Apple und seine Neuheiten: Wie immer brodelt vor Veranstaltungen des Unternehmens die Gerüchteküche. Als sicher gilt inzwischen, dass die nächste Version des iPhone- und iPad-Systems vorgestellt wird, iOS 6. In US-Blogs tauchten am Wochenende Fotos aus dem Moscone Center in San Francisco mit riesigen iOS-6-Bannern auf.
Weitere Einzelheiten dürfte es von Apple auch zum nächsten Mac-Betriebssystem "Mountain Lion" geben, das bereits für den Spätsommer angekündigt ist.
Mit besonderer Spannung wird aber erwartet, ob es bei der jährlichen Entwicklerkonferenz WWDC Hinweise auf die Apple-Pläne für das Fernsehgeschäft gibt. Ein Analyst glaubt sogar, Konzernchef Tim Cook könnte in San Francisco (ab 19.00 Uhr MESZ) den Apple-Fernseher enthüllen, über den schon so lange spekuliert wird.
WWDC 2012: Software steht im Mittelpunkt
Auf jeden Fall wird Software im Mittelpunkt des Auftritts stehen, schließlich ist die Worldwide Developers Conference (WWDC) vor allem für die App-Entwickler da und die Programm-Vielfalt gilt als wichtiges Kaufargument für iPhones und iPads.
Ansonsten läuft die Gerüchteküche wie immer vor Apple-Präsentationen auf Hochtouren. Die meisten Hinweise gibt es auf neue Modelle der Mac-Computer, möglicherweise mit höherer Auflösung. Vor allem wird erwartet, dass es neue Geräte der Laptop-Reihe MacBook Pro und des Spitzen-Desktopmodells Mac Pro gibt. Gerüchten zufolge werden die Notebooks deutlich schlanker - in Anlehnung an das dünne und leichte Macbook Air.
Apple zeigt wohl kein neues iPhone
Auf ein neues iPhone wird man hingegen wohl noch warten müssen, seit im vergangenen Jahr der Starttermin des Apple-Smartphones auf Herbst gerutscht ist.
Zur wichtigsten Ankündigung des Tages könnte eine App-Plattform für die aktuelle Settop-Box Apple TV werden, mit der man Inhalte von den Apple-Geräten und aus dem Internet auf angeschlossene Fernsehgeräte bringen kann. Das dürfte als Generalprobe für einen Apple-Fernseher gelten. Möglicherweise könnte die App-Plattform aber auch auf Geräten befreundeter Hersteller wie Sharp laufen. Der Konkurrenzdruck steigt: Microsoft erhob zuletzt auf der Computerspiele-Messe E3 einen klaren Anspruch auf die Schlüsselrolle in der Wohnzimmer-Unterhaltung mit seiner Xbox-Plattform.
Neuer Kartendienst für iPhone und iPad?
Das Leben von Steve Jobs
Steve Jobs war Mitbegründer der Firma Apple. Zusammen mit Steve Wozniak und anderen entstand das Unternehmen Ende der 1970er Jahre in Jobs' Garage.
Den Firmennamen hat Steve Jobs nach eigenen Angaben erfunden, weil er damals ausschließlich Obst aß. Lange Zeit lebte Jobs als Veganer und war bekennender Buddhist.
1985 wurde Jobs aus dem Unternehmen gedrängt. Daraufhin gründete er eine weitere Computerfirma ("NeXT") und später das Zeichentrickfilmstudio Pixar Inc. ("Toy Story", "Findet Nemo")
Durch den Verkauf von Pixar an Walt Disney war Jobs der größte Einzelaktionär von Disney.
Als Apple kurz vor dem Ruin stand, wurde Steve Jobs als Retter zurückgeholt. Ein Jahr später brachte Apple den iMac mit buntem Plastikgehäuse auf den Markt, zwei Jahre später den revolutionären iPod.
Erst als "vorübergehender" dann als richtiger Geschäftsführer machte Jobs aus Apple eines der erfolgreichsten Unternehmen der Welt.
Apple war 2011 neben dem Ölmulti ExxonMobil das wertvollste Unternehmen der Welt.
Apple-Produkte wie der iMac, das iPhone, iTunes oder das iPad sind untrennbar mit dem Namen Steve Jobs verbunden.
Mit diesen Innovationen setzte das Unternehmen Maßstäbe. Jobs selbst wurde von den Apple-Jüngern zum Mythos stilisiert.
Wenn Jobs seine Neuheiten vorstellte, trat er fast immer völlig unscheinbar in ausgewaschenen Jeans und schwarzem Rollkragenpullover auf.
Steve Jobs galt als Visionär, Workaholic und gnadenlos fordernder Chef.
Sein Jahresgehalt als Geschäftsführer belief sie auf genau einen Dollar. Damit kam Jobs sogar ins Guiness-Buch der Rekorde. Stattdessen wurde er mit Aktien und exklusiven Geschenken der Geschäftsleitung belohnt.
2004 gab Jobs bekannt, dass er von Bauchspeicheldrüsenkrebs kuriert worden war. 2009 sah er sich aber wieder gezwungen, eine sechsmonatige Auszeit zu nehmen, während der ihm eine neue Leber eingepflanzt wurde.
Anfang 2011 musste er zum dritten Mal pausieren. Im März stellte er zwar noch die zweite Generation des iPad vor, doch im August gab er den Posten des Vorstandsvorsitzenden endgültig auf.
Einen Tag, nachdem sein Nachfolger, Tim Cook, seine erste Präsentation gehalten hatte, gab Apple den Tod des Visionärs bekannt.
Jobs wurde 1955 in San Francisco geboren. Seine Eltern, zwei Studenten, gaben ihn kurz nach der Geburt zur Adoption frei. Erst 30 Jahre später erfuhr er von seinen biologischen Eltern.
Sein Studium in Portland brach er nach nur einem Semester ab. Jobs kehrte nach Kalifornien zurück und gründete später Apple.
Steve Jobs war verheiratet. Mit seiner Frau Laurene Powell hatte er drei Kinder, zudem hatte er eine Tocher aus einer früheren Beziehung.
Immer mehr Hinweise gibt es darauf, dass Apple mit einem eigenen Kartendienst für iPhone und iPad den nächsten Schritt bei der Trennung von einstigen engen Partner und heutigen erbitterten Rivalen Google gehen könnte. Seit das iPhone 2007 auf den Markt kam, hatten die Google-Karten einen Stammplatz auf den Apple-Geräten sicher. Doch nachdem Googles erfolgreicher iOS-Konkurrent Android einen Keil zwischen die beiden Technologie-Giganten trieb, soll der damalige Chef Steve Jobs schon vor drei Jahren die Entwicklung eigener Kartendienste angeordnet haben. Apple kaufte mindestens drei Spezialfirmen zusammen, jetzt soll das Produkt fertig sein. Die Vision sei, die Kartendienste noch tiefer in das iOS-System einzubinden, berichtete das "Wall Street Journal". Etwa, dass die Kalender-App den Nutzer warnt, wenn sich auf dem Weg zu einem Termin ein Stau zusammenbraut.
Es wird die erste WWDC nach dem Tod des legendären Apple-Gründers Steve Jobs im vergangenen Herbst sein. Vor einem Jahr hatte sich der schwer von seiner Krebserkrankung gezeichnete Jobs noch aufgerafft, um bei der WWDC selbst die Strategie des Online-Speicherdienstes iCloud vorzustellen. Es wurde sein letzter öffentlicher Auftritt. dpa/AZ