Apple wird an diesem Mittwoch in San Francisco eine neue Version seines Tablet-Computers iPad vorstellen. Davon gehen jedenfalls Branchenkenner aus. Bereits in den vergangenen Tagen hatte das Unternehmens - wie üblich - Hinweise gestreut, worum es bei dem Termin gehen könnte, zu dem es geladen hat. Die Einladungsschreiben zeigten den Ausschnitt eines Gerät, das wie einer der iPad-Flachcomputer aussah und von einer Hand bedient wurde. Dazu schrieb Apple: "Wir haben da etwas, was Sie wirklich sehen müssen. Und berühren."
iPad-Präsentation erstmals ohne Steve Jobs
"Alles weist auf eine neue Version des iPad hin", meinte jedenfalls Michael Gartenberg, Branchenanalyst beim US-Beratungsunternehmen Gartner. Der Release-Termin am Mittwoch wird auch deswegen mit Spannung erwartet, weil er das erste große Medienereignis für Apple nach dem Tod des legendären Firmengründers Steve Jobs ist. Jobs war im Herbst an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. In Jobs' Fußstapfen trat Tim Cook, der zwar als geschickter Manager gilt, dem jedoch eine etwas zurückhaltendere Art nachgesagt wird.
Besserer Bildschirm, schnellerer Prozessor
Unklar ist jedoch, welche neuen technischen Eigenschaften die dritte Version der gefragten Geräte Nutzern bringt. Spekulationen zufolge könnte das iPad 3 - es könnte Gerüchten zufolge auch iPad HD heißen - einen Bildschirm mit höherer Auflösung bekommen, einen schnelleren Prozessor sowie eine bessere Kamera. Zudem könnte es mit der Sprachsoftware Siri ausgestattet sein. Sie erlaubt es, Geräte mit Sprachbefehlen zu bedienen. Apple nutzte Siri schon bei der neuesten Version seines beliebten Smartphones iPhone. Außerdem soll das neue iPad möglicherweise auch den nächsten schnellen Datenfunk-Standard LTE unterstützen.
Berichte über Datenschutz-Problem bei Apple
Allein die Einladungen zur Präsentation des neuen iPad ließen den Börsenwert von Apple auf knapp 500 Milliarden Dollar hochschnellen. Die Begeisterung der Investoren konnte auch ein Bericht über ein weiteres Datenschutz-Problem auf den iPhones und iPads nicht stoppen. Diesmal schrieb die "New York Times", Apps könnten unter Umständen auf alle Bilder auf einem iPhone oder iPad zugreifen - ohne dass Nutzer das mitbekämen. Apple kommentiert die Vorwürfe nicht. Das Blog "The Verge" berichtete, es handele sich um einen Software-Fehler, der demnächst behoben werden solle. Es ist bislang unklar, ob es sich nur um eine theoretische Sicherheitslücke handelt oder ob sie auch tatsächlich von App-Entwicklern ausgenutzt wurde.
Apple feiert mit seinem iPad große Erfolge. Allein im letzten Quartal 2011 waren die Verkaufszahlen um mehr als das Doppelte auf 15 Millionen Stück gestiegen. Das iPad 2 war in den USA im März 2011 in die Läden gekommen. dpa/afp/AZ