Nun steigt Samsung in den noch jungen Markt der Brillen für virtuelle Realität ein. Der südkoreanische Elektronikkonzern präsentierte auf der IFA in Berlin mit der "Gear VR" sein erstes Headset, mit dem der Nutzer komplett und ohne Medienbruch in eine virtuelle Welt eintauchen kann. Das Gerät soll ein besonders hoch auflösendes Display haben und ganz ohne Kabel nutzbar sein. Der Konzern hat bei der Entwicklung mit dem Rivalen Oculus zusammengearbeitet.
Samsung kooperierte für Headset mit Oculus
In dem noch jungen Markt gilt das kalifornische Unternehmen Oculus mit seiner 3D-Brille "Rift" als Pionier. Der Technikchef von Oculus, John Carmack, sagte, dass die enge Partnerschaft mit Samsung die Entwicklung eines Headsets für virtuelle Realität mit erstklassiger Auflösung und auf Basis einer mobilen Plattform erst ermöglicht habe. Herausbringen will Samsung als erste Inhalte zum Beispiel Animations-Charaktere aus den Studios von DreamWorks und eine Präsentation der bekannten Varieté-Kunst-Show Cirque du Soleil. Die Nutzer sollen einen exklusiven Zugang in den Fiction-Film "Marvcel's The Avenger" bekommen.
Vor einiger Zeit hat auch Sony bereits seine "Morpheus" vorgestellt, die das Erleben von 3D-Welten ermöglicht. Vor einem breiten Publikum war sie erstmals auf der Spielmesse Gamescom präsentiert worden. Sie benötigt aber, anders als die Gear, keine Kabelverbindung zu einem Computer. In erster Linie will Sony die Videobrille für Computerspiele vermarkten. Der Branchenverband Bitkom erwartet für die neuartigen Geräte einen lukrativen Markt.
Nachfolger der Samsung Computer-Uhr geplant
Samsung kündigte zugleich erwartungsgemäß den Nachfolger seiner Computer-Uhr an. Samsung-Manager DJ Lee sagte, die Gear S soll unabhängig vom Smartphone am Handgelenk zahlreiche Funktionen bieten. Die Datenuhr hat einen zwei Zoll großen, gebogenen AMOLED-Bildschirm. Aufgrund des integrierten UMTS-Moduls lässt sich die Uhr selbst auch zum Telefonieren nutzen. Ebenso kann die Gear S ein WLAN-Netz nutzen. Ohne eine Verbindung zum Smartphone zu haben, zeigt sie ebenfalls E-Mails an. Rund 1.000 Apps sollen insgesamt für die Gear verfügbar sein. Samsung bringt auch ein Design-Modell auf dem Markt. Das Modell ist aus Swarowski-Steinen.
Für die neuen Modelle 4 und Edge der Mini-Tablets Galaxy Note gibt es auch ein Swarowski-Cover. Bei dem Modell Edge lassen sich an einer der Seiten, die leicht nach hinten gebogen sind, spezielle Nachrichten platzieren. Verbessert wurde die Technologie des Eingabestifts sowie der Kamera und des Sprachrekorders. Die Südkoreaner gewannen als Design-Partner für den Stift den Hamburger Schreibgerätehersteller Montblanc, der erstmals Stifte speziell für das Galaxy Note 4 produziert. (dpa/AZ)