Opfer der Absprachen für E-Bücher war vor allem Online-Händler Amazon. Dem Justizministerium zufolge, hätten die Verbraucher für E-Bücher "Dutzende Millionen Dollar zusätzlich" zahlen müssen.
Den in einem New Yorker Bezirksgericht eingereichten Dokumenten zufolge wird den Unternehmen "Verschwörung zur Begrenzung" des Preiswettbewerbs vorgeworfen. Dadurch sei es Amazon erschwert worden, E-Bücher verbilligt anzubieten. Vor dem Verkaufsstart des iPad von Apple hatte Amazon, Anbieter des E-Book-Readers Kindle, die elektronischen Ausgaben vieler Bestseller für den Preis von 9,99 Dollar verkauft.
Apple setzte ein neues Preissystem für Bücher durch
Mit dem Erscheinen des iPad setzte Apple ein neues Preissystem für E-Bücher durch, bei dem die Verlage die Preise festsetzen und Apple 30 Prozent des Buchpreises einbehält. In der Folge stiegen die Preise für E-Bücher. Amazon musste daraufhin die Konditionen mit den Verlegern neu aushandeln.
Die Verlagshäuser bemühen sich um eine Einigung
Das "Wall Street Journal" hatte im vergangenen Monat berichtet, das US-Justizministerium ermittle gegen Apple und fünf Verlagshäuser: die US-Tochter der deutschen Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, Simon & Schuster (USA), Harper Collins (USA), Penguin (Großbritannien) und Hachette Livre aus Frankreich. Der Zeitung zufolge bemühten sich Simon & Schuster, Harper Collins und Hachette um eine Einigung mit den Behörden.
Europäisches Kartellverfahren läuft seit Dezember
Die europäischen Wettbewerbshüter hatten bereits im Dezember ein Kartellverfahren gegen Apple und die fünf internationalen Verlage oder ihre Mutterhäuser eingeleitet. Die Kommission werde "in erster Linie untersuchen, ob die Verlage und Apple rechtswidrige Vereinbarungen geschlossen oder durch andere Verhaltensweisen Wettbewerbsbeschränkungen" in Europa "bezweckt oder bewirkt haben", hieß es damals in Brüssel.
E-Bücher sind Bücher, die auf elektronischen Geräten gelesen werden. Es gibt spezielle E-Book-Reader, die nur diesem einen Zweck dienen, wie den Amazon Kindle. Daneben lassen sich E-Bücher mit Geräten lesen, die auch andere Anwendungen erlauben; Hauptkonkurrenten für die klassischen E-Book-Reader sind Tabletcomputer wie das iPad von Apple. afp