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Operation Unmask: Interpol geht gegen Anonymous vor

Operation Unmask

Interpol geht gegen Anonymous vor

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    Anonymous (hier die berühmte Maske, die ein Symbol der Bewegung ist) ist im Visier der Polizei. Der internationale Einsatz unter dem Code-Namen «Operation  Unmask» wurde bereits Mitte Februar eingeleitet.
    Anonymous (hier die berühmte Maske, die ein Symbol der Bewegung ist) ist im Visier der Polizei. Der internationale Einsatz unter dem Code-Namen «Operation  Unmask» wurde bereits Mitte Februar eingeleitet. Foto: dpa/Archiv

    Anonymous ist ein loser Verbund von Internet-Aktivisten, der in den vergangenen Monaten immer wieder mit Cyber-Angriffen gegen Organisationen und Firmen von sich reden machte.

    Wie die Interpol-Zentrale in Lyon mitteilte, richtete sich  die Razzia so auch gegen "koordinierte Cyber-Attacken, die von Argentinien,  Chile, Kolumbien und Spanien ausgingen". 250 Computer, Handys und  andere Geräte sowie Kreditkarten und Bargeld seien beschlagnahmt worden.

    Die spanische Polizei teilte ihrerseits mit, sie habe vier mutmaßliche Anonymous-Hacker festgenommen. Weitere zehn Festnahmen  erfolgten demnach in Argentinien, sechs in Chile und fünf in  Kolumbien. In der Interpol-Mitteilung war davon die Rede, dass  unter anderem Webseiten des kolumbianischen  Verteidigungsministeriums, des Stromunternehmens Endesa und der  Nationalbibliothek in Chile angegriffen worden seien. Zum Teil  hinterließen die Hacker im Alter von 17 bis 40 Jahren  Verunzierungen von Politikern mit Reißzähnen.

    Vorwurf: Internetseiten blockiert und verändert

    "Diese Operation zeigt, dass Verbrechen in der virtuellen Welt  reale Auswirkungen auf die Verantwortlichen haben", erklärte  Interpol. Das Internet könne nicht als "sicherer Raum für  kriminelle Aktivitäten" angesehen werden. Die spanische Polizei  warf den dort Festgenommenen vor, im Internet persönliche Daten von  Leibwächtern des spanischen Regierungschefs und von Mitarbeitern  der Polizei veröffentlicht zu haben. Überdies sollen sie  Internetseiten blockiert und geändert haben.

    Das ist Anonymous

    Anonymous macht seit 2008 immer wieder von sich reden. Was steckt hinter dieser Gruppierung?

    Anonyous ist kein Verein, hat keine festen Strukturen, keine Verwaltung und keine Hierarchieren. Es handelt sich um einen losen Verbund von Internet-Aktivisten, die bei gemeinsamen Aktionen unter dem Sammelnamen Anonymous auftreten.

    Die Wurzeln von Anonymous liegen in der Internetplattform 4chan. Auf diesem sogenannten Imageboard können Nutzer anonym und ohne Anmeldung Bilder und Texte einstellen. Jeder Nutzer, der dort schreibt, bekommt vom System automatisch den Spitznamen Anonymous ("Anonymer") verpasst.

    Etwa ab dem Jahr 2008 verabredeten sich Nutzer von 4chan und ähnlicher Plattformen zu gemeinsamen Online- und Protestaktionen. Dabei kam auch der Begriff "Anonymous" als Begriff für das Kollektiv der Beteiligten auf.

    Die eigentliche Geburtsstunde von Anonymous war der 14. Januar 2008, als ein internes Video der Scientology an die Öffentlichkeit gelangte. Darin schwärmte der US-Schauspieler Tom Cruise über die Organisation. Scientology forderte Youtube auf, das Video zu löschen. Anonymous-Anhänger gingen daraufhin zum Gegenangriff über - und verbreiteten das Video erst recht.

    In den Folgemonaten gab es weltweit Proteste gegen Scientology und deren Versuch der "Zensur" des Internets - über das Netz organisiert von Anonymous-Anhängern.

    Symbol der Anonymous-Bewegung ist seit diesen Tagen die bekannte Maske mit dem Spitzbart, die ursprünglich das Gesicht des britischen Attentäters Guy Fawkes darstellte.

    Ab dem Jahr 2010 wurden unter dem Namen Anonymous mehrfach Cyber-Angriffe auf Firmen, Organisationen, Ermittlungsbehörden und staatliche Einrichtungen durchgeführt.

    Unter dem Namen „Operation Payback“ griffen mutmaßliche Anonymous-Anhänger die Webseiten der Verbände RIAA und IFPI.

    Wenig später wurden über das Internet Visa und Mastercard angegriffen, weil diese den Geldfluss für die Whistleblowing-Plattform WikiLeaks gesperrt hatten.

    Im Februar 2012 wurden in einem international abgestimmten Polizeieinsatz in 15 Städten 25 mutmaßliche Hacker festgenommen, die der Anonymous-Bewegung zugerechnet wurden.

    Der internationale Einsatz unter dem Code-Namen "Operation  Unmask" wurde bereits Mitte Februar eingeleitet. Einer der in  Spanien Festgenommenen soll den Angaben zufolge für die Verwaltung  der Infrastruktur von Anonymous in Spanien und Lateinamerika  zuständig gewesen sein. Er habe dazu auf Server in Tschechien und  Bulgarien zurückgegriffen. Im Internet firmierte er als Thunder und  Pacotron.

    Anonymous ist eine lockeres Netzwerk von Hackern, die sich in  den vergangenen Jahren zu einer Reihe von Cyberattacken bekannt  haben. Nach eigener Darstellung wollen sie damit für Freiheit im  Internet eintreten. Die NATO stuft die Gruppe als "Bedrohung" ein. Die Aktivisten treten immer wieder mit der Guy Fawkes-Maske auf. afp

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