Im Asylbewerberheim im ehemaligen Gasthaus Bayerischer Hof ist am Montagabend gegen 22.30 Uhr ein Brand ausgebrochen. Einen rechtsradikal motivierten Anschlag schließt die Polizei aber eindeutig aus. Laut Siegfried Hartmann, Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Nord, handelte es sich um einen versuchten Suizid. Ein Mann habe sich in seinem Zimmer verbarrikadiert und sein Bett angezündet. Er wurde von einem Mitbewohner gerettet und mit Verbrennungen und einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Der Retter selbst zog sich dabei leichte Verletzungen zu. Die Feuerwehren aus Wittislingen, Lauingen, Haunsheim und Unterbechingen waren vor Ort. Mit schwerem Atemschutz drangen sie in den ersten Stock vor, um den Brand zu löschen. Anschließend wurden den Asylbewerbern Feldbetten im Feuerwehrgerätehaus zur Verfügung gestellt, bevor sie später ins Pfarrheim gebracht wurden. Das Zimmer, in dem der Brand ausbrach, ist derzeit unbewohnbar. Auch ein Flur mit vier weiteren Zimmern muss nun komplett saniert werden. „Das dauert mehrere Wochen“, sagte Bürgermeister Ulrich Müller im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Familien, die im ersten Stock untergebracht waren, werden noch eine Nacht im Pfarrheim verbringen. Der Eigentümer des Asylbewerberheims bemüht sich laut Bürgermeister Ulrich Müller um ein Ausweichquartier, bis die Sanierung abgeschlossen ist. (sas, gau)
Wittislingen