Über zwölf Millionen Bundesbürger hören Musik direkt aus dem Internet. Dabei werden immer noch die Urheberrechte von Künstlern und Produktionsfirmen verletzt. Die EU-Kommission will nun eine neue rechtliche Grundlage anbieten, damit Sänger, Komponist und Musiker sowie Rechte-Eigentümer auf ihre Kosten kommen. Mit Inkrafttreten des Gesetzes ist aber erst in einigen Jahren zu rechnen.
Kann ich auch künftig Musik oder Videos aus dem Internet nutzen, wenn ich einen seriösen Dienst abonniert habe?
Daran soll sich nicht nur nichts ändern, der Service soll sogar verbessert werden. Hintergrund des Kommissionsvorstoßes ist eine effizientere Verwertung der Urheberrechte. Dabei geht es um transparentere Abrechnungen für Verbraucher und Künstler. Denn einige Rechte-Inhaber weigern sich derzeit noch, ihre Werke online verfügbar zu machen, weil sie dann keinen Cent dafür bekommen.
Warum sind einige dieser Dienste bisher auf bestimmte Länder begrenzt?
EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier sagte dazu gestern: Früher hat man eine CD im Laden gekauft – heute gibt es iTunes, die ein Lied in alle 27 Länder verkaufen und dafür die Lizenz von 27 Behörden brauchen. Es gibt nämlich keinen echten Binnenmarkt für künstlerische Werke.
Musik, Videos, aber auch Texte sind nicht EU-weit zugelassen, weil sich auch die Verwertungsgesellschaften (in Deutschland die Gema) untereinander nicht genügend einig sind. Das führt dazu, dass Musiktitel innerhalb der EU auch zu höchst unterschiedlichen Preisen angeboten werden. Besonders ärgerlich: Wer beispielsweise einen Streaming-Dienst abonniert hat, kann Pech haben, weil die gesammelten Titel nur innerhalb der eigenen Grenzen verfügbar sind. Im Ausland gelten nämlich andere Rechte-Lizenzen.
Was wird konkret geändert?
Es gibt derzeit rund 250 Rechteverwertungsgesellschaften in den 27 Mitgliedstaaten, die pro Jahr etwa sechs Milliarden Euro einnehmen und an die Künstler ausschütten. Das Problem ist die Uneinigkeit untereinander: Eine Gesellschaft betreut nur Sänger, die nächste Komponisten, eine dritte CD- oder DVD-Hersteller. Die Kommission will die Organisationen nun zwingen, ihre Systeme zu vereinheitlichen und untereinander austauschbar zu machen.
Rekordhalter Michael Jackson
Michael Jackson hält zahlreiche Rekorde der Musikindustrie. Die Mega-Erfolge brachen auch nach seinem Tod nicht ab.
Er gilt als „erfolgreichster Künstler aller Zeiten“ (Most Successful Entertainer of all Time, Auszeichnung der Guinness World Records), gewertet nach Tonträgerverkäufen innerhalb eines Jahres. Alleine 1989 hat er durch den Verkauf von Tonträgern 125 Millionen US-Dollar verdient.
Das meistverkaufte Musikalbum der Welt stammt ebenfall von ihm- Thriller von 1982 wurde etwa 110 Millionen Mal verkauft.
Er hält auch den Rekord des meistverkauften Remixalbums der Welt - Blood on the Dance Floor – HIStory in the Mix von 1997 mit ca. 8 Millionen verkauften Exemplaren.
Michael Jackson ist der erste Künstler, der offiziell mehr als 100 Millionen Musikalben außerhalb der USA verkaufte.
Außerdem ist er der männliche Solokünstler mit den meisten Nr.-1-Singles in den US-amerikanischen Charts.
Bereits 1998 war er für die erfolgreichste Konzertserie verantwortlich, im Sommer 1988 waren seine Konzerte für sieben Nächte im Wembley-Stadion in London ausverkauft, insgesamt besuchten sie 504.000 Menschen.
Er ist der Künstler, der die meisten Grammy Awards bei einer Verleihung gewann: 1984 wurde er mit ganzen acht Auszeichnungen regelrecht überhäuft.
Sein Album Bad beinhaltet die meisten Nummer-eins-Hits eines Albums in den USA: Fünf Singles daraus erreichten die Spitzenposition.
Außerdem unterzeichnete er den höchstdotierten Plattenvertrag aller Zeiten über 890 Millionen Dollar.
Desweiteren gilt er als Künstler mit den teuersten Videoclips: Scream (bis heute), Black or White sowie You Rock My World, die jeweils mehrere Millionen Dollar verschlangen. Ebenfalls in die Millionen gingen die Produktionen der Clips Remember the Time sowie In the Closet.
Die am schnellsten ausverkaufte Konzertserie ist siene geplante Comeback-Tour "This is it" mit elf Tickets pro Sekunde: 750.000 Eintrittskarten für 50 geplante Konzerte in London von Juli 2009 bis März 2010.
Kurz nach seinem Tod war Michael Jackson massenhaft in den Charts vertreten. 24 Singles (davon eine mit The Jackson Five) und neun Alben waren gleichzeitig in den Media-Control-Charts vertreten, in den offiziellen UK-Singles-Charts waren es 22 der 75 Platzierungen, und in Australien sowie der Schweiz bestimmen mehr als ein Drittel der Plätze die Single-Hitparade...
...In der darauf folgenden Woche waren die ersten sechs Plätze der Album-Charts von Jackson belegt, es waren acht Alben mit Jackson unter den ersten neun Plätzen vertreten beziehungsweise insgesamt 13 Alben innerhalb der Top 50.
Mit 2,3 Millionen verkauften Musik-Downloads in einer Woche hat er als erster die Grenze von 1 Million verkaufter Downloads pro Woche überschritten.
Der Film Michael Jackson’s This Is It ist der erfolgreichste Konzertfilm aller Zeiten.
Michael Jackson hat die meisten Fans auf Facebook: Am 28. September 2011 waren es 41.164.003.
Außerdem sollen sie die von ihnen vertretenen Rechte zur Online-Nutzung freigeben. Im Wesentlichen geht es also darum, die Rechteverwertung zu vereinheitlichen, damit sichergestellt ist, dass jeder Beteiligte an einem Werk auch die ihm zustehenden Copyright-Einnahmen erhält und deshalb bereit ist, seine Arbeit zur Verfügung zu stellen.
Was hat man davon?
Wenn es gelingt, die Rechteverwertung zu vereinheitlichen, steigt die Bereitschaft, Videos, Musik und andere künstlerische Werke EU-weit verfügbar zu machen. Der Kunde könnte also von einem deutlich besseren Angebot profitieren.
Warum schafft man nicht einfach eine Stelle in Brüssel, die alle Rechte verwaltet und Lizenzen vergibt?
In Brüssel fürchtet man eine monopolartige Struktur der Rechteverwertung. Deshalb setzt man auf mehr Organisationen, die die Rechte halten und sich mit Partnern in anderen Ländern zusammenschließen. Außerdem sollen Künstler und Rechte-Inhaber die freie Wahl haben, wem sie die Verwertung übertragen.