Handy am Ohr? Das war einmal. Viele Jugendliche halten sich ihr Smartphone heute beim Telefonieren vor den Mund. Freisprechfunktion und Kopfhörer machen es möglich. Das sieht erstens cooler aus, zweitens kann man gleichzeitig mit dem Handy im Internet surfen. Dieser Trend mag Menschen, die noch ein Schnurtelefon benutzen, merkwürdig erscheinen. Doch die Technik hat sogar gesundheitliche Vorteile: Sie sorgt für den nötigen Sicherheitsabstand zwischen Mobiltelefon und Körper. Schließlich gilt Handystrahlung als tendenziell gesundheitsschädlich.
Hersteller Apple empfiehlt jetzt sogar den eigenen Kunden, das neue iPhone 7 mindestens fünf Millimeter vom Körper entfernt zu tragen. Denn das Handy strahlt stärker als seine Vorgängermodelle und Smartphones anderer Hersteller. Das iPhone 7 kommt auf einen SAR-Wert von 1,38. Mit diesem wird die Strahlenbelastung angegeben. Zum Vergleich: Der von der Weltgesundheitsorganisation vorgegebene SAR-Grenzwert liegt bei zwei. Die aktuellen Top-Modelle anderer Hersteller haben alle eine Null vor dem Komma. Beim iPhone 6s lag der Wert auch noch bei 0,87.
Wie schädlich Handystrahlung tatsächlich ist, ist nach wie vor umstritten. Ein gewisser Sicherheitsabstand kann bei aller Umständlichkeit aber nicht schaden. Schließlich können Handys auch auf andere Weise gefährlich werden. Man denke nur an das Galaxy Note 7 von Samsung, das dazu neigte, in Flammen aufzugehen, und tausende Modelle wurden daher jüngst wieder aus dem Verkehr gezogen.