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Landkreis Günzburg: Mit Getöse ins neue Jahr

Landkreis Günzburg

Mit Getöse ins neue Jahr

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    Auch im Landkreis Günzburg gehört ein Feuerwerk zum Jahreswechsel dazu.
    Auch im Landkreis Günzburg gehört ein Feuerwerk zum Jahreswechsel dazu. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolfoto)

    Das neue Jahr mit Getöse zu begrüßen, gehört für viele Deutsche an Silvester einfach dazu. Die Feuerwerkshersteller machen dabei einen Millionenumsatz. Im Landkreis Günzburg ist die regionale Verbrauchermarktkette V-Markt an mehreren Standorten vertreten, wie hoch bei ihr der Umsatz mit Böllern und Raketen ausfällt, gibt das Unternehmen allerdings nicht preis. Er sei gleichbleibend, heißt es aus der Firmenzentrale. Die Prognose für dieses Jahr sei aber sehr positiv, erklärt Rainer Kugler.

    Im Trend liegen demnach Feuerwerksbatterien und Verbundfeuerwerke. Auch das Unternehmen Farben Schmid, das unter anderem in Günzburg und Krumbach Niederlassungen hat und jetzt wieder Feuerwerksbedarf verkauft, bestätigt: Die Batterien sind besonders beliebt. Der Umsatz sei insgesamt in den vergangenen Jahren ziemlich gleich geblieben. Auch im Ettenbeurer Dorfladen wurde früher Feuerwerk verkauft, aber wegen der zu geringen Auswahl sei es nicht mehr nachgefragt und deshalb inzwischen komplett aus dem Sortiment genommen worden, heißt es dort.

    Allerdings hat der Lichterglanz am Himmel auch seine Schattenseiten. So warnt der Zoll: „Spätestens ab Ende November beginnt nicht nur die Vorweihnachtszeit, sondern auch die Hochsaison für die Einfuhr von illegalen Feuerwerkskörpern und Böllern.“ Im vergangenen Jahr seien nach Kontrollen auf der Straße und zunehmend auch in der Post nach Internetbestellungen insgesamt mehr als 1,8 Tonnen Material in Deutschland beschlagnahmt worden, für das ein Einfuhrverbot bestehe. In diesem Jahr zeichne sich eine deutlich steigende Tendenz ab.

    Bei Verstoß droht eine Geldbuße oder Haft

    Die meisten illegalen Produkte stammten aus China und kämen auf dem Landweg via Tschechien und Polen in die Bundesrepublik. Sie seien in aller Regel nicht auf ihre Sicherheit geprüft und entsprechend gefährlich, außerdem mangelhaft verarbeitet und sie hätten eine zu hohe Sprengkraft. Sichere Pyrotechnik sei an den BAM- oder CE-Zeichen zu erkennen – sofern diese nicht gefälscht wurden.

    Wer das Material importiert, verstößt gegen Vorschriften, was eine Geldbuße und im schweren Fall bis zu drei Jahre Haft bedeuten kann. Im Landkreis Günzburg sind solche Feuerwerkskörper nach Auskunft des Hauptzollamts Augsburg „nur eine Randerscheinung“. Sie würden nur sehr selten und dann auch nur in kleinen Mengen bei Kontrollen gefunden. Der Landkreis befinde sich nicht im Bereich der Haupttransportrouten für illegale Böller.

    Auch außerhalb von Silvester und Neujahr kann es Feuerwerk geben

    Die Polizei hat in den vergangenen Jahren in der Region nur einen Fall von illegalen Feuerwerkskörpern registriert, sie würden eher an den Grenzen gefunden. Auch sonst ist das Thema Silvester für die Beamten eher keines, denn die Zahl der Sachbeschädigungen und Verletzten durch Feuerwerk sei im Landkreis gering, erklärt Pressesprecher Christian Eckel. Auch gebe es nur wenige Fälle, in denen außerhalb der erlaubten Zeiten an Silvester und Neujahr „geböllert“ wurde – die Dunkelziffer sei aber wohl groß. Wer sich nicht daran hält, muss bis zu 50000 Euro Geldbuße zahlen.

    Die Meldungen gehen an das Landratsamt, das dann das Geld verlange. Wer etwa zu einem Geburtstag ein Feuerwerk zünden will, kann das aber auch außerhalb von Silvester und Neujahr tun – wenn es von der jeweils zuständigen Gemeinde genehmigt wurde, erklärt Christoph Langer, Geschäftsbereichsleiter Öffentliche Sicherheit und Ordnung im Landratsamt. Auch dort sind nur wenige Fälle bekannt, in denen sich Bürger nicht an offizielle „Böllerzeiten“ hielten.

    Mehr Müll nach Feuerwerk in Günzburg

    Große Probleme mit Sachbeschädigungen oder Dreck durch die Pyrotechnik gibt es auch nicht, zumindest in Krumbach und Ichenhausen. In beiden Rathäusern heißt es dazu: nicht schlimmer als anderswo, nichts Weltbewegendes. Auch in Günzburg hält es sich im Rahmen, sagt Friederike Kurtenbach, zumindest was Sachbeschädigungen angeht.

    Die Juristin bei der Stadtverwaltung schränkt ein: Die Mitarbeiter des Bauhofs hätten in den vergangenen zwei bis drei Jahren spürbar mehr zu tun gehabt, weil mehr Überreste von Böllern, Flaschen und ganzen Batteriefeuerwerken nicht entsorgt, sondern liegengelassen würden. Die Leute investierten offenbar mehr in Feuerwerk, wodurch auch mehr liegen bleibe. Am 1. Januar sei es daher obligatorisch, Kontrollfahrten zu machen um zu sehen, wo aufgeräumt werden muss.

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