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Vegetarisch Leben: Verbraucherschützer: Vorsicht bei Chemie in Veggie-Produkten

Vegetarisch Leben

Verbraucherschützer: Vorsicht bei Chemie in Veggie-Produkten

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    Immer mehr Veggie-Produkte finden sich in unseren Supermärkten. Aber vegetarisch bedeutet nicht automatisch gesund.
    Immer mehr Veggie-Produkte finden sich in unseren Supermärkten. Aber vegetarisch bedeutet nicht automatisch gesund. Foto: Sophia Kembowski (dpa)

    Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine vegetarische Lebensweise. Dies kann sowohl gesundheitliche, als auch ethische Grüne haben. Die Lebensmittelindustrie hat die gesteigerte Nachfrage nach vegetarischen und veganen Ersatzprodukten erkannt und sich im Verlauf der vergangenen Jahre angestrengt. Veggie-Fleischprodukte finden sich inzwischen in jedem Supermarkt. Doch zur regelmäßigen Ernährung sind die Ersatzprodukte nicht geeignet.

    Vegetarier, Veganer, Frutarier: Wer isst eigentlich was?

    Vegetarier verzichten bei ihrer Ernährung auf Fleisch bzw. auf alle Lebensmittel, für die ein Tier sterben musste. In Deutschland leben rund 3,7 Prozent der Bevölkerung vegetarisch.

    Flexitarier wollen gegen die Massentierhaltung protestieren - allerdings ohne ganz auf Fleisch zu verzichten. Die Flexitarier achten verstärkt darauf, was für Fleisch ihnen auf den Teller kommt.

    Die Pescetarier: Fleisch nein, Fisch ja! Daher leitet sich auch ihr Name ab: Das italienische "pesce" bedeutet Fisch. Ihr Hauptanliegen ist es, ein Zeichen gegen unwürdige Haltung von Landtieren zu setzen.

    Der Rohköstler verzichtet darauf, sein Essen zu kochen. Rohkost kann vegetarisch sein, muss es aber nicht. Wichtig ist nur das fehlende Erhitzen der Lebensmittel.

    Veganer lehnen alle Lebensmittel aus tierischer Herkunft ab. Damit wollen sie ein Zeichen gegen das Ausnutzen von Nutztieren setzen. Der Veganer verzichtet also nicht nur auf Fleisch, sonder auch auf alle anderen Lebensmittel, die von Tieren stammen.

    Frutarier ernähren sich nur von pflanzlichen Lebensmitteln. Hinzu kommt aber, dass für ihr Essen die Pflanze nicht beschädigt werden darf. Kartoffeln und Rüben dürfen nicht gegessen werden, weil bei der Ernte die ganze Pflanze zerstört wird.

    Freeganer versuchen kostenlos zu leben und sich auch kostenlos zu ernähren. Sie suchen beispielsweise in Supermarktabfällen nach abgelaufenen Joghurts oder Obst. Die meisten von ihnen leben zusätzlich vegetarisch. Mit ihrer Lebensweise wollen die Freeganer auf Verschwendung, Überfluss und vor allem auf die weltweite Armut hinweisen.

    Veggie-Produkte sind nicht automatisch gesund und nachhaltig

    Wer auf Fleisch verzichten will, kann auf pflanzliche Wurst- und Fleischprodukte zurückgreifen. Sie sind aber nicht automatisch nachhaltig oder gesünder, nur weil sie kein Fleisch enthalten - denn für das "richtige" Aussehen und Aroma sind oft eine ganze Reihe von Gewürzen, Aromen und Zusatzstoffen nötig.

    Die Verarbeitungsschritte bei der Herstellung von Veggie-Produkten sind oft sehr energieaufwendig und haben damit eine negative Klimabilanz. Auch Rohstoffe wie Tofu legen häufig lange Transportwege zurück.

    Viele Ersatzprodukte enthalten außerdem zu viel Fett oder Salz und sind obendrein sehr teuer. Verbraucher sollten Veggie-Fleischprodukte deshalb nur in Maßen essen, empfiehlt der Bundesverband Verbraucherinitiative.

    Augen auf: Regionale Produkte sind vorzuziehen

    Wer sich vegetarisch oder vegan ernähren möchte, sollte Produkte mit Weizen, Lupinen oder Sojabohnen aus Deutschland bevorzugen. Die kürzeren Transportwege schützen das Klima und außerdem wird die heimische Landwirtschaft unterstützt. Tofu (Sojaquark) und Tempeh (fermentiertes Sojaprodukt) sind empfehlenswerter als fertige Fleischersatzprodukte, da sie mit weniger Verarbeitungsschritten hergestellt werden. Die Gefahr, dass Schadstoffe ins Produkt gelangen, sinkt dadurch um einiges. dpa/sh

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