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Frühchen: Feinstaub soll das Risiko einer Frühgeburt erhöhen

Frühchen

Feinstaub soll das Risiko einer Frühgeburt erhöhen

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    Nach einem Bericht in "Environmental International" erhöht Feinstaub das Risiko einer Frühgeburt. Frühchen sind großen Gesundheitsrisiken ausgesetzt. (Symbolbild)
    Nach einem Bericht in "Environmental International" erhöht Feinstaub das Risiko einer Frühgeburt. Frühchen sind großen Gesundheitsrisiken ausgesetzt. (Symbolbild) Foto: Lena Herrmann

    Etwa 60.000 Babys kommen in Deutschland jedes Jahr zu früh auf die Welt. Weltweit sterben jährlich mehr als eine Million Kinder an den Folgen einer Frühgeburt, also einer Geburt vor Ende der 37. Schwangerschaftswoche. Weil die Gesundheitsrisiken so groß sind, gilt es diese zu vermeiden.

    Das ist Feinstaub

    Öfen, Motoren, Landwirtschaft, Industrie - Feinstaub wird in erster Linie durch den Menschen erzeugt.

    In Ballungsgebieten ist die Quelle der winzigen, in der Luft schwebenden und gesundheitsschädlichen Teilchen vor allem der Straßenverkehr.

    Zu den Feinstaubpartikeln, die Motoren produzieren, kommen der Abrieb von Bremsen und Reifen sowie der von der Straßenoberfläche aufgewirbelte Staub.

    Es gibt aber auch natürliche Quellen: Dazu gehören Emissionen aus Vulkanen und Meeren, Waldbrände und die Bodenerosion.

    Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge treten bei einer hohen Konzentration von Feinstaub verstärkt Herzkreislauf- und Atemwegserkrankungen auf - wie zum Beispiel Lungenkrebs.

    Denn kleinste Teilchen können beim Einatmen bis in die Lungenbläschen und den Blutkreislauf gelangen und sich so im ganzen Körper verteilen.

    Zum Schutz der Gesundheit gilt in Deutschland seit 2005 die Feinstaub-Richtlinie der Europäischen Union. Die Weltgesundheitsorganisation rät jedoch, die gültigen Grenzwerte zu verschärfen.

    Nach Angaben des Umweltbundesamtes gehen allein in Deutschland im Durchschnitt rund 47 000 Todesfälle jährlich auf die Belastung mit Feinstaub zurück. (dpa)

    Eine neue Studie will nun einen Zusammenhang zwischen Frühgeburten und Feinstaub entdeckt haben. So heißt es darin: Belastungen der Atemluft mit Feinstaub, die den Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von zehn Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter übersteigen, könnten wohl das Risiko einer Frühgeburt erhöhen. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf einen Studienbericht, der im Fachblatt "Environmental International" veröffentlicht worden ist. Zu dem Ergebnis kam das Team um Forscher Christopher Malley von der Universität York nach der Untersuchung der Häufigkeit von Frühgeburten und Feinstaubwerten in 183 Ländern.

    Feinstaub: Risiko für Frühchen in Südasien besonders hoch

    Die Analyse belegt, dass die Überschreitung des WHO-Grenzwerts bezüglich Feinstaubbelastungen im Jahr 2010 etwa 2,7 Millionen Frühgeburten erklären können - das entspricht rund 18 Prozent aller verfrühten Geburten des Jahres. Falls selbst niedrigere Werte von Feinstaub in der Luft eine Gefahr darstellen, könnte die Feinstaubbelastung sogar für 3,4 Millionen Frühgeburten weltweit verantwortlich sein.

    Insgesamt gibt es eine deutliche Gewichtung in Richtung Asien. Etwa 75 Prozent der Frühgeburten, die von Feinstaub ausgelöst wurden, wurden in Süd- und Südostasien festgestellt. Allein in Indien wurden eine Million Frühgeburten wegen Feinstaub aufgezeichnet, in China knapp 500.000 vorzeitige Geburten. Auch in bestimmten Regionen Afrikas war der Anteil zu früh geborener Kinder aufgrund der Belastung der Atemluft hoch. sh

    Das Umweltbundesamt hat am Neckartor in Stuttgart die höchsten Feinstaub- und Stickstoffdioxidwerte gemessen.
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    Das Umweltbundesamt hat die Belastung mit Feinstaub und Stickstoffdioxid in Deutschland gemessen. Diese Städte sind auf der Liste mit den höchsten Werten.
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