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Burgau: Der Jugendtreff etabliert sich

Burgau

Der Jugendtreff etabliert sich

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    Der Jugendtreff in Burgau ist gerade bei Jüngeren beliebt. Ältere kommen nur recht selten.
    Der Jugendtreff in Burgau ist gerade bei Jüngeren beliebt. Ältere kommen nur recht selten. Foto: Bernhard Weizenegger (Archiv)

    Bisher ist die Arbeit der Jugendhilfe Seitz von den Burgauer Stadtratsmitgliedern meist sehr kritisch hinterfragt worden. Doch beim aktuellen Bericht im Kulturausschuss durch Jugendpflegerin Nadine Erath, die sich mit Kollegen um den Jugendtreff neben dem Therapiezentrum kümmert, gab es kaum Nachfragen – und stattdessen das ein oder andere Lob.

    Wie Erath sagte, werde der Treff zunehmend besser angenommen. Die meisten Besucher sind im Alter von elf bis 15 Jahren, selten sind es Ältere. Diese kommen dann vor allem, um einen Gesprächspartner zu haben, dem sie von ihren Problemen erzählen können. Im Schnitt sind es an einem Öffnungstag zehn bis 25 Besucher, was im Vergleich mit anderen Treffs normal und für eine Stadt in Burgaus Größe so zu erwarten sei. Insgesamt nutzen knapp 150 Jugendliche das Angebot, 15 bis 20 tun das regelmäßig, gewissermaßen als Stammgäste. Vor allem sind es Jungs, die meisten von ihnen haben einen Migrationshintergrund, insbesondere handelt es sich um Türken und Albaner. Inzwischen wurde eine Hobby-Fußballmannschaft gegründet, die bei einem Turnier gut abgeschnitten hat, was gut für das Gemeinschaftsgefühl und Selbstbewusstsein der Jugendlichen war.

    Die Besucher wünschen sich vor allem, dass im Gebäude WLAN installiert wird. Dass würde auch die Situation am V-Markt entspannen. Denn gerade dort treffen sich junge Leute, weil es WLAN gibt, wie Erath sagte. Dort liegt auch einer der Schwerpunkte der aufsuchenden Jugendarbeit. Weitere „Hotspots“ sind das Minifeld an der Grundschule – wofür sich die Jugendlichen reparierte Tore wünschen –, der Skaterplatz, die Supermärkte und Imbissbuden, der Kirchplatz, die Bushaltestellen (vor allem an der Augsburger Straße) und der Alldecor-Parkplatz. Außerdem sind es die Spielplätze, der Vorplatz des Friedhofs, die Tankstellen, der Bahnhof und die Stadtstraße.

    Weniger Jugendliche sind im öffentlichen Raum unterwegs

    Beschwerden von Anwohnern habe es lange nicht mehr gegeben, aber insgesamt falle ohnehin auf, dass sich weniger Jugendliche im öffentlichen Raum aufhalten. Aus diesem Grund wurde auch die aufsuchende Arbeit zurückgefahren und der Kontakt über digitale Kanäle intensiviert. Kontakte werden auch zu den Behörden, den Schulen und den Vereinen gepflegt, wobei gerade mit diesen die Zusammenarbeit ausgebaut werden soll. Mit der Hütte Unterknöringen war dies, so steht es im Bericht, nicht möglich. Mehrere Angebote der Unterstützung seien dort abgelehnt worden. Aber auch trotz der Aussage, dass der Verein und die Hütte aufgegeben werden, soll weiter Hilfe angeboten werden.

    Insgesamt ist der Jugendtreff auf einem guten Weg, wie Erath sagte. Es sei zwar noch nicht alles erreicht, was man erreichen wolle, aber die Richtung stimme. So sei es „trotz außergewöhnlicher Bemühungen der pädagogischen Mitarbeiter schwierig“, Jugendliche im Alter ab 15 Jahren für den Treff zu interessieren. Das liege auch daran, dass es in Burgau längere Zeit keine Jugendarbeit gegeben hatte und erst im Juni 2013 wieder aufgenommen wurde. Doch schon jetzt zeige sich, dass das Interesse auch der Älteren steige. Die richtige Methode, um mit ihnen in Kontakt zu kommen, scheine die aufsuchende Arbeit zu sein. Die Räumlichkeiten selbst reichten bislang an den meisten Tagen aus, nur wenn gleichzeitig 20 bis 30 Besucher kommen, werde es durchaus eng, was dann auch zu Konflikten führen könne. Ansonsten verteilten sich die Jugendlichen gut auf die beiden Räume des Treffs, die Außenanlagen und, wenn es die entsprechenden Angebote gibt, auf die Sporthalle.

    Das neue Stadtrats- und somit Ausschussmitglied Tobias Auinger (SPD) – er ist wie berichtet für Peter Hirsch nachgerückt – lobte die Einrichtung ausdrücklich. „Die Stadt kann stolz auf sie sein“, betonte er. Der Bedarf sei in jedem Fall vorhanden, wie auch der Bericht zeigt.

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