Wurden die früheren Produktvorstellungen von Apple regelrecht gefeiert, ist jetzt Nüchternheit angesagt. Die Erkenntnis: Apple ist bemüht, vor dem Start des neuen Windows von Microsoft eigene Akzente zu setzen. Dazu tragen bei: Ein neues großes iPad als Gegenentwurf zu Microsofts kommendem erstem eigenen Tablet Surface. Ein drastisch verschlankter Desktop-Rechner iMac, der sein CD-Laufwerk verlor und eine um 80 Prozent dünnere Aluminium-Seitenkante hat als das Vorgängermodell. Ein weiteres, günstigeres Macbook-Laptop mit extrem hoher Bildschirm-Auflösung. Und dazu das kleinere Modell des iPad-Tablets.
Vor allem mit dem iPad mini beschäftigen sich seit Dienstagabend die Fachblogs und Medien. Hier erste Pressestimmen und Reaktionen auf die Apple-Show.
Das Leben von Steve Jobs
Steve Jobs war Mitbegründer der Firma Apple. Zusammen mit Steve Wozniak und anderen entstand das Unternehmen Ende der 1970er Jahre in Jobs' Garage.
Den Firmennamen hat Steve Jobs nach eigenen Angaben erfunden, weil er damals ausschließlich Obst aß. Lange Zeit lebte Jobs als Veganer und war bekennender Buddhist.
1985 wurde Jobs aus dem Unternehmen gedrängt. Daraufhin gründete er eine weitere Computerfirma ("NeXT") und später das Zeichentrickfilmstudio Pixar Inc. ("Toy Story", "Findet Nemo")
Durch den Verkauf von Pixar an Walt Disney war Jobs der größte Einzelaktionär von Disney.
Als Apple kurz vor dem Ruin stand, wurde Steve Jobs als Retter zurückgeholt. Ein Jahr später brachte Apple den iMac mit buntem Plastikgehäuse auf den Markt, zwei Jahre später den revolutionären iPod.
Erst als "vorübergehender" dann als richtiger Geschäftsführer machte Jobs aus Apple eines der erfolgreichsten Unternehmen der Welt.
Apple war 2011 neben dem Ölmulti ExxonMobil das wertvollste Unternehmen der Welt.
Apple-Produkte wie der iMac, das iPhone, iTunes oder das iPad sind untrennbar mit dem Namen Steve Jobs verbunden.
Mit diesen Innovationen setzte das Unternehmen Maßstäbe. Jobs selbst wurde von den Apple-Jüngern zum Mythos stilisiert.
Wenn Jobs seine Neuheiten vorstellte, trat er fast immer völlig unscheinbar in ausgewaschenen Jeans und schwarzem Rollkragenpullover auf.
Steve Jobs galt als Visionär, Workaholic und gnadenlos fordernder Chef.
Sein Jahresgehalt als Geschäftsführer belief sie auf genau einen Dollar. Damit kam Jobs sogar ins Guiness-Buch der Rekorde. Stattdessen wurde er mit Aktien und exklusiven Geschenken der Geschäftsleitung belohnt.
2004 gab Jobs bekannt, dass er von Bauchspeicheldrüsenkrebs kuriert worden war. 2009 sah er sich aber wieder gezwungen, eine sechsmonatige Auszeit zu nehmen, während der ihm eine neue Leber eingepflanzt wurde.
Anfang 2011 musste er zum dritten Mal pausieren. Im März stellte er zwar noch die zweite Generation des iPad vor, doch im August gab er den Posten des Vorstandsvorsitzenden endgültig auf.
Einen Tag, nachdem sein Nachfolger, Tim Cook, seine erste Präsentation gehalten hatte, gab Apple den Tod des Visionärs bekannt.
Jobs wurde 1955 in San Francisco geboren. Seine Eltern, zwei Studenten, gaben ihn kurz nach der Geburt zur Adoption frei. Erst 30 Jahre später erfuhr er von seinen biologischen Eltern.
Sein Studium in Portland brach er nach nur einem Semester ab. Jobs kehrte nach Kalifornien zurück und gründete später Apple.
Steve Jobs war verheiratet. Mit seiner Frau Laurene Powell hatte er drei Kinder, zudem hatte er eine Tocher aus einer früheren Beziehung.
"Keine Magie von Apple beim iPad mini" Wallstreetjournal
"Wie schafft es Apple bloss immer, die einst geschätzte Vorgängerversion eines Gerätes pummelig aussehen zu lassen?" pctipp.ch
"329 Euro soll das iPad mini kosten. Amazons Kindle Fire ist schon für 159 Euro zu haben, Googles Nexus für knapp 200. Ob Apple mit seinem iPad mini im kommenden Weihnachtsgeschäft den Ton angeben wird, ist daher noch lange nicht klar." n24
"Das iPad mini hinterlässt im ersten Schnelltest einen soliden Eindruck. Doch selbst bei der kleinen Version verlangt Apple Spitzen-Preise. Die Botschaft: Wer es billig braucht, der soll doch zu Amazon gehen." Handelsblatt
"Sie werden dünner. Und dünner. Und dünner. Was für Heidi Klums Topmodels gilt, trifft auch auf Apples neue Gadgets zu, die der Konzern im kalifornischen San Jose präsentiert hat: ein überarbeitetes iPad, ein kleines iPad Mini, runderneuerte Mac Minis und ein kleineres Macbook Pro mit Retina-Bildschirm. Der heimliche Star des Abends ist aber der neue All-in-One-Computer iMac, der für Staunen beim Fachpublikum sorgte." stern.de
Das ist neu am iPhone 5
Das iPhone 5 hat einen größeren Touchscreen. Er hat jetzt eine Bildschirmdiagonale von 4 Zoll statt zuvor 3,5 Zoll. Dadurch passt eine Reihe App-Symbole mehr auf das Display.
Statt des üblichen breiten Steckers zur Verbindung mit anderen Geräten bekommen die neuen iPhones einen kleineren Anschluss. Apple wird aber einen Adapter anbieten.
Die Kamera behält die bisherige Auflösung von 8 Megapixeln, wurde aber von Grund auf erneuert. Das iPhone hat jetzt eine Funktion zur Aufnahme von Panorama-Bildern.
Das neue iPhone unterstützt die superschnelle Datenfunk-Technik LTE. In Deutschland dürften allerdings fast ausschließlich Kunden von T-Mobile davon profitieren, weil die Tochter der Deutschen Telekom auf die vom Gerät genutzte Frequenz 1800 MHz setzt.
Mit dem neuen Betriebssystem iOS 6 kommt auch die App Passbook auf die iPhones, ein digitales Portemonnaie für Tickets und Treuekarten.
Auch die iPods wurden überarbeitet: Der iPod nano sieht jetzt aus wie ein kleines iPhone und beherrscht auch Bluetooth-Verbindungen etwa zum Anschluss im Auto.
Der iPod touch bekam wie das iPhone einen 4-Zoll-Bildschirm verpasst und hat jetzt auch den sprechenden Assistenten Siri an Bord. Es gibt ihn jetzt auch in verschiedenen Farben.
Apple bringt nach drei Jahren Entwicklung neue Ohrhörer auf den Markt. Sie sollen besser klingen und sehen futuristisch aus
Die Multimedia-Software iTunes wurde erneuert und ist jetzt mit dem Online-Speicherdienst iTunes verbunden, damit man leichter zwischen verschiedenen Geräten wechseln kann.
"Die Gerüchteküche lag in den meisten Punkten richtig und irrte sich nur in Details. So liegt der Einstiegspreis mit 329 Euro etwas höher als gedacht; trotzdem wurde der Einstieg in die iPad-Welt günstiger, womit Apple sicherlich weitere Kundenkreise erschließen kann." MacTechNews
"Apple greift seine Konkurrenz an und will die Vormachtstellung auf dem Tablet-Markt sichern. Dabei soll dem Technik-Riesen aus der USA der kleine Bruder des iPads helfen." Hamburger Abendblatt
"Die Kalifornier versuchen mit dem kleineren und billigeren Tablet-Gerät die Konkurrenz in Schach zu halten." Financial Times Deutschland
"K(l)eine Überraschung: Sie haben das iPad geschrumpft!" express.de bo