadt

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    Der Stadtrat hat sich dafür ausgesprochen, dass zwischen der Mühl- und der Stadtstraße in Burgau ein Aufzug installiert werden soll. Noch ist kein genauer Standort festgelegt, eine Möglichkeit wäre aber eine Verbindung zur Bankfiliale am Kirchplatz. Die dortige Treppe ist während der Wintermonate gesperrt.
    Der Stadtrat hat sich dafür ausgesprochen, dass zwischen der Mühl- und der Stadtstraße in Burgau ein Aufzug installiert werden soll. Noch ist kein genauer Standort festgelegt, eine Möglichkeit wäre aber eine Verbindung zur Bankfiliale am Kirchplatz. Die dortige Treppe ist während der Wintermonate gesperrt. Foto: Bernhard Weizenegger

    In Burgau soll die Unter- mit der Oberstadt und somit die Mühl- mit der Stadtstraße verbunden werden, um das Zentrum zu beleben und einen barrierefreien Zugang zu schaffen. Der Stadtrat hat einstimmig einen Antrag der Freien Wähler dazu befürwortet. Nach der Vorstellung von Fraktionschef Jürgen Pauer könnten die Arbeiten dafür schon im nächsten Jahr beginnen. Es solle keine Zeit mehr verloren werden, nachdem bereits vor vielen Jahren über ein solches Projekt diskutiert worden war, ohne dass sich bis heute etwas getan hätte und da auch die Idee einer Brücke in der Innenstadt verworfen worden sei.

    Es gibt bereits eine Planung aus dem Jahr 1999, als ein Aufzug neben dem Albertus-Magnus-Haus installiert werden sollte. Allerdings stiegen die Kosten, sodass die Pläne später im Zuge der Haushaltsberatungen nicht weiter verfolgt wurden und in der Schublade verschwanden, wie Stadtbaumeister Werner Mihatsch sagte. Sollte das Projekt auch jetzt nicht umgesetzt werden und erneut so viel Zeit bis zu einem neuen Anlauf vergehen, könne es endgültig begraben werden, warnte Pauer. Er hoffe, „dass die Verwaltung jetzt in die Gänge kommt“ – wogegen sich Bürgermeister Konrad Barm (Freie Wähler) verwahrte. Schließlich sei es die Aufgabe des Rates, Geld bereitzustellen. Pauer meinte, „das haben Sie in den falschen Hals bekommen“. Er sehe bei einem freistehenden

    Wilhelm Frielinghaus (CWG) befürwortete den neuen Anlauf, „das ist wirklich notwendig“. Die ursprüngliche Planung für einen Aufzug sei ausgereift gewesen, bloß habe der konkrete Kreis der Nutzer nicht ausgemacht werden können und es habe Angst vor Vandalismus gegeben. Mit der Entwicklung des früheren Zimmermann-Areals gebe es aber eine neue Situation. Jedoch solle die Verkehrsplanung für dieses Gelände abgewartet werden, bevor ein Standort bestimmt wird.

    Mit 300000 Euro muss auf jeden Fall gerechnet werden

    Pauer warnte aber, dass die Entwicklung dort noch Jahre dauern könne. Ein Aufzug in unmittelbarer Nähe, also wieder am Albertus-Magnus-Haus, scheitere schon alleine wegen des dortigen Baums. „Den zu entfernen würde immense Probleme bringen.“ Hermann Mühlbauer (ABB) fand nicht, dass dieses Projekt vom Ex-Zimmermann-Areal abhänge, die Stadt müsse so oder so etwas für die Barrierefreiheit tun. Karlheinz Mayländer (FDP/FB) wiederum wollte vom Stadtbaumeister wissen, ob ein Aufzug neben der Bank am Kirchplatz technisch machbar ist. Mihatsch erklärte, das müsse erst untersucht werden, kurzfristig könne solch ein Projekt nicht realisiert werden. Es müsse auch geklärt werden, was mit der Treppe an der Bank passiert. Für den Aufzug am Albertus-Magnus-Haus seien damals Kosten von knapp 300000 Mark errechnet worden, heute müsse auf jeden Fall mit derselben Summe geplant werden – allerdings in Euro. Hinzu kämen noch mindestens 10000 Euro im Jahr für den Unterhalt der Anlage.

    Mayländer warnte davor, bei der Diskussion wieder in eine Sackgasse zu kommen und Frank Rupprecht (CWG) meinte, „wir haben uns schon zu oft auf etwas festgelegt“ und dann sei doch nichts daraus geworden. Daher müsse zuerst auf ein Verkehrsgutachten im Bereich des alten Zimmermann-Geländes gewartet werden, „wir haben ja noch ein paar Monate Zeit. Und stehen wir dazu, kommt der Aufzug. Aber wir dürfen nichts überstürzen.“

    Das Therapiezentrum kann noch keine Zusage geben

    Manfred Kramer (SPD) riet dazu, auch mit dem Therapiezentrum über die Pläne zu sprechen. Schließlich hatte sich die Einrichtung bei den ursprünglichen Planungen bereit erklärt, einen Zuschuss zu zahlen, heißt es in den Sitzungsunterlagen. Die Patienten und Angehörigen würden von einer guten Verbindung zur Stadtstraße ja profitieren. Martin Brenner (CSU) regte an, auf die Ursprungsplanung zurückzugreifen, „das Geld wurde ja schon mal ausgegeben“. Außerdem sei ein Schutz vor Vandalismus wichtig. Und Edgar Bader (Freie Wähler) sah keinen besseren Standort als den vorgeschlagenen, weil er in der Mitte zwischen Therapiezentrum und Seniorenwohnanlage liege. Eine weitere Verzögerung des Projekts könne er den Älteren und Behinderten in der Stadt nicht mehr erklären – und die Kosten für den Betrieb spielten angesichts der Investitionssummen bei Eisstadion, Freibad und Kapuziner-Halle keine Rolle.

    Ob das Therapiezentrum einen Zuschuss zahlt, ist allerdings nicht mehr sicher. Seit damals haben sich die Vorzeichen geändert, der geplante Neubau der Einrichtung wird sie viel Geld kosten. Und der neue Geschäftsführer Stefan Brunhuber sagt auf Anfrage unserer Zeitung, dass er erst die Planungen sehen und mit dem Bürgermeister sowie seinen eigenen Mitarbeitern, den Patienten und deren Angehörigen sprechen müsse. Die mögliche Investitionssumme für einen Aufzug sei jedenfalls „viel Geld“. Für die VR-Bank, die ihre Zustimmung auf Anfrage unserer Zeitung bekräftigt, steht schon fest: Sie würde keinen Zuschuss geben, sie brauche selbst jeden Euro. Außerdem würde sie ja den Grund zur Verfügung stellen. Das Thema sei auch nach der ersten Planung diskutiert worden, sagt Vorstandssprecher Ingo Eberhardt, und auch damals sei die Bank für einen Aufzug gewesen – auch wenn er wohl eher weniger von ihren Kunden genutzt werde. Und wie Brunhuber findet auch er, dass die Investition „viel Geld“ sei.

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