Mehr als der obligatorische Weißbierhumpen des Sponsors des Erdinger-Meister-Cups war nicht drin für die Fußballer des TSV Friedberg am gestrigen Sonntagnachmittag. Glött war keine Reise wert für die Rumpftruppe des TSV – und entsprechend angesäuert war TSV-Trainer Reinhard Kindermann nach dem Ausscheiden nach der Vorrunde.
„Wenn ich das geahnt hätte, hätte ich niemals zugesagt“, schimpfte der Ex-Profi. Kindermann hatte eh nur einen relativ kleinen Kader für dieses Kleinfeldturnier nominiert, doch der dezimierte sich am Sonntag noch weiter. Zu schwerwiegend waren wohl die Folgen der Hochzeit von Mitspieler Sebastian Slupik, der am Abend zuvor in den Hafen der Ehe eingelaufen war. So fehlten plötzlich noch Bastian Lang, Michael Straudenmayer, Stefan Fischer, Admir Hajdarevic, Nico Lehmann und Torhüter Martin Lilli, auch Marcel Pietruska stand wegen seiner Handverletzung noch nicht zur Verfügung. Die Friedberger standen in Glött dann ohne Torhüter da – Kapitän Emi Miok, eigentlich der Friedberger Abwehrchef ging stattdessen zwischen die Pfosten. Und der Rest, der in Glött auflief, war auch nicht unbedingt fit – und unter solchen Umständen tut man sich dann auf dem Kleinfeld bei nur 13 Minuten Spielzeit auch gegen unterklassige Mannschaften schwer. So starteten die Friedberger mit dem 0:0 gegen den Nord-Kreisklassisten TSV Pfaffenhofen schon ziemlich holprig ins Turnier. Danach folgte ein mühsames 2:0 gegen den SV Waldstetten, den Meister der Kreisklasse West. Doch schon bei diesen beiden Partien spürte man, wie schwer den Friedbergern die Schritte fielen. Im dritten und letzten Vorrundenspiel hätte gegen den TSV Ruderatshofen, den Meister der A-Klasse Allgäu 3, schon ein Remis zum Einzug ins Viertelfinale gereicht – doch das einzige Gegentor in diesem Turnier bedeutete auch gleich das Aus. Mit 0:1 verlor Friedberg und durfte damit schon früh am Nachmittag die Heimreise antreten. „Ich bin ziemlich sauer – auch auf die Einstellung mancher Spieler. Es ist unnötig, dass wird uns nach den bislang guten Eindrücken in der Vorbereitung so runterziehen lassen“, schimpfte Kindermann. Die Friedberger hatten zwar ihre Chancen, doch genutzt wurde keine, während die ehrgeizigen Allgäuer ihre einzige Möglichkeit auch eiskalt umsetzten. Aushilfstorwart Emi Miok war beim entscheidenden Treffer machtlos. Schwacher Trost für die Friedberger: Ruderatshofen schaffte es nach einem 3:0 im Viertelfinale gegen den FC Benningen und einem 4:2 (0:0/nach Siebenmeterschießen) gegen die TG Viktoria Augsburg bis ins Endspiel und musste sich erst dort dem FC Ehekirchen mit 0:2 geschlagen geben.
Auch der Meister der Bezirksliga Nord, der SC Bubesheim, musste frühzeitig die Koffer packen. Für den zweiten Vertreter des Landkreises Aichach Friedberg, den SSV Alsmoos-Petersdorf kam das Aus auch nach der Vorrunde. Der SSV startete mit einem 1:1 gegen Viktoria Augsburg, verlor dann aber mit 0:3 gegen den TSV Haunstetten II und mit 1:2 gegen den FC Lauingen.