Zwei Jahre lief sie, die Damen-Spielgemeinschaft der beiden Handballabteilungen des TSV Friedberg und den Kissinger SC – sportlich übrigens durchaus erfolgreich. Doch ab der kommenden Spielzeit gehen die beiden Clubs in dieser Sparte wieder getrennte Wege – der TSV Friedberg kündigte die Spielgemeinschaft mit den Kissingern bei den Damen auf. Nicht indes bei den Mädchen – die Jugendspielgemeinschaft beim weiblichen Nachwuchs soll weiter bestehen.
„Ende einer Sport-Ehe“ – so könnte man das Aus für die Spielgemeinschaft bezeichnen – und dieses Aus stößt gerade den Kissingern um Abteilungsleiter Karl Heinz Steiner ein bisschen sauer auf. „Eigentlich war das Ganze ja längerfristig angelegt, aber offensichtlich braucht der TSV Friedberg keinen Damen-Handball“, so Steiner, der nun natürlich auf Kissing auch höher Kosten zukommen sieht. Bislang haben beide Teams jeweils rund 8000 Euro in die beiden Damenmannschaft investiert, nun muss Kissing den Etat alleine stemmen. „Und es müssen auch wieder neue Trikots und Trainingsanzüge her – auf allen steht ja SG Kissing-Friedberg drauf“, ärgerte sich Steiner.
Friedbergs Abteilungsleiter Johannes Bauer kann den Unmut seines Kissinger Kollegen durchaus verstehen, doch der Mediziner erklärt, dass beim TSV Friedberg eben das Hauptaugenmerk auf die Männer gelegt wird. „Sicher war das Zweckbündnis unter meinem Vorgänger Jens Ganzenmüller langfristiger geplant, doch eine neue Abteilungsleitung muss auch die Freiheit haben, sich neu auszurichten“, so Bauer. Man habe einfach begrenzte Ressourcen was Hallen, Trainer und Personen innerhalb der Abteilungsführung betrifft, führte Bauer weiter aus. Und das überwältigende Gros der Spielerinnen der beiden SG-Mannschaften seien eben beim Kissinger SC zu Hause und nicht beim TSV.
„Wir haben vor Weihnachten in einem Gespräch mit den Kissingern schon einmal laut angedacht, wie wir uns die Zukunft vorstellen und dann eben jetzt im Frühjahr fristgerecht gekündigt“, erklärte Bauer.
So laufen die Bayernliga- und Bezirksoberligateams in der kommenden wieder unter Kissinger SC I und II, die dritte Damen-Mannschaft spielt dann als TSV Friedberg I in der untersten Klasse, der Bezirksliga.
Bei der Jugend bleiben die Spielgemeinschaften bestehen – im männlichen Bereich mit Dasing und bei den Mädchen mit Kissing. „Wir wollen den Mädchen weiter die Möglichkeit geben, in allen Altersklassen Handball zu spielen – und sind sicher keiner Spielerin bös, die später höherklassig in Kissing spielen will“, meinte Johannes Bauer. Das Friedberger Motto laute Breitensport in allen Bereichen – Spitzensport aber eben nur bei den Männern.