Bezahlen mit dem iPhone statt Bankkarte - Medienberichten zufolge will Apple die kommende Generation seines Smartphones auch zur digitalen Brieftasche machen.
Unterstützung aus der Finanzbranche
Apple hat sich nach Medienberichten bereits Unterstützung aus der Finanzbranche für ein iPhone-Bezahlsystem gesichert. Der Konzern habe einen Deal mit den großen Kreditkarten-Anbietern Visa, Mastercard und American Express, schrieb der Finanzdienst Bloomberg am Sonntag. Das nächste iPhone solle auch als digitale Brieftasche eingesetzt werden können, hieß es unter Berufung auf eine informierte Person. Per Fingerabdruck soll der Nutzer die Zahlung auf dem iPhone-Sensor bestätigen können.
Der Technologieblog "Recode" hatte zuvor ebenfalls von einem Deal zwischen Apple und American Express berichtet. Apple plant eine Neuheiten-Vorstellung am 9. September. Nach den Medienberichten soll der Mobil-Bezahldienst dort zusammen mit dem neuen iPhone-Modell präsentiert werden.
Bisher mäßiger Erfolg
Das nächste iPhone soll den NFC-Nahfunk unterstützen, auf den die Finanzbranche für kontaktlose Bezahlsystem setzt. Bisher hatte Apple diese Technologie ignoriert - in diversen Smartphones mit dem Goolge-Betriebssystem Android wurde sie schon eingebaut. Bisherige Versuche, auf dieser Basis das Smartphone als digitales Portemonnaie zu etablieren, hatten nur überschaubaren Erfolg.
Druck der Kreditkarten-Firmen
Allerdings machen die Kreditkarten-Firmen verstärkt Druck, um für kontaktloses Bezahlen geeignete Terminals schneller in die Geschäfte zu bringen. Mastercard gab im Juli vor, dass in Deutschland mit allen neu aufgestellten Kassen ab dem 1. Januar 2015 auch kontaktloses Bezahlen möglich sein muss. Alte Terminals in Geschäften, die Zahlungen mit der Kreditkarte akzeptieren, werden ausgetauscht oder mit einem Update versehen. So sollen in Deutschland spätestens am 2018 alle für MasterCard zertifizierte Terminals für die NFC-Technologie bereit sein.
Fingerabdruck-Sensor für mobiles Bezahlen
Apple-Chef Tim Cook hatte bereits vor einiger Zeit berichtet, dass der Fingerabdruck-Sensor im iPhone auf mit Blick auf mobiles Bezahlen entwickelt worden sei. Das System mit dem Namen "Touch ID" war vor rund einem Jahr im iPhone 5s eingeführt worden. Doch auch die Konkurrenz schläft nicht: Der große Apple-Rivale Samsung baute in diesem Jahr ebenfalls einen Fingerabdruck-Sensor in sein Spitzenmodell Galaxy S5 ein - verknüpft mit dem Online-Bezahldienst Paypal. Bei "Recode" hieß es allerdings auch, es sei noch unklar, ob der geplante Apple-Bezahldienst von Anfang an die Identifikation per Fingerabdruck erlauben werde, oder erst später. dpa