Microsoft hat am Dienstag einen ersten Ausblick auf die nächste Version seines Computer-Betriebssystems Windows gegeben. Es werde Windows 10 heißen, kündigte der zuständige Manager Terry Myerson an.
Die Versionsnummer 9 lässt Microsoft damit einfach aus. Der Software-Riese legte bei der Vorstellung in San Francisco einen deutlichen Fokus auf Unternehmen als wichtige Kunden. Windows 10 soll 2015 erscheinen. Zu Preisen äußerte sich Microsoft nicht.
Die Vorgängerversion Windows 8 hatte Microsoft vor rund zwei Jahren vorgestellt. Die Reaktionen fielen gemischt aus: Viele PC-Nutzer waren unzufrieden damit, dass die Bedienung stark auf Touchscreens ausgerichtet war. In späteren Aktualisierungen brachte Microsoft einige Elemente der gewohnten Bedienung mit Maus und Tastatur zurück.
Bei Windows 10 wurde sofort das klassische Start-Menü demonstriert. Außerdem soll man einfacher zwischen klassischer und Touch-Bedienung umschalten können. Auch Nutzer des älteren Betriebssystem Windows 7 sollen sich ohne größere Anstrengungen zurechtfinden, betonte Microsoft-Manager Joe Belfiore.
"Es ist Zeit für ein neues Windows", meinte Myerson. Windows ist nach wie vor das dominierende Betriebssystem in der PC-Welt. Allerdings war der Markt der Notebooks und Desktop-Rechner im vergangenen Jahr um zehn Prozent geschrumpft.
Nun zeichnet sich eine leichte Erholung ab, auch nachdem Microsoft die Unterstützung des alten Betriebssystems Windows XP stoppte. Verbraucher und Unternehmen greifen aber weiter bevorzugt zu Smartphones und Tablets. In diesem Geschäft haben die mobilen Windows-Varianten nur sehr geringe Marktanteile.
Bei Windows 10 will Microsoft mit einer einheitlichen Plattform für alle Gerätearten punkten. Aussehen und Bedienung sollen dabei etwa für Tablets und Smartphones angepasst werden, unter der Haube soll aber ein und dasselbe System arbeiten. Das soll unter anderem das Zusammenspiel verschiedener Geräte und die Entwicklung von Programmen erleichtern.
Warum genau Microsoft die Versionsnummer 9 überging, blieb unklar. Es wäre nicht der passende Name gewesen, erklärte Myerson. Für das universelle Programm hätte "Windows One" besser gepasst, aber die Nummer der ersten Version sei ja schon vergeben gewesen. (dpa)