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Test-Bericht: Mercedes-Maybach S 650 Cabrio: Das Geld liegt auf der Straße

Test-Bericht

Mercedes-Maybach S 650 Cabrio: Das Geld liegt auf der Straße

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    Atemberaubend: das Mercedes-Maybach S 650 Cabriolet, erklärt von Daimler-Chefdesigner Gorden Wagener.
    Atemberaubend: das Mercedes-Maybach S 650 Cabriolet, erklärt von Daimler-Chefdesigner Gorden Wagener. Foto: Daimler AG

    Es ist ja beileibe nicht so, dass Superreiche keine Sorgen hätten! Die Geldanlage zum Beispiel: Immobilien sind teuer derzeit, Aktien riskant und für das Sparbuch verlangt die Bank Strafzinsen.

    So drängt dieses verflixte Vermögen in Sachwerte. Warum also nicht einmal ein paar Hunderttausend in ein Auto investieren? Ferrari, Bentley, Rolls Royce und Konsorten bieten sich dafür traditionell an, aber wenn das Geld im Land bleiben soll, lohnt nächstens ein Beratungsgespräch „beim Daimler“. Der hat noch vor Buchungsschluss im alten Jahr das Mercedes-Maybach S 650 Cabriolet aufgelegt. Anlagevolumen hier: 300000 Euro netto. 357000 Euro brutto.

    Wer diese Chance nutzen will, sollte schnell sein. Um die Exklusivität des Wagens zu wahren, hat Mercedes die Produktion auf 300 limitiert. „Im Zweifel lieber ein Auto zu wenig bringen als eines zu viel. Und die Zahl 300 korrespondiert ja wunderbar mit dem Preis“, sagt Matthias Lührs trocken. Absatzsorgen muss sich der Chef des weltweiten Vertriebs keine machen. Dem Vernehmen nach soll die Hälfte der offenen Maybachs bereits so gut wie verkauft sein. Allein während der kurzen Premierenveranstaltung wurden zehn der Luxusliner an den Mann gebracht.

    Mercedes-Maybach S 650 Cabriolet: Die Front ist mit Swarowski-Kristallen besetzt

    Offenbar rechnen die Kunden mit einer ähnlichen Wertentwicklung wie beim SLS AMG. Der Flügeltürer stand einst mit mindestens 177300 Euro in der Liste. Bis die Produktion im Sommer 2014 auslief, folgten noch weit kostspieligere Sondermodelle. Inzwischen haben fast alle gemeinsam, dass sie als Gebrauchte die früheren Neuwagenpreise teils deutlich übersteigen. 200000 Euro sind keine Seltenheit.

    Damals wie heute steht außer Frage, dass für diese Unsummen das Allerfeinste serviert wird, das der Automobilbau zu bieten hat. Hatte die offene S-Klasse schon Maßstäbe in puncto Materialmix und Verarbeitung gesetzt, steht das Maybach-Cabrio für den ultimativen Luxus.

    Das beginnt an der mit Swarowski-Kristallen besetzten Front und endet mit filigran gearbeiteten Holz-Zierteilen etwa am Verdeckkasten. Was das Design betrifft, ist der erhaben-elegante Maybach mehr Jacht als Auto. So zeigen die gesteppten und mit dem Maybach-Logo bestickten Ledersitze eine wasserfall-artige Struktur. Unverkennbar wird der höchste Repräsentant der Daimler-Familie durch die riesigen geschmiedeten Räder. Beim Öffnen der Türen wird mithilfe der Einstiegsbeleuchtung das Maybach-Markenzeichen auf die Straße projiziert.

    Dass so viel Noblesse standesgemäß nur von einem Zwölfzylinder bewegt werden kann, versteht sich von selbst. Der Biturbo leistet 630 PS. Seine sechs Liter Hubraum sind für glatte tausend (!) Newtonmeter Drehmoment gut. Damit erreicht das Riesenschiff porsche-artige Fahrleistungen. Der Sprint auf 100 km/h gelingt in 4,1 Sekunden. Der Normverbrauch beträgt, nun ja, zwölf Liter.

    Mercedes-Maybach S 650 Cabriolet: Ein Elektromotor ist undenkbar

    Vertriebschef Lührs hat keinen Zweifel daran, dass ein solches Auto in die Zeit passt. Ökologie ist offenbar kein Thema für die High Society. Andererseits sind die homöopathischen Stückzahlen kaum geeignet, die Emissionsbilanz des Gesamtkonzerns nachhaltig zu verbessern. Dafür gibt es andere Marken und Modelle. Ein Elektromotor ist für einen Maybach jedenfalls undenkbar. Dass die stolze Daimler-Tochter in Zukunft einen SUV baut, ist für Lührs dagegen „nicht ganz ausgeschlossen.“

    Das Mercedes-Maybach S 650 Cabriolet ist das überdimensionierte Sahnehäubchen auf das von Mercedes so titulierte „Jahr der Traumwagen“. 2016 hat dem Hersteller ein Absatzplus von zwölf Prozent geschenkt – und der Welt Fahrzeuge wie den SLK-Nachfolger SLC, den neuen SL oder den Supersportler GTC. Weil die Genannten allesamt offene Wagen sind, scheint es nur logisch, dass dem majestätischen Frischluft-Maybach das Finale gehört. Mehr kann da wirklich nicht kommen.

    An alle Superreichen, die jetzt noch zögern: In dem 357000-Euro-Invest sind ein Maybach-Taschenset, ein Schlüsselanhänger und eine von Daimler-Boss Dieter Zetsche persönlich unterzeichnete Urkunde enthalten. Wer weiß, was die mal wert ist.

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