Avocados gehören wohl mittlerweile an jeden Frühstückstisch. Sie ist zwar fettreich, aber sehr gesund. Allein bei Instagram gibt es mehr als 190.000 Einträge zu dem neuen Trend-Food, Tendenz steigend. Doch selbst reif ist die Superfrucht wohl kein ungefährlicher Genuss. Ein renommierter britischer Mediziner hat nun Warnhinweise für Avocados empfohlen. Auf diese Weise könnte die steigende Zahl der Verletzungen beim Schneiden der beliebten Früchte gebremst werden, zitierte die Zeitung "The Times" Simon Eccles, einen Facharzt für plastische Chirurgie.
"Avocado-Hand": Vier Patienten wöchentlich
Allein er behandele inzwischen schon etwa vier Patienten pro Woche in einem Londoner Krankenhaus, die sich auf diese Weise geschnitten hätten. Seine Mitarbeiter bezeichneten eine solche Verletzung bereits als "Avocado-Hand".
Avocado: Das ist die "Superfrucht"
Der botanische Name für Avocado ist Persea americana. Die Pflanze gehört zu den Lorbeergewächsen und stammt höchstwahrscheinlich aus Südamerika.
Der Avocado-Baum kann bis zu 15 Meter hoch wachsen und hat dunkelgrüne, längliche Blätter.
Die Avocado hat viele pflanzliche Fette und ungesättigte Fettsäuren. Sie wirken sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus, weil sie besser verträglich sind als tierische Fette.
Obwohl die Schale der Avocado nicht verwendet wird, sollte man die Frucht vor dem Verzehr gründlich waschen. Damit wird verhindert, dass Bakterien oder Pestizide in das Fruchtfleisch gelangen.
Eine sehr beliebte Sorte in Deutschland ist die dunkle Hass-Avocado. Weltweit gibt es jedoch mehr als 400 unterschiedliche Sorten.
Avocados können vielseitig zubereitet werden, das bekannteste Gericht ist wohl die mexikanische Guacamole. Doch es gibt auch ausgefallenere Rezepte, wie Avocado-Cheesecake und Avocado-Schokocreme.
Denkbar als Warnhinweis sei ein Cartoon mit einer Avocado, einem Messer und einem großen roten Kreuz darauf, sagte der Experte von der britischen Gesellschaft für plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie. Ist nun nicht mal unser Obst vor den Warnhinweisen sicher? Avocados enthalten einen golfballgroßen Kern, an dem das Messer abrutschen kann. Dies werde wohl oft vergessen.
Wie entfernt man einen Avocado-Kern?
Oliver Röder ist Koch in Euskirchen und Mitglied der Jeunes Restaurateurs, einer Vereinigung junger Spitzenköche. Wie man die Avocado richtig zerteilt, erklärt Röder Schritt für Schritt:
1. Die Frucht in die eine Hand nehmen, das Messer in die andere. Mit der Klinge die Schale nun rundherum einschneiden.
2. Das Messer zur Seite legen. Nun mit beiden Händen die Avocadohälften gegeneinander drehen, so dass sie sich in zwei Hälften voneinander lösen. In der einen steckt der Kern, in der anderen nicht.
3. Die Avocadohälfte samt Kern in die eine Hand nehmen, das Messer in die andere. Mit der Klinge in den Kern schlagen, so dass dieser leicht eingeschnitten wird. Nun lässt sich der Avocadokern mit dem Messer am Stück herausziehen, ohne dass Fruchtfleisch verloren geht.
4. Am einfachsten lässt sich das Avocadofleisch verarbeiten, wenn man es mit einem Löffel heraushebt. Das klappt aber nur bei Exemplaren, die schön reif sind.
Wer das Avocadofleisch schneiden möchte, muss anders vorgehen:
5. Die entkernten Avocadohälften halbiert man noch einmal, so dass man vier Teile erhält.
6. Die Schale kann man nun ablösen, indem man sie an der Ecke anfasst und sie nach unten mit dem Finger abzieht - ähnlich wie bei einer Banane.
7. Das Fruchtfleisch in Spalten oder Würfel schneiden. Auf jeden Fall sollte das grüne Fleisch schnell mit Zitronensaft beträufelt werden. "Sonst oxidiert es und wird unschön braun", warnt Röder.
Wenn Sie diese Schritte befolgen, sollte Ihrem Avocado-Genuss nichts mehr im Wege stehen.
Darum ist die Superfrucht Avocado so gesund
Zwar wird die Avocado im Supermarkt oft beim Gemüse aufgefunden, doch eigentlich gehört sie zu den Lorbeergewächsen und ist somit eigentlich eine Beere. Was die Avocado so gesund macht, sind vor allem die ungesättigten Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. "Dazu kommen Mineralstoffe wie Magnesium und Kalium, aber auch Eisen und die Vitamine B, E und K sowie das Provitamin A", erklärt Heidrun Schubert von der Verbraucherzentrale Bayern. Essreif sei sie, wenn sie bei leichtem Druck mit dem Finger nachgebe.
Mittlerweile gilt sie als „Superfood“ und kann vielfältig eingesetzt werden: in Salaten, Suppen, im Ofen oder sogar als Süßspeise. Aber Achtung: Umweltschützer kritisieren den hohen Wasserverbrauch für den Anbau in Ländern, in denen Trinkwasser teilweise knapp ist. Außerdem legen Avocados lange Transportwege zurück. Wiebke Unger vom Vegetarierbund Deutschland (VEBU) rät dazu, beim Einkauf auf Bioqualität und Herkunft zu achten. So ist der Transportweg aus Spanien oder Israel nicht ganz so lang. AZ/dpa
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