Statt der bisher vorgesehen 384 kBit pro Sekunde soll auf 2 MBit pro Sekunde gebremst werden, schrieb der bekannte Technologieblogger Carsten Knobloch am Dienstagabend unter Berufung auf Informationen aus zwei Quellen. Mit 2 Megabit pro Sekunde wäre auch eine gedrosselte Leitung noch so schnell wie die langsamste DSL-Verbindung, würde aber zum Beispiel kein Video-Streaming in hoher Auflösung erlauben. Die Telekom äußerte sich nicht zu dem Bericht.
Was bedeutet "Netzneutralität"?
Die beiden Bestandteile des Wortes, "Netz" und Neutralität", verraten den Sinn des Wortes. Das Netz eines Anbieters soll neutral gegenüber den Inhalten sein und alle gleich behandeln - egal, wer diese stellt.
Ein netzneutraler Internetanbieter schickt alle Datenpakete mit der selben Geschwindigkeit zum Empfänger, unabhängig davon, ob sich in ihnen eine E-Mail oder ein Video befindet.
Man könnte die Netzneutralität also als eine Art "Gleichberechtigung im Internet" bezeichnen. Ressourcen sollen nicht diskriminiert werden.
Gefährdet ist die Netzneutralität, wenn ein Anbieter eigene Dienste über die anderer stellt, oder Geld von Internetdiensten verlangt, damit diese sein Netz nutzen dürfen.
Ein Streit um die Netzneutralität entbrannte 2013. Die Telekom kündigte an, die Geschwindigkeit von Flatrates ab einer erreichten Datenmenge zu drosseln.
Da hauseigene Dienste wie "Telekom Entertain" von der Drosselung ausgeschlossen sind, monierten Kritiker, die Telekom würde eigene Dienste bevorzugt behandeln.
Die Telekom hatte am 2. Mai für Neukunden im Festnetz Daten-Obergrenzen eingeführt, bei deren Überschreiten die Geschwindigkeit der Internet-Verbindung gedrosseln werden kann. Die Tempo-Bremse soll allerdings nicht vor 2016 greifen. Dann will die Telekom für einen Aufpreis aber auch "echte" Flatrates ohne Einschränkungen anbieten. dpa