Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus Großbritannien, wie Welt online berichtet. Der Computerwissenschaftler Joseph Bonneau von der Universität Cambridge hat 70 Millionen Passwörter von Yahoo-Nutzern auf der ganzen Welt analysiert und sie auf ihre Sicherheit hin überprüft. Er untersuchte die Hashwerte der User. Das sind Spuren aus Zahlen und Buchstaben, die Passwörter im Internet hinterlassen. Bonneau kommt zu verblüffenden Ergebnissen: Trotz nationaler Unterschiede sind User auf der ganzen Welt nicht gerade einfallsreich, wenn es um die Sicherheit von Benutzerkonten, privaten Daten und Postfächern im Netz geht.
"123456" ist das häufigste Passwort
Das mit Abstand beliebteste Passwort ist der Studie zufolge "123456". Wer diese Kombination benutzt, macht es Hackern besonders einfach: Der Computerwissenschaftler fand heraus, dass ein durchschnittliches Passwort von sechs Zeichen, von einem mittelmäßig begabten Hacker nach ungefähr tausend zufälligen Versuchen schon geknackt werden kann. Dafür braucht der Hacker im Schnitt gerade einmal zehn Minuten. Schon eine neunstellige Zahlenkombination erhöhe die Sicherheit um das Tausendfache, sagte Bonneau gegenüber Welt online.
Ältere Deutsche schützen sich im Internet besser
Im internationalen Vergleich haben die Deutschen die sichersten Passwörter. Die Accounts von jüngeren Internetnutzern in Deutschland bis zu 25 Jahren sind laut Studie allerdings nur halb so gut geschützt wie die der über 55-Jährigen. Ihre Passwörter könnten nur mit erhöhtem Aufwand geknackt werden. Dies könne auch an der deutschen Sprache mit den vielen ungewöhnlich langen Passwörtern liegen, sagt der Forscher: "Wenn deutsche Surfer bei ihren Passwörtern sorgfältiger sind als der Rest der Welt, dann gehen sie grundsätzlich in allen Dingen auf Nummer sicher", so Bonneau.
Im Gegensatz zu privaten Nutzern sind internationale Firmen und Behörden oft fahrlässig, was die Wahl eines Passwortes betrifft: Oftmals schützen sie ihre Daten mit Wörtern wie "password1". Das ist der Studie zufolge das weltweit das beliebteste Passwort in der internationalen Wirtschaft, gefolgt von "welcome", "password01" und "password2".
So finden sie ein sicheres Passwort
Dabei ist ein sicheres Passwort, das man sich auch merken kann, kein Hexenwerk. Es sollte aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen und folgt logischen Mustern. Sinnvoll ist zum Beispiel eine Zeile aus einem Lied.
Ein Beispiel: So bekommen Sie Zahlen und Sonderzeichen in Passwörter
Grundpasswort: Alle meine Entchen schwimmen auf dem See.
Um Zahlen hinzufügen, empfiehlt es sich beispielsweise Alle "E" durch die Zahl "3" zu ersetzen: All3 m3in3 3ntch3n schwimm3n auf d3m S33.
Sonderzeichen können so eingefügt werden: @ll3 m3in3 3ntch3n? schwimm3n @uf d3m S33!
Dies wäre ein Passwort, das niemand vergisst und wenigen, einfachen Regeln folgt, die man sich locker merken kann.
Eine bequeme und sichere Alternative zur manuellen Passwort-Verwaltung sind "Passwortsafes". Diese Programme werden entweder auf einem verschlüsselten Bereich der Festplatte gespeichert oder durch externe Speichermedien wie USB-Sticks oder Smartcards mit dem Rechner verbunden. Sie erstellen automatisch Passwörter, die sich schwerer entschlüsseln lassen.
Bei Bedarf weisen sie ein neues Passwort einer speziellen Webseite zu und nutzen beim Abruf dieser Webseite automatisch das entsprechende Passwort. Außerdem werden alle Passwörter verschlüsselt gespeichert. Der Nutzer muss sich auf diese Weise nur noch ein möglichst sicheres Haupt-Passwort merken.