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Ratgeber: Wie Sie Hund und Katze am besten vor Zecke und Co. schützen

Ratgeber

Wie Sie Hund und Katze am besten vor Zecke und Co. schützen

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    Wenn Katzen – oder Hunde – viel draußen sind, fangen sie sich auch leicht mal Parasiten ein. Das muss nicht so sein.
    Wenn Katzen – oder Hunde – viel draußen sind, fangen sie sich auch leicht mal Parasiten ein. Das muss nicht so sein. Foto: Tatjana Kessler, Fotolia

    Auch wenn der Sommer schon vorbei ist, sind viele Parasiten noch auf der Suche nach Opfern. Bei Sonnenschein und Temperaturen ab zehn Grad erwachen ihre Lebensgeister. Zecken etwa lauern nach wie vor an Pflanzenstängeln in etwa 80 Zentimetern Höhe. Kommt ein Hund oder eine Katze des Weges, lässt sich die Zecke abstreifen und mitschleppen. Dann beißt sie sich fest, saugt Blut und kann Krankheiten übertragen.

    Der Schutz vor Hautparasiten gehört zu den Grundpfeilern der Gesunderhaltung eines Tieres, dennoch werden vor allem in Online-Foren Schreckensmeldungen verbreitet. Es gibt Facebook-Gruppen, in denen es nur um vermeintliche Gefahren der Parasitenbekämpfung geht. Dort werden teils an den Haaren herbeigezogene Zusammenhänge hergestellt. Ein Milztumor bei einem Hund kann nicht durch die vier Tage vorher verabreichte Zeckentinktur entstanden sein. Medikamente werden geächtet, Kokosfett, Essigwasser, Zitronensaft, Knoblauch oder Teebaumöl gefeiert.

    Also: Was ist dran an der Wirksamkeit dieser Mittel? Europaweit haben sich führende Parasitologen zur Organisation ESCCAP zusammengeschlossen, die Schweizerin Manuela Schnyder gehört dazu. Sie sagt: „Über den Nutzen biologischer Antiparasitika ist wissenschaftlich nicht viel bekannt. Deshalb lassen sich einzelne Therapieerfolge weder gänzlich ausschließen noch bestätigen.“

    Auch biologische Mittel sind nicht automatisch frei von Nebenwirkungen

    Anders bei Präparaten vom Tierarzt. „Sie sind zugelassen, weil wir wissen, dass sie standardisiert auf Wirksamkeit und Unschädlichkeit geprüft wurden.“ Das bedeutet nicht, dass es keine Nebenwirkungen gibt. Selten können etwa bei Mitteln zum Auftropfen Hautreizungen oder bei Tabletten Magen-Darm-Verstimmungen auftreten. Und: Die wirksamen Medikamente gehören in die Gruppe insektentötender Präparate. Bei den Krabbeltieren greifen sie das Nervensystem an. Das irritiert viele Tierbesitzer und versetzt sie in Sorge. Schnyder: „Das perfekte, nachhaltig wirksame und nebenwirkungsfreie Mittel gibt es leider nicht.“ Deshalb gilt in Expertenkreisen der Grundsatz: Von den wirksamen Medikamenten so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig verwenden.

    Der Tierarzt kann das individuelle Risiko, dem das Haustier ausgesetzt ist, abschätzen und die Dosis anpassen. Übrigens: Auch biologische Mittel sind nicht automatisch frei von Nebenwirkungen. Wer beispielsweise Teebaumöl einsetzt, kann unter Umständen eine allergische Reaktion hervorrufen, die dem Vierbeiner schwer zu schaffen macht.

    Zur Autorin: Tanja Warter ist Tierärztin. Seit zehn Jahren verknüpft sie die Leidenschaft für die Tiermedizin mit dem Spaß am Schreiben.

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