Google plant einem Pressebericht zufolge eine eigene Videospielkonsole auf Basis seines Betriebssystems Android. Gleichzeitig entwickle das Unternehmen auch eine Armbanduhr und eine neue Version seines Unterhaltungssystems Nexus Q, schreibt das "Wall Street Journal" (Freitag) unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Damit wolle der US-Konzern aus Mountain View (Kalifornien) die Nutzung des Android-Systems über Smartphones und Tablets hinaus erweitern.
Google: Höchste Marktdurchdringung mit Android
Das ist der Internetriese Google
Google Inc. wird 1998 von Larry Page und Sergey Brin gegründet.
Der Firmenname "Google" ist ein Wortspiel aus "googol", dem mathematischen Fachbegriff für eine 1 gefolgt von 100 Nullen.
Am 1. April 2004 startet Google "Gmail". Der E-Mail-Dienst bietet ein Suchprogramm, Speicherplatz und eine Sortierung der Nachrichten nach Threads (Konversationen).
Am 18. August 2004 geht Google an die Börse.
2005 kommen Google Maps und Google Earth auf den Markt.
2006 übernimmt der Konzern die Video-Website YouTube.
2007 später stellt Google das Betriebssystem Android vor, eine offene Plattform für Mobilgeräte.
Der Internetbrowser Google Chrome kommt am 2. September 2008 auf den Markt.
Im Juni 2011 stellt Google das Projekt Google+ vor. Somit ist der Internetriese auch in den sozialen Netzwerken vertreten.
2017 hat die Google-Mutter Alphabet mehr als 100 Milliarden Umsatz gemacht.
www.google.com gilt als die meistbesuchte Website der Welt.
Bekannt ist Android vor allem als Rivale des iPhone-Systems iOS vom US-Computerkonzern Apple und von anderen Mobilsystemen wie Windows Phone. Google wollte sich auf Nachfrage der Zeitung nicht zu dem Bericht äußern.
Mit dem Betriebssystem Android hat Google mittlerweile die höchste Marktdurchdringung im Bereich mobiler Geräte. Nach Zahlen der Marktforschung IDC liefen drei von vier verkauften Smartphones im ersten Quartal mit der Google-Technik, bei Tablets waren es 57 Prozent. Auf den Mobilgeräten verdient Google vor allem an Werbung und dem Verkauf von Apps mit.
Hardware-Offensive: Konkurrenten sind Sony und Microsoft
Typische Nutzer und ihr Datenverbrauch
Bei einem Studenten gehen in der Regel 13 Gigabyte (GB) für Online-Spiele drauf. Fünf Filme in hochauflösender Qualität verursachen satte 50 GB.
Weitere 12 GB fallen bei einem Studenten durch Webradio, Musik- und Videostreaming (vier Stunden Youtube monatlich) an. Macht zusammen 75 GB – die Grenze, ab der die Telekom drosseln will.
Ein Familienvater: Er verbraucht 6 GB für Mediatheken, zum Beispiel, um den verpassten Tatort zu sehen. 5 bis 10 GB werden benötigt, um Bilder und Videos in Datenwolken zu speichern und zu konservieren.
Apples Musik- und Filmladen iTunes saugt einem Familienvater gut 15 GB ab. Updates der wichtigsten systemprogramme schlagen mit bis zu 5 GB zu Buche. Schließlich fließen durch etwa 100 Minuten Videotelefonie (die Tochter studiert im Ausland) etwa 0,7 GB ab. Macht unter dem Strich 30 bis 37 GB.
Bei Kindern ist Videostreaming – etwa 8 Stunden Youtube monatlich – mit 18 GB der größte Posten. Webradio und Musikstreaming machen weitere 6 GB aus. Für 13 GB machen die Kinder Online-Spiele.
Facebook und Co kommen dazu. Insgesamt satte 37 GB, und das pro Kind. Zählt man den Vater von oben dazu, stößt die gesamte Familie an die 75-GB-Grenze.
Mit der nun angedachten Hardware-Offensive würde die Internetfirma auch die Videospiel-Platzhirsche Sony und Microsoft sowie Nintendo angreifen. Sony und Microsoft bringen gegen Ende des Jahres neue Versionen ihrer Playstation- und Xbox-Modelle auf den Markt. Es gibt aber auch schon mit der über ein Kickstarter-Projekt finanzierten Quya eine Spielekonsole auf der Basis von Android.
Der Onlinespiele-Markt ist riesig: Die Unternehmensberatung PwC schätzt, dass die Umsätze für Videospiele auf Konsolen 2012 weltweit bei rund 25 Milliarden US-Dollar (19 Mrd Euro) lagen. 2017 sollen sie rund 31 Milliarden Dollar erreichen. Zuletzt waren herkömmliche Konsolenspiele durch die Konkurrenz von Spielen auf mobilen Geräten unter Druck geraten. Google könnte mit einer Android-Konsole beide Welten stärker miteinander verbinden, schreibt die Zeitung.
Apple arbeitet an "Apple TV" und Smartwatch
Dem Google-Konkurrenten Apple wird seinerseits seit längerem nachgesagt, an einer intelligenten und mit Software erweiterbaren Armbanduhr sowie einer neuen Version seines Unterhaltungssystems "Apple TV" zu arbeiten. Google hatte im vergangenen Jahr bereits ein Unterhaltungssystem namens Nexus Q vorgestellt, es aber bereits wenige Wochen nach der Präsentation wieder eingestellt. dpa