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Unterricht: In diesen Kisten steckt viel Energie

Unterricht

In diesen Kisten steckt viel Energie

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    Auch zum Ausladen braucht es Energie: Schüler und Lehrer des Dossenberger-Gymnasiums haben per Ameisenkette Kisten mit Unterrichtsmaterial ins Schulhaus transportiert. Der Inhalt: Schaubilder, Experimente und Bausätze, die sich mit dem Thema erneuerbare Energie beschäftigen.
    Auch zum Ausladen braucht es Energie: Schüler und Lehrer des Dossenberger-Gymnasiums haben per Ameisenkette Kisten mit Unterrichtsmaterial ins Schulhaus transportiert. Der Inhalt: Schaubilder, Experimente und Bausätze, die sich mit dem Thema erneuerbare Energie beschäftigen. Foto: Rebekka Jakob

    Ein kleines bisschen wie Weihnachten ist es schon: Denn die Neugier, was in den Kisten stecken mag, die sie gerade in den Chemiesaal der Schule tragen, ist groß unter Schülern und Lehrern des Günzburger Dossenberger-Gymnasiums. Dass die Vorfreude auf das Unterrichtsmaterial so groß ist, freut Georg Eysel-Zahl ganz besonders. Der Geschäftsführer der VRD-Stiftung für Erneuerbare Energien hat die Holzkisten nach Günzburg gebracht, die nun gemeinsam aus dem Auto geladen werden. Was darin steckt? Jede Menge Energie natürlich.

    Eysel-Zahl vertritt die vor 20 Jahren gegründete Stiftung, welche laut Stiftungszweck erneuerbare Energien fördern, die Umwelt schützen und die Lebensqualität der Menschen verbessern möchte. In Günzburg soll vor allem der Unterricht unterstützt werden, und das gleich in mehreren Fächern. „An dem Lehrkonzept haben ein Biologieprofessor, eine Physikerin und ein Geologe gearbeitet“, sagt der Geschäftsführer. An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wurden die Unterrichtsmaterialien erarbeitet, die sich in fünf Modulen mit Themen wie Solarenergie, Fotosynthese, aber auch dem Treibhauseffekt befassen. Dazu gibt es Schaubilder, Puzzles, Experimente und Bausätze, vieles erarbeiten sich die Klassen selbst. „Wir verlangen den Schulen damit viel ab“, sagt Eysel-Zahl. „Denn die Lehrkräfte müssen mit den Materialen viel über ihr jeweiliges Fachgebiet hinaus agieren.“ Neben den naturwissenschaftlichen Fächern komme beispielsweise auch Ethik und Religion ins Spiel. Die Schulen könnten damit ein Schuljahr lang zwei Wochenstunden bestreiten, erklärt der Experte, aber beispielsweise auch Projektwochen gestalten. Laut Iris Jamnitzky, der stellvertretenden Schulleiterin, möchte das Dossenberger unter anderem den jährlichen Nachhaltigkeitstag der Schule bestreiten. „Und die Kollegen möchten das Material gleich in den nächsten Tagen im Unterricht verwenden“, darüber freut sie sich.

    Schulleiter Peter Lang, selbst Mathematik- und Physiklehrer, sieht das Material als echten Gewinn für das Dossenberger-Gymnasium. „Gerade für uns als Schule mit naturwissenschaftlich-technologischem Ausbildungszweig bedeutet das Konzept eine Aufwertung. Es bereichert unseren naturwissenschaftlichen Unterricht.“ Das sehen auch die Stadt Günzburg und der Freundeskreis des Gymnasiums so – deswegen kommt von beiden Stellen auch ein Zuschuss von je 500 Euro zu den Gesamtkosten, die bei 2500 Euro liegen. Gefördert wird das Material zudem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.

    Das Ganze soll sich längerfristig übrigens auch für andere Einrichtungen rechnen: Ein wichtiger Bestandteil des Unterrichtskonzepts sei nämlich die Weitervermittlung, erklärt Georg Eysel-Zahl. „Die Materialien sind so ausgelegt, dass die Schüler das Gelernte an jüngere weitergeben können.“ Im Rahmen eines P-Seminars könnten die Gymnasiasten dann beispielsweise Grundschülern oder Kindergartenkindern das Thema erneuerbare Energie nahe bringen – dabei helfen auch ein Bilderbuch mit Liedern und eine neugierige Maus, die als Stofftier mit zur Ausstattung gehört und von den jungen Dossenberger-Gymnasiasten bereits beim Auspacken ins Herz geschlossen wurde. Mit der VRD-Stiftung will das Gymnasium weiter zusammenarbeiten – als Nächstes soll es dabei um die Elektromobilität gehen.

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