Bei Datenschützern eckt Google immer wieder an: Auf iPhone-Handys, iPad-Tabletrechnern und Computern mit Apples Safari-Browser hat die Suchmaschine Cookies hinterlassen. Deswegen muss der Konzern Millionen zahlen.
Rekordstrafe für Google: 22,5 Millionen
So schützen Sie sich gegen Bedrohungen im Internet
Trojaner, DoS-Attacken, Identitätsdiebstahl: Internetnutzer sind einer Vielzahl von Gefahren ausgesetzt - wenn sie sich nicht schützen. So einfach geht's:
Halten Sie Ihr Betriebssystem immer auf dem neuesten Stand. Denn die Hersteller von Windows & Co. stopfen regelmäßig bekannt gewordene Sicherheitslücken. Bei einem Windows-Rechner empfiehlt es sich, die automatische Update-Funktion zu aktivieren.
Egal ob Internet Explorer, Google Chrome oder Mozilla Firefox: Auch Ihr Internetbrowser sollte immer auf dem neuesten Stand sein. Veraltet und unsicher ermöglicht er nämlich Schädlingen das Eindringen in Ihren Computer. Auch Browser bringen in der Regel eine automatische Update-Funktion mit. Nutzen Sie sie.
Achten Sie darauf, dass auch die kleinen Zusatzprogramme - Add ons oder Plugins genannt - für Ihren Browser stets aktuell sind. Denn auch diese können ein Einfallstor für schädliche Programme und Spione sein.
Virenschutz-Programme sind ein absolutes Muss im Internet. Aber Vorsicht: Sie können nur dann schützen, wenn sie regelmäßig aktualisiert werden. Ein veraltetes Schutzprogramm ist sinnlos.
Eine Firewall kann eine sinnvolle Unterstützung für ein Virenschutz-Programm sein. Viele Hersteller bieten beide Programme in Kombination - in einer sogenannten Suite - an.
"Googeln" Sie regelmäßig Ihren eigenen Namen - geben Sie ihn also unter www.google.de ein und überprüfen Sie die Ergebnisse. Nur so haben Sie die Kontrolle darüber, was über Sie - oder womöglich in Ihrem Namen - im Internet geschrieben und verbreitet wird.
Geben Sie im Internet niemals persönliche Daten heraus, wenn Sie nicht unbedingt müssen. Seien Sie vor allem dann vorsichtig, wenn Sie sich für einen angeblich kostenlosen Dienst mit Name und Adresse anmelden sollen. Daher kann eine Kostenfalle stecken - oder ein Adresshändler.
Der beste Schutz gegen Gefahren im Internet ist ohnehin der gesunde Menschenverstand. Glauben Sie nicht alles, was im Internet oder in Mails behauptet wird. Und klicken Sie nicht jeden Knopf, der Ihnen angeboten wird.
Das Umgehen der Datenschutz-Einstellungen beim Safari-Browser kommt Google teuer zu stehen. Der Internetkonzern zahlt 22,5 Millionen Dollar (18,2 Mio Euro), um den Fall zu den Akten legen zu können. Darauf einigte sich Google mit der zuständigen US-Handelsbehörde FTC. Sie war mit dem Suchmaschinen-Primus schon zuvor in Datenschutz-Fragen aneinandergeraten und hatte ihm im vergangenen Jahr Auflagen gemacht.
Es sei die höchste Strafe, die einem Unternehmen jemals aufgebrummt worden sei, weil es sich den Anordnungen der FTC widersetzt habe, erklärte die Behörde am Donnerstag. "Egal wie groß oder wie klein - alle Unternehmen müssen die Anweisungen der FTC befolgen und ihre Datenschutz-Versprechen gegenüber den Verbrauchern halten", sagte Behördenchef Jon Leibowitz.
Google: Imageschaden wiegt schwerer als Geldbuße
Bei einem Quartalsgewinn von zuletzt 2,8 Milliarden Dollar bräuchte Google allerdings nicht einmal einen Tag, um die Millionenbuße zu verdienen. Schwerer dürfte der Imageschaden wiegen. Das Unternehmen hatte bereits mit dem Mitschnitt von Daten aus unverschlüsselten WLAN-Netzen durch seine Street-View-Kamerawagen für viel Aufsehen gesorgt.
Im vorliegenden Fall hatte Google einen Weg gefunden, beim Safari-Browser für iPhone, iPad und PC ohne Zustimmung der Nutzer sogenannte Cookies zu hinterlassen. Das sind kleine Dateien, mit denen sich das Verhalten im Netz teilweise nachverfolgen lässt. Das Wall Street Journal hatte die inzwischen gestoppte Praxis zu Jahresbeginn einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht.
Google will höchste Sicherheitsstandards anlegen
Google hatte schon damals betont, es seien keine persönlichen Informationen erfasst worden. Nun erklärte der Konzern, die höchsten Datenschutz- und Sicherheitsstandards anzulegen.
Der Fall hat mit der Funktionsweise von Safari zu tun: Der Apple-Browser lässt - anders als etwa Firefox, Chrome oder Internet Explorer - standardmäßig keine Cookies von Drittanbietern wie Online-Werbefirmen zu. Ein Nutzer muss sie erst aktiv freischalten, was jedoch die wenigsten tun. So trickste Google. Der Internetkonzern habe entgegen anderslautender Versprechen über mehrere Monate in den Jahren 2011 und 2012 Werbe-Cookies genutzt, erklärte die FTC. dpa