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Schlossgeschichte(n): Dornröschen und der Geist

Schlossgeschichte(n)

Dornröschen und der Geist

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    Dornröschen und der Geist
    Dornröschen und der Geist

    In unserer Serie „Schlossgeschichte(n) im Wittelsbacher Land“ stellen wir architektonische Schmuckstücke und ihre Bewohner vor – jeweils mit einer Sonderseite und einem Video im Internet. Im fünfzehnten und letzten Teil geht es heute um Schloss Schmiechen an der Südspitze des Landkreises Aichach-Friedberg.

    Schmiechen Die Straße macht einen weiten Bogen. Sie folgt in ihrem Verlauf einem Wassergraben. Enten schwimmen idyllisch darauf und genießen die Herbstsonne. Hinter dem Wasser wachsen dichte Bäume. Jetzt, wo sie noch dicht im Laub stehen, bleibt der Blick durch sie hindurch verwehrt. Lediglich eine kleine Brücke führt über das Wasser. „Privatweg. Durchgang und Durchfahrt verboten“ signalisiert ein Schild dem Besucher, dass er hier nichts verloren hat. Wir aber haben eine Verabredung mit dem Schlossherrn Ferdinand Freiherr von Wiedersperg-Leonrod. Er ist so freundlich, uns einen kleinen Einblick in das Schloss und seine Geschichte zu gewähren.

    Aus der einstmals vermutlich hölzernen Burg Schmiechenstein wird durch Jakob Fugger und seine Familie im Mittelalter unter anderem ein bedeutender Heiratsort und ein Geschäftssitz. Das Schloss, das von dem heute noch vorhandenen Wassergraben umgeben ist, wird als prächtiger Bau mit Wehrtürmen und Zinnen beschrieben. Inventarlisten aus jener Zeit lassen Rückschlüsse auf das Leben im Schloss zu. Kaum 150 Jahre währt dieser gehobene Standard. Der Dreißigjährige Krieg setzt dem Anwesen schwer zu. Auch eine zwischenzeitlich erfolgte Wiederherstellung kann letztendlich nicht verhindern, dass der größte Teil des Schlosses in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wegen Baufälligkeit abgetragen wird.

    Was damals stehen blieb, steht auch heute noch. Ein wenig verwunschen die üppige Vegetation, die an Dornröschen denken lässt, eine idyllische Ruhe inmitten des großen Wassergrabens, wo die Vögel singen und Katzen nach Beute jagen. Die wenigen Überreste des ehemaligen Bergfrieds sind vermietet und werden heute als kleine Wohnung genutzt. Der „Schmiechener Schlossgeist“ wohnt hier, glaubt man dem Türschild. Nichts erinnert mehr an die Fugger in Schmiechen. Lediglich die Reste der früheren Ökonomiegebäude sind noch in gutem Zustand. Hier wohnt der Schlossherr und hier befindet sich die Gutsverwaltung.

    Über die Geschichte von Schloss Schmiechen und das Leben zur Ära der Fugger lesen Sie heute auf unserer Seite 10.

    Bei uns im Internet

    Mehr Bilder und ein Video finden Sie unter

    www.friedberger-allgemeine.de/schlossgeschichten

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