"Großes DSDS-Gewinnspiel" werben die Betreiber der Seite topstar777.de auf ihrem Portal. "Voten Sie Ihren Star und gewinnen Sie eine Reise in die Malediven". Wer den Link "Zur Abstimmung" klickt, wird dann zu einer neuen Seite geführt, auf der die Namen der sechs DSDS-Kandidaten Marco, Sebastian, Zazou, Ardian, Sarah und Pietro aufgeführt sind. Klickt man nun auf einen dieser Namen, landet man auf einem Formular. "DSDS Bestellen Sie hier bei uns bequem Ihren Newsletter, wir informieren Sie über das neueste bei DSDS! Gleich nach der Anmeldung sind Sie immer auf dem neusten Stand", heißt es. Darunter soll man Name, Adresse, Geburtsdatum und Mailadresse ausfüllen, außerdem AGB und Datenschutzbestimmungen akzeptieren.
Was so mancher sicher übersieht: Rechts oben auf der Seite ist zu lesen, dass man mit der Anmeldung ein kostenpflichtiges Abonnement abschließe. "Durch Drücken des Buttons 'Anmelden' entstehen Ihnen Kosten in Höhe von 96 Euro inkl. Mehrwertsteuer pro Jahr - 12 Monate zu je 8 Euro", heißt es wörtlich. Wofür man das Geld bezahlen soll, erfährt man nicht. In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) ist von "hinterlegten elektronischen Inhalten, Newsletter und Verweisen (sog. Hyperlinks)" die Rede, die man mit einem Abo erhalte. Außerdem wird in den AGB plötzlich sogar von einer zweijährigen Laufzeit des Abos geschrieben. Damit würden die Betreiber, eine Firma namens Mosig Media GmbH i.G mit Sitz in Berlin, von potentiellen Opfern sogar 192 Euro fordern.
Beworben wurde die Seite topstar777.de in den vergangenen Wochen durch sogenannten Gästebuch-Spam. "Hi, mach wie alle Anderen beim großem DSDS Voting mit. Stimme für deinen Favoriten ab. Wenn du mit deinem Tip richtig gelegen hast, kommst du in die Endauslosung und hast dich Chance eine Reise auf die Malediven zum DSDS-Strand zu gewinnen", hatten Unbekannte in etlichen Foren und Blogs geschrieben - und so viele Anhänger von "Deutschland sucht den Superstar" auf die Seite gelockt.
Verbraucherschützer sprechen bei der Seite topstar777.de von einer sogenannten Abofalle - und erste Betroffene gibt es ebenfalls schon. In Verbraucherschutz-Foren im Internet berichten DSDS-Fans von Rechnungen, die sie wegen des angeblich abgeschlossenen Abos erhalten hätten.
Bei Abofallen im Internet gilt grundsätzlich: Wer nicht klar und deutlich über einen Vertragsschluss, dessen Inhalt und dessen Kosten informiert wurde, muss die Forderung nicht bezahlen. Noch klarer ist die Situation bei Minderjährigen. Wenn deren Eltern mit dem kostenpflichtigen Abonnement nicht einverstanden sind, besteht ebenfalls keine Zahlungspflicht. bo