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Straßenbau: Lärm soll in Zukunft kein Thema sein

Straßenbau

Lärm soll in Zukunft kein Thema sein

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    Für Hochwang bedeutet eine neue Umfahrung eine deutliche Entlastung der Durchgangsstraße.
    Für Hochwang bedeutet eine neue Umfahrung eine deutliche Entlastung der Durchgangsstraße. Foto: Bernhard Weizenegger

    160 Stühle haben nicht gereicht. Über 200 Menschen in der Ichenhauser Friedrich-Jahn-Halle wollten wissen, wie der Grobentwurf für die künftige Umfahrung für Ichenhausen und Kötz aussieht. Bei einer Infoveranstaltung zeigte Projektleiter Baurat Raphael Zuber vom Staatlichen Bauamt Krumbach, wo die neue B16 einmal verlaufen soll. Vorerst ist das Vorhaben mit 38 Millionen Euro veranschlagt. Heute Abend wiederholt das Staatliche

    Beim Legoland soll es mit der Umgehungsstraße für Kötz und Ichenhausen losgehen. Die künftige B16 soll dann Richtung Osten schwenken, mit einer Brücke über das Winterbachtal, in einem großen Bogen um den Kötzer Ortsteil Ebersbach führen, weiter um Deubach herum, am Trinkwasserschutzgebiet der Stadt Ichenhausen vorbei, um das Brandfeld und mit einem „größeren Bauwerk“ (Zuber) im Südwesten vom

    Anschlusspunkte an das Verkehrsnetz gibt es kurz nach dem Winterbachtal bei Kleinkötz, an der Kreisstraße GZ17 Richtung Kammeltal und Deubach und an der Staatsstraße 2023 zwischen Ichenhausen und Ettenbeuren. Die bisherige Bundesstraße wird in der Kötzer Waldsiedlung zur Sackgasse. Zwischen Waldsiedlung und

    Entfernung zur Wohnbebauung beträgt mehr als 600 Meter

    Die Entfernung zu den ausgewiesenen, aber noch nicht komplett realisierten Wohngebieten im Osten von Ichenhausen betrage mehr als 600 Meter, beim Brandfeld nannte Zuber zwischen 300 und 310 Meter, zum Sondergebiet Brandfeld 275 Meter. Zur Wohnbebauung in Deubach halte die künftige Straße mindestens 570 Meter Abstand, vom Einsiedlerhof bei Deubach sei sie 250 Meter entfernt. Für das Bauamt ergibt sich aus diesen Distanzen: „Es wird voraussichtlich keine Lärmbetroffenheit geben.“ Bei geländegleicher Bauweise sei erst ab 200 Metern Nähe zur Straße von „akuter Lärmbetroffenheit“ auszugehen, sagte Zuber.

    „Wir sind angehalten, mindestens 20 Prozent dreistreifig auszubauen“, sagte der Baurat, das gelte vor allem an Steigungen. Wo konkret die Umfahrungsstraße für Ichenhausen und Kötz dreistreifig werden soll, wisse man noch nicht und die im jetzigen Grobentwurf eingezeichneten Bauwerke, Böschungen und Anschlussstellen könnten sich noch „geringfügig verändern“. „Rechtliche Relevanz“ habe die Informationsveranstaltung nicht, betonten die Vertreter des Staatlichen Bauamts.

    Zur Zeit nehme das Bauamt die betroffenen öffentlichen Feld-und Waldwege in den Blick, um über Unter-oder Überfahrungen zu befinden. Ab kommender Woche soll auf der Homepage des Staatlichen Bauamts außerdem der Lageplan der neuen Bundesstraße zur Verfügung stehen. Unter www.stbakru.bayern.de können Interessierte sich informieren. Sollte es Fragen geben: „Melden Sie sich jederzeit bei uns“, sagte Zuber, der mit Amtsleiter Jens Ehmke und Tobias Rogg vom Staatlichen Bauamt in Ichenhausen war.

    Vorentwurf soll nächstes Jahr fertig werden

    Stefan Schrott vertrat beim Informationsabend das Ingenieurbüro Mayr aus Aichach, das die Planung der neuen B 16 betreut. Involviert sind außerdem die Planungsgruppe Anuva Stadt-und Umweltplanung in Nürnberg und die Planungsgruppe Umwelt PU aus Hannover.

    Der Vorentwurf für die B16 Neu soll voraussichtlich im kommenden Jahr fertig werden, dann können die Genehmigungsunterlagen zusammengestellt und die Planfeststellung eingeleitet werden. Für die Genehmigungszeit rechnet das Staatliche Bauamt mit ein bis zwei Jahren, und Baurat Raphael Zuber sagt: „Ein konkretes Baudatum können wir momentan nicht nennen. Aber wir arbeiten mit Hochdruck.“

    Die Bürger von Ichenhausen, Deubach und Kötz haben „absolut das Bedürfnis, dass sie entlastet werden“, sagte der Ichenhauser Max Schubert, der nur knapp 30 Meter von der B16 entfernt wohnt und unter dem Lärm leidet. Er bekam Beifall aus dem Publikum. Beifall gab es auch für Inge Farion, Landwirtin im Brandfeld, die den Neubau der B16 als „Dinosaurierplanung“ bezeichnete und sagte: „Der Zug ist abgefahren für eine solche Planung.“ Das Thema Flächenverbrauch brenne den Bürgern unter den Nägeln, das zeige sich auch beim Volksbegehren zum Flächenschutz.

    Zuvor hatte schon der Kreisrat der Grünen Maximilian Deisenhofer den Flächenverbrauch angesprochen. Im Landkreis sei die Flächenversiegelung überdurchschnittlich hoch, sagte Farion. Eine neue B16 bringe nur noch mehr Verkehr und zusätzliche Gewerbeflächen und damit noch mehr Flächenversiegelung. „Wir sollten die Heimat bewahren“, sagte Ingeborg Farion.

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