Wenn Gerd Horseling an die Buchstabenkombination „KISS“ denkt, dann kommen ihm bestimmt nicht Gene Simmons und die gleichnamige amerikanische Hardrockband und deren Hits wie „I was made for lovin’ you“ in den Sinn. Mit „KISS“ verbindet der ehemalige Vorsitzende des TSV Friedberg „sein“ Projekt, die Kinder-Sport-Schule, die von ihm initiiert im Januar 2006 ihren Betrieb in Friedberg aufnahm.
„Das war sicher eine Herzensangelegenheit von mir. Ich kannte das Prinzip der Kindersportschulen von meinem Heimatverein Biberach, und zusammen mit Martha und Franz Reißner haben wir das auch hier beim TSV in Angriff genommen“, erinnert sich Gerd Horseling. Schon mit Bürgermeister Albert Kling war eine TSV-Delegation nach Biberach gefahren, um sich vor Ort kundig zu machen – doch damals „fehlte es in Friedberg einfach an Hallenkapazitäten“, so der 57-Jährige heute. Im Dezember 2005 war es dann aber so weit – die KISS in Friedberg wurde ins Leben gerufen und seit Januar 2006 werden Kinder beim TSV spielerisch mit Bewegung und Sport vertraut gemacht. „Es war auch sehr hilfreich, dass Franz Reißner mit Marlies Marktscheffel eine hoch qualifizierte Bewegungspädagogin engagieren konnte“, erzählt Horseling.
Der gebürtige Württemberger wurde 2008 als Nachfolger von Siggi Hasenbein zum Vorsitzenden gewählt – dass es nur zwei Jahre in diesem Amt werden sollten, war damals nicht absehbar. Horseling gehörte von 2000 bis 2010 der Verlagsleitung der Presse-Druck an. „Hätte ich geahnt, dass ich in die Chefredaktion zurückkehren würde, hätte ich den Posten wohl erst gar nicht angetreten“, erzählt er. Mit der Rückkehr in die Redaktion war ein Engagement an exponierter Stelle im Verein nicht mehr möglich. „Da gibt es einfach zu viele Interessenskonflikte“, erläutert Gerd Horseling.
Trotz der kurzen Amtszeit hat Horseling im TSV einiges bewegt, vieles schon vor seiner Zeit an der Spitze des Vereins. „Ich habe versucht, Siggi Hasenbein im Hintergrund zu helfen – bei den großen Projekten wie Umzug oder finanzielle Konsolidierung. Wir mussten damals auch aufpassen, dass die Abteilungen nicht zu weit auseinanderdriften“, erinnert sich der Familienvater.
Überhaupt war das Organisatorische sein Metier – und zusammen mit Martha und Franz Reißner wurde der TSV Friedberg auch verstärkt in die „gesellschaftliche Öffentlichkeit“ gebracht. „Ich erinnere da zum Beispiel an die vielen Schwarz-Weiß-Bälle, die der TSV veranstaltet hat“, so Horseling.
Sportlich hat der ehemalige Vorsitzende seine Wurzeln bei den Handballern – doch seine Karriere als Spieler ging früh auf schmerzhafte Weise zu Ende. „Ich bin bei einem schnellen Gegenstoß mit dem gegnerischen Torwart zusammengerauscht und habe mir Schien- und Wadenbein gebrochen sowie die Achillessehne gerissen“, erzählt Horseling. So wurde er später Schiedsrichter und erinnert sich dabei auch an eine nette Begebenheit. „Ich hatte ja schon in Baden-Württemberg gepfiffen, doch in Bayern musste ich die Schiedsrichterprüfung noch einmal ablegen“, so Horseling mit einem Schmunzeln.