Die Fälle von Computer- und Internetkriminalität nehmen weiter zu. Das berichten jetzt Bundeskriminalamt (BKA) und Hightech-Verband BITKOM. Einen deutlichen Anstieg der gemeldeten Fälle gab es im Jahr 2013 demnach bei der Computer-Sabotage und der Erpressung von Internetnutzern. Auch die Fälle von Datenklau sind weiter gestiegen.
Erschreckende Zahlen? Fakt ist, dass noch immer viele Internetsurfer viel zu sorglos im Netz unterwegs sind. Dabei kann sich jeder mit zehn einfachen Schritten vor den größten Gefahren im Internet schützen:
1. Schotten dicht! Lassen Sie die Haustür offen stehen, wenn Sie die Wohnung verlassen? Na also. Das Gleiche gilt für Ihren Computer: Sperren Sie ihn ab. Ein Virenscanner, der sich täglich aktualisiert und schädliche Programme stoppt, ist für jeden Rechner Pflicht.
2. Gesundes Misstrauen! Haben Sie etwas zu verschenken? Natürlich nicht. Das Gleiche gilt allerdings für all die Firmen und Mail-Schreiber, die Ihnen im Netz supergünstige iPads, unglaubliche Sonderangebote, großartige Gewinne und wundersame Erbschaften versprechen. Auch die haben nichts zu verschenken. Sie wollen Ihre Daten - oder ihr Geld. Deshalb: Seien Sie immer misstrauisch, wenn Ihnen etwas (beinahe) geschenkt wird.
3. Updates! Ja, es nervt, seinen Computer und seine Programme immer wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Trotzdem: Veraltete Programme sind ein Einfalltor für gefährliche Programme, mit denen Kriminelle Sie ausspionieren oder bestehlen können. Deshalb: Achten Sie darauf, dass Ihr Computer, Ihr Microsoft-Betriebssystem und ihre wichtigsten Programme - vor allem Adobe Flash, Adobe Acrobat Reader, VLC PLayer und Java - immer auf dem aktuellen Stand sind. Viele dieser Programme bringen übrigens eine automatische Update-Funktion mit. Nutzen Sie diese.
4. Achtung Anhang! Viele Spionage- und Betrugsprogramme werden per Mail in Umlauf gebracht. Der Trick: Die Betrüger verschicken Nachrichten, die scheinbar von Behörden, Banken, Anwälten oder (Inkasso-)Firmen stammen. Dabei soll man auf eine Datei ("Rechnung") im Anhang klicken, um Näheres zu erfahren. Seien Sie hier äußerst vorsichtig. Klicken Sie nichts, was Ihnen merkwürdig vorkommt - vor allem keine unerwarteten Rechnungen oder Mahnungen im zip-Format. Tipp: Wenn Ihnen etwas "spanisch" vorkommt, googeln Sie den Betreff des Mail - oft gibt es dazu schon Warnungen anderer Betroffener im Netz.
5. Verschiedene Passwörter! Ein leidiges Thema, ja. Gehören Sie auch zu den Menschen, die das gleiche Passwort bei Facebook, Ebay und für Ihren Mailzugang verwenden? Wunderbar, damit machen sie es Kriminellen leicht. Sie müssen nur ein Passwort bei einem Dienst stehlen (was quasi täglich passiert) und haben dann Zugang auf ihr gesamtes digitales Leben. Deshalb, so anstrengend es ist: Verwenden sie für jeden Dienst ein eigenes Passwort. Mit sogenannten Passwortmanagern ist das sogar recht bequem machbar. Und: Vergessen Sie Passwörter nach dem Motto hans123. Die halten keinen Kriminellen auf. Gute Passwörter bestehen aus mindestens zehn Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
6. Backups! Sichern Sie Ihre wichtigsten Daten regelmäßig auf einem USB-Stick oder einer externen Festplatte. Denn es kann immer mal passieren, dass Ihr Computer plötzlich nicht mehr funktioniert oder zum Beispiel durch ein Schadprogramm verseucht ist. Dann alle seine Daten zu verlieren, ist wirklich richtig ärgerlich.
7. Vorsicht bei Facebook! Dass es im Internet mal gefährlich werden kann, ist vielen Menschen bewusst. Anders bei Facebook, wo auch zunehmend Gefahren lauern. Das beginnt beim Identitätsdiebstahl (scheinbar ein Freund bittet Sie per Facebook-Nachricht um Geld in einer Notlage, dabei hat ein Fremder dessen Account gekapert) und reicht bis zum Klickbetrug mit Abofalle: Ein scheinbar spektakuläres oder erotisches Video erscheint in Ihrer Timeline. Wenn sie darauf klicken, landen Sie über mehrere Stationen bei einer Internetseite, wo Ihnen ein Abo untergeschoben wird. Wichtig zu wissen: Auch bei Facebook lauern Betrüger.
8. Vorsicht im öffentlichen Netz: Vermeiden Sie bei öffentlich zugänglichen Computern oder im öffentlichen Wlan - etwa an Bahnhöfen und flughäfen - die Bearbeitung von vertraulichen Daten. Denn solche Daten können abgefangen werden. Das gilt nicht nur für das Online-Banking, sondern zum Beispiel auch für Passwörter, die Sie für den Zugang von Facebook nutzen.
9. Online-Shopping - aber mit Sicherheit! Achten Sie beim Einkauf im Internet nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Seriosität des Händlers. Ist er bei Problemen erreichbar? Handelt er nach deutschem Recht? Bietet er verschiedene Zahlungswege (Lastschrift, Rechnung) an oder etwa nur Vorauskasse? Wie ist er von anderen Kunden bewertet? Welche Ergebnisse gibt es, wenn sie den Namen des Händlers bei Google oder Bing eingeben?
10. Schützen Sie Ihre Geräte vor Dieben! Haben Sie sich einmal überlegt, was ein Dieb mit Ihrem Smartphone anstellen kann? Möglicherweise kann er damit in Ihrem Namen bei Facebook schreiben. Oder hat Zugriff auf Ihre Mails. Oder kann damit teure Servicenummern anrufen. Oder ändern einfach bei Ihren Onlinediensten die Passwörter und sperrt Sie damit aus. Also: Laptops, Smartphones und Tablets sind für Diebe attraktiv. Nehmen Sie deshalb nur die Geräte mit, die Sie wirklich benötigen. Aktivieren Sie bei Smartphones und Tablets undbedingt PIN und Passwort-Abfrage für Benutzerkonten.