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Soziale Netzwerke: Facebook-Nutzer haben bald mehr Kontrolle über Daten

Soziale Netzwerke

Facebook-Nutzer haben bald mehr Kontrolle über Daten

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    Facebook-Gründer Zuckerberg: «Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder gehört, dass die Menschen mehr Kontrolle darüber haben wollen, wie sie ihre Daten teilen.»
    Facebook-Gründer Zuckerberg: «Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder gehört, dass die Menschen mehr Kontrolle darüber haben wollen, wie sie ihre Daten teilen.» Foto: Michael Reynolds (dpa)

    Facebook will seinen Einfluss auf Smartphones und Tablets weit über die eigene Plattform hinaus ausbauen. Das weltgrößte Online-Netzwerk will dafür das Anmelden in Apps anderer Anbieter über Facebook attraktiver für seine Nutzer machen. Sie bekommen mehr Kontrolle darüber, welche Daten sie mit App-Entwicklern teilen. Außerdem gibt es für mobile Apps eine übergreifende Werbeplattform und neue Software-Werkzeuge wie "Gefällt-mir"-Knöpfe.

    Entwicklerkonferenz f8: Nutzer können bestimmen, welche Informationen an App-Entwickler gehen

    Nutzer werden erstmals einzeln aussuchen können, welche ihrer Informationen bei Facebook sie mit den App-Entwicklern teilen wollen, kündigte Gründer und Chef Mark Zuckerberg auf der Entwicklerkonferenz f8 in San Francisco am Mittwoch an. Bisher musste die Zustimmung dafür im Paket erteilt werden. Überdies wird für Apps die Möglichkeit des automatischen Zugriffs auf Daten von Freunden eines angemeldeten Nutzers abgeschafft.

    Außerdem gibt es die neue Funktion "Anonymous Login", bei der man eine App ausprobieren kann, ohne ihrem Entwickler den Zugang zu den eigenen Facebook-Daten zu eröffnen. "Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder gehört, dass die Menschen mehr Kontrolle darüber haben wollen, wie sie ihre Daten teilen", sagte Zuckerberg. Die bisherige Unsicherheit halte die Nutzer davor zurück, sich bei Apps über Facebook anzumelden.

    Anmeldung bei fremden Apps mit Facebook , Google oder Twitter

    Im vergangenen Jahr meldeten sich Nutzer rund zehn Milliarden Mal mit ihren Facebook-Daten bei Apps anderer Anbieter an. Sie greifen zum Login über Facebook, Google oder Twitter, um sich nicht jedes Mal neue Benutzernamen und Passwörter für Anwendungen ausdenken zu müssen.

    Facebook wolle bei mobilen Geräten eine Art Vermittler zwischen den Welten verschiedener Anbieter sein, erklärte Zuckerberg. Apple, Google und Microsoft hätten eigene Plattformen. "Unser Ziel mit Facebook ist, eine Brücke zwischen diesen Plattformen zu schlagen", sagte Zuckerberg. Facebook hat mit seinen rund 1,3 Milliarden Nutzern weltweit eine solide Basis für eine solche Vermittlerrolle.

    "Gefällt mir" und Facebook-Chat soll in mehr Apps

    Dafür will Facebook den "Gefällt-mir"-Button und seinen Chat-Dienst in mehr Apps bringen. Das Online-Netzwerk startete offiziell eine Werbeplattform für App-Entwickler, bei der Anzeigen auf Grundlage der Facebook-Daten auf die Nutzer zugeschnitten werden können. Außerdem entwickelte Facebook "App Links" die an Anlehnung an Links im Web direkt zu bestimmten Stellen in mobilen Anwendungen führen können.

    Das ist Facebook

    Facebook ist nach wie vor das wichtigste soziale Netzwerk der Welt. Zahlen und Fakten:

    Facebook gibt es seit Februar 2004.

    Das weltweit beliebteste soziale Netzwerk zählt mehr als 2 Milliarden Mitglieder (Stand Ende 2017).

    Gegründet wurde das Unternehmen vom Amerikaner Mark Zuckerberg. Über ihn und seine Idee erschien 2010 der Film "The Social Network".

    Auf ihren persönlichen Profilseiten können die Facebook-Nutzer Nachrichten, Bilder oder Links verbreiten.

    Die Nutzung ist kostenlos. Einnahmen werden nur über das (personalisierte) Werbegeschäft erwirtschaftet.

    Seit Februar 2014 gehört auch der beliebte Messenger Whatsapp zu Facebook.

    Datenschützer sehen Facebook wegen seiner gewaltigen Datensammlung kritisch.

    Smartphones und Tablets haben sich in den vergangenen Jahren zum wichtigsten Spielfeld für Facebook entwickelt: Über eine Milliarde Nutzer ist über mobile Geräte in dem Netzwerk aktiv.

    Zuckerberg will "stabile Plattform aufbauen"

    Um Software-Entwicklern das Leben einfacher zu machen, versprach Zuckerberg eine "Stabilitätsgarantie" für zwei Jahre, in der die Werkzeuge und Schnittstellen kompatibel bleiben sollen. Schwachstellen in Facebook-Software sollen binnen 48 Stunden ausgebügelt werden.

    Das bisherige Motto "move fast and break things" (etwa: "bewege Dich schnell und mache Sachen kaputt") habe sich nicht bewährt, räumte Zuckerberg ein. Facebook habe zu viel Zeit darauf verschwendet, die dabei entstehenden Schwachstellen zu flicken. "Jetzt sind wir darauf fokussiert, eine stabile Plattform aufzubauen." dpa/AZ

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