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Internet: Hate-Speech im Internet betrifft vor allem junge Nutzer

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Hate-Speech im Internet betrifft vor allem junge Nutzer

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    Hass im Netz ist weit verbreitet. Nun präsentiert eine Forsa-Studie konkrete Zahlen dazu. (Symbolbild)
    Hass im Netz ist weit verbreitet. Nun präsentiert eine Forsa-Studie konkrete Zahlen dazu. (Symbolbild) Foto: Lukas Schulze/dpa

    Hass-Tiraden im Internet erreichen vor allem junge Leute. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen ergeben. Die Forsa-Studie wird an diesem Dienstag beim NRW-Medienforum in Köln vorgestellt. Demnach sind fast alle jungen Internetnutzer, 94 Prozent der 14-24-jährigen, im Netz schon auf Hass-Kommentare gestoßen. 

    Kaum Strafanzeigen gegen Hate-Speech

    Insgesamt haben zwei Drittel (67 Prozent) aller Nutzer den Hass im Netz kennengelernt. Bei den mindestens 60-Jährigen ist es allerdings nicht einmal jeder Zweite (49 Prozent). Die Zahl der Menschen, die Hasskommentare schon einmal dem Betreiber des Internet-Portals gemeldet haben, stieg auf 22 Prozent, im Vorjahr waren es 20. Deutlich seltener entschließen sich die Internetnutzer, gegen den Verfasser Strafanzeige zu erstatten. Gerade einmal 1 Prozent waren dazu bereit. 

    Während nur ein Prozent der Befragten zugab, schon einmal selbst seinem Hass im Netz freien Lauf gelassen zu haben, zeigte sich immerhin fast jeder Fünfte empfänglich für solche Botschaften und äußerte Verständnis (19 Prozent). Bei den 25- bis 44-Jährigen waren es sogar 26 Prozent. Männer und Befragte aus Ostdeutschland sind den Meinungsforschern zufolge überdurchschnittlich mit "Hate Speech" ansprechbar.

    Facebook-Richtlinien zum Umgang mit Hass

    Den Kommentar "Lasst uns fette Kinder verprügeln" zu schreiben, ist laut Facebook-Richtlinien kein Problem. Ebenso "Um der Schlampe das Genick zu brechen, musst du möglichst viel Druck auf die Mitte ihrer Kehle ausüben". Begründung: Beides wird nicht als glaubhafte Bedrohung angesehen.

    Nicht in Ordnung hingegen ist der Kommentar "Jemand sollte Trump erschießen". Er muss gelöscht werden, da Donald Trump als Staatsoberhaupt in eine besonders schützenswerte Kategorie fällt. Auch "Stecht sie ab und werdet der Schrecken der Zionisten" wird als glaubhafte Berdohung angesehen und somit gelöscht.

    Videos von gewaltvollen Toden müssen nicht unbedingt gelöscht werden. Sie könnten Verständnis für psychische Erkrankungen schaffen, meint Facebook.

    Fotos, die den körperlichen Missbrauch von Kindern zeigen, müssen nur dann gelöscht werden, wenn sie mit Freude oder aus sadistischen Gründen veröffentlicht werden.

    Fotos von Tierquälerei können ohne Probleme geteilt werden. Nur besonders schlimme Fotos werden als "verstörend" markiert. Videos von Tierquälerei werden gelöscht.

    Jegliche "handgemachte" Kunst, die Nacktheit oder Sexualität darstellt, ist in Ordnung. Digitale Kunst, die nackte Menschen zeigt, wird hingegen gelöscht.

    Videos von Abtreibungen sind okay, solange keine nackten Menschen darin zu sehen sind.

    Menschen, die sich selbst verletzen, können davon problemlos ein Video live streamen - auch einen Suizidversuch. Die Begründung: "Facebook möchte niemanden zensieren oder bestrafen, der sich in einer Notlage befindet."

    Quelle: The Guardian

    Doch die überwiegende Mehrheit, immerhin 79 Prozent der Internetnutzer, zeigt sich entsetzt. Gleichgültig ist das Phänomen immer weniger Menschen: Gab 2016 die Mehrheit (51 Prozent) an, Hasskommentare zu ignorieren, waren es in diesem Jahr nur noch 44 Prozent. dpa

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