Kaisheim/München. Vor rund 700 Festgästen hat der Kaisheimer Karl Heinz Bablok am Donnerstagabend im Bayerischen Landtag den Sepp-Daxenberger-Preis verliehen bekommen. Mit diesem Preis ehrten die bayerischen Grünen den Freizeitimker für seinen hartnäckigen und erfolgreichen Kampf gegen die Agrogentechnik (wir berichteten).
„Karl Heinz Bablok hat mit seinem erfolgreichen Prozess der Gentechniklobby ein Stoppschild vor die Nase gesetzt“, sagte Renate Künast, die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag und frühere Bundeslandwirtschaftsministerin, in ihrer Laudatio. Sie erinnerte an den langwierigen Kampf, den der Kaisheimer vom Augsburger Amtsgericht bis hinauf zum Europäischen Gerichtshof ausgefochten hatte, um damit gegen die Verunreinigung seines Honigs durch ein Genmaisfeld des Freistaats Bayern zu klagen: „Das Urteil war ein historischer Sieg und hat der Gentechnikindustrie einen deutlichen Stich verpasst.“
Hartnäckiges Engagement
„Karl Heinz Bablok war der Stachel im Fleisch von Monsanto“, sagte die grüne Landesvorsitzende Theresa Schopper in ihrer Einführung zur Preisverleihung. Mit seinem hartnäckigen Engagement für die Bewahrung der Schöpfung habe sich Bablok den Sepp-Daxenberger-Preis deshalb mehr als verdient. Mit dem heuer erstmals verliehenen Preis erinnern die bayerischen Grünen an den 2010 verstorbenen Grünen-Politiker Sepp Daxenberger. Die Auszeichnung steht unter dem Motto „Verändern, um zu bewahren“ und wird künftig alle zwei Jahre an Personen oder Organisationen verliehen, die sich für Veränderungen stark machen, die dem Ziel des Erhalts der natürlichen Lebensgrundlagen dienen.
Der Kaisheimer bedankte sich bei allen seinen Unterstützern und erinnerte an die Anfänge der Gentechnik-Protestaktionen in seiner Heimatgemeinde: „Vor ein paar Jahren wurden meine politischen Aktionen in unserem Ort und Landkreis nur von wenigen wahrgenommen“, sagte Bablok, der seit langem auch Mitglied der Grünen ist. „Bei unseren Protesten an den Genmaisfeldern waren wir am Anfang nur zu fünft – nicht mal die Polizei hat uns da gefunden.“ Doch der lange Atem habe sich gelohnt, sagte Bablok. Er wolle deshalb alle, die sich aktiv vor Ort engagierten ermutigen, an ihren Themen weiterzuarbeiten: „Denn jeder ist verantwortlich für das was er macht - aber auch für das, was er nicht macht.“ (pm)