Das Pilz-Unternehmen Frihol verkauft seine Produkte bei Edeka und Netto. Jetzt sind bei Routinekontrollen Listerien bei Enokipilzen nachgewiesen worden. Um möglichen Erkrankungen vorzubeugen, ruft das Unternehmen mehrere Produkte zurück.
Von dem Rückruf betroffen sind Pilzmischungen, die in Filialen von Netto und Edeka verkauft werden. Betroffen seien die Los-Nummern L-5006, L-5007, L-5101, L-5102, L-5103, L-5104, L-5106 und L5202, teilte Frihol beim Produktrückruf auf Facebook mit.
Rückruf von Pilzen bei Edeka und Netto: Listerien gefunden
Laut Frihol sind die Pilzmischungen "Pilze zum Salat", "Pilze zur Suppe", "Pilze zum Wok" und "Enoki 100g" von dem Rückruf betroffen. Bei der Untersuchung waren Listerien gefunden worden.
Was sind Listerien?
Bei Listerien handelt es sich nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit um sehr widerstandsfähige Bakterien.
Listerien kommen nahezu überall in der Natur vor.
Anfällig sind vor allem Produkte wie Hackfleisch, Sushi oder Rohmilch.
Für gesunde Menschen sind die Bakterien harmlos.
Bei Risikogruppen wie Schwangeren, Kindern oder älteren Menschen können sie allerdings zu Erbrechen, Durchfall oder im schlimmsten Fall zum Tod führen.
Eine Erkrankung durch Listerien nennt man Listeriose.
Diese Bakterien kommen in der Umwelt häufig vor und sind für Erwachsene normalerweise ungefährlich. Sie können Symptome auslösen, die einer Grippe ähneln: Durchfall, Fieber, Übelkeit und Muskelschmerzen gehören zu den typischen Anzeichen für eine Infektion mit Listerien.
Rückruf wegen Listerien: Pilze einfach bei Edeka und Netto zurückgeben
Es gibt aber auch Risikogruppen, bei denen Listerien schlimmeres auslösen können. Wie Frihol auf Facebook warnt, kann eine Infektion für Säuglinge, Schwangere und Menschen mit geschwächter Immunabwehr sogar tödlich enden. Deshalb hat Frihol seine Pilzmischungen aus dem Handel genommen.
Auch ohne Vorlage des Kassenbons können gekaufte betroffene Produkte bei Edeka und Netto umgetauscht oder gegen Erstattung des Kaufpreises zurückgegeben werden. sh
Große Lebensmittel-Rückrufe in den vergangenen Jahren
Mai 2009: In dem Erfrischungsgetränk Red-Bull-Cola ist Kokain nachgewiesen worden. Es gab eine hessenweite Rückrufaktion für das betreffende Produkt.
Februar 2010: Nach mehreren Todesfällen wegen verseuchtem österreichischem Käse hat die Handelskette Lidl erneut vor einem bestimmten Harzer Käse gewarnt. Im Käse sind Listerien entdeckt worden. An diesen Bakterien im Käse waren 2009 zwei Deutsche und vier Österreicher gestorben, weitere zwölf Menschen erkrankten.
November 2011: Netto hat in seinem Räucherlachs Listerien gefunden. Die Bakterien können zu ernsthaften Erkrankungen führen - der Lebensmitteldiscounter startete eine umfangreiche Rückrufaktion.
August 2012: Die Curry-Gewürzzubereitung von der Hartkorn Gewürzmühle GmbH kann Salmonellen enthalten.
September 2012: Die Firma Lackmann Fleisch- und Feinkost GmbH in Bühl ruft die Produkte Putenfleisch im eigenen Saft und Pferdefleisch im eigenen Saft zurück. In einzelnen Proben wurde festgestellt, dass die Lebensmittel nicht erhitzt wurden.
August 2013: Im Selleriesalat von Ewald-Konserven wurden Glasscherben nachgewiesen.
Februar 2014: Milupa ruft Aptamil, die Spezialnahrung für Frühgeborene, zurück. Darin wurde ein überhöhter Jodgehalt festgestellt.
Dezember 2014: Maggi ruft seine Gemüsebrühe zurück. Grund dafür sind Glassplitter in der Brühe.
Januar 2015: Zimbo ruft unter anderem Schinkenwurst, Bierwurst und Jagdwurst zurück. In den Produkten können sich kleine Aluminiumteile befinden. Sie könnten Listerien enthalten, diese sind in seltenen Fällen sogar tödlich.
Januar 2015: Rückruf von Chio Dip! Hot Cheese und Chio Dip! Mild Salsa. In einigen Gläsern waren Glassplitter gefunden worden.
Februar 2016: Mars ruft nach dem Fund eines Kunststoffteils in einem Snickers mehrere Millionen Schokoriegel in 55 Ländern zurück. Ein deutscher Kunde hatte ein Plastikteil entdeckt; es stammte nach Angaben von Mars von einer Schutzabdeckung im Herstellungsprozess.
August 2017: Aus den Niederlanden gelangen Millionen Eier nach Deutschland, die mit dem Insektenschutzmittel Fipronil verseucht sind. Viele Geschäfte und Ketten in fast allen Bundesländer sind betroffen, die die Eier aus den Regalen nehmen müssen.