Donauwörth „Alt geworden, aber jung geblieben.“ So charakterisierte Donauwörths Oberbürgermeister Armin Neudert den VSC Donauwörth anlässlich des Festaktes der 150-Jahrfeier im Saal der Stauferstuben. Damit gab der Schirmherr auch gleichzeitig das Motto der zweitägigen Feierlichkeiten aus, in deren Rahmen sowohl an die Geschichte des Vereins erinnert als auch die Gegenwart dargestellt wurde. Der Samstag stand nämlich im Zeichen eines Tags der offenen Tür in der Stauferhalle, wo sich die 14 Sparten präsentierten und vor allem die jungen Besucher zum Mitmachen animierten. Zur Belohnung gab es viele Preise.
„Der VSC ist einer der ältesten und traditionsreichsten Vereine in Bayern. Er ist aus dem Vereinsleben nicht mehr wegzudenken“, betonte der Vorsitzende Rüdiger Schwarz beim Festakt und freute sich darüber, dass so viele Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und der Mitglieder der Einladung gefolgt waren. Er dankte allen, die sich für den Verein einbringen und engagieren. Auf diesen Zusammenhalt hoffe er auch in Zukunft, schließlich wolle man weiterhin junge Menschen durch sportliche Aktivitäten in das soziale Leben einbinden.
Die gesellschaftliche Bedeutung von Sport war auch ein zentraler Aspekt der Festansprache des VSC-Präsidenten Alfred Böswald. Laut entsprechenden Umfragen käme Selbstverwirklichung vor der Rücksichtnahme den Mitmenschen gegenüber. Auch aus diesem Grunde müsse der VSC das Geschenk der Freiheit in Verantwortung weitertragen, damit der Sport im Verein als Ideal menschlicher Gemeinschaft begriffen werde. Böswald sparte nicht mit Gesellschaftskritik und zitierte eine Studie eines Freizeitforschungsinstitutes: Demnach sei ein Hauptproblem des nächsten Jahrzehnts die Unfähigkeit, gerade auch der jüngeren Generation – mit ihren vielen technischen unverbindlichen Möglichkeiten – mit sich und der Wirklichkeit umzugehen. Der langjährige VSC-Präsident blickte aber auch auf die Anfänge des Vereins zurück und ordnete sie historisch ein. Donauwörth hatte beispielsweise in der VSC-Gründungszeit im Jahre 1862 3500 Einwohner, es gab Pläne für den Abriss der baufälligen Heilig-Kreuz-Kirche und ein Arbeiter verdiente damals zwischen 80 und 90 Gulden im Jahr.
Oberbürgermeister in viele Sparten aktiv
Auf seine persönlichen Erfahrungen im VSC als Turner, Tischtennisspieler, Handballer und Tänzer ging Oberbürgermeister Armin Neudert ein. Auch er betonte, dass Sport im Verein am schönsten und der VSC für viele eine zweite Heimat sei. „Kinder sind hier gut aufgehoben und lernen spielerisch, was wichtig ist“, so Neudert. Deshalb unterstütze die Stadt den Verein aus Überzeugung.
Gleiches gilt für den Landkreis, wie Landrat Stefan Rößle betonte. Er nannte auch Zahlen: Seit 2006 hat demnach der Kreis die Jugendförderung des VSC mit 40000 Euro unterstützt. Er dankte den Ehrenamtlichen und meinte, dass die Mitgliedsbeiträge für den Sportverein im Allgemeinen nicht zu hoch seien. „Wenn man bedenkt, was man dafür alles bekommt.“ Passend zum Jubiläum stockte er als stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender eine Spende der Sparkasse Donauwörth von 1000 auf 1500 Euro auf.
Keinen Scheck, aber dafür eine Urkunde überbrachte das Präsidiumsmitglied des Bayerischen Landessportverbandes, Kloty Schmöller. Auch sie war voll des Lobes für das große Engagement, wünschte sich aber eine höhere Frauenquote im Vorstand. Andy G. Krainhöfner, Vizepräsident des Bayerischen Turnverbandes, hob in seiner Rede die gemeinsamen Wurzeln hervor. Schließlich ging der VSC Donauwörth aus einem Turnverein hervor. „Vieles ist in den 150 Jahren stabil geblieben: die soziale Wirksamkeit, die Innovation als Tradition und die Zielgruppensicherheit.“
Mit einem Stehempfang klang der Abend aus, der musikalisch vom Violintrio Classissima der Werner-Egk-Musikschule Donauwörth umrahmt wurde.
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