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WWDC: Apple in neuem Design: iOS7 für iPhone und iPad, "Mavericks" für den Mac

WWDC

Apple in neuem Design: iOS7 für iPhone und iPad, "Mavericks" für den Mac

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    Craig Federight, Apples Vize-Präsident, zeigt die neuen Funktionen des iPhone-Betriebssystems.
    Craig Federight, Apples Vize-Präsident, zeigt die neuen Funktionen des iPhone-Betriebssystems. Foto: Monica M. Davey/dpa

    Zum ersten Mal seit dem Start des iPhones bekommt das Betriebssystem iOS von Apples Erfolgs-Smartphone ein neues Design verpasst. Klarere Struktur mit durchsichtigen Menüflächen, neue Farben und 3D-Effekte - eine kleine Revolution im Hause Apple. Die neue Version iOS 7 sei die größte Veränderung seit dem Start des iPhone 2007, sagte Apple-Chef Tim Cook am Montag auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco. Mit iOS 7 kommen zahlreiche neue Funktionen und eine deutlich veränderte Optik.

    iOS7 Funktionen "wie ein neues iPhone": Mit Multi-Tasking und Control Center

    Cook stand zuletzt unter Druck, mehr Innovationen zu präsentieren. Am Montag lieferte er die Antwort. Die zahlreichen neuen Funktionen zeigen, woran Apple monatelang im Stillen gearbeitet hat.  "iOS 7 zu installieren ist wie ein neues Telefon zu bekommen", warb Manager Craig Federighi, der für die Technik hinter der Software zuständig ist. Eine neue Funktion ist das "Control Center", bei dem man schnellen Zugriff zu wichtigen Einstellungen bekommt - und zusätzlich eine Taschenlampen-Funktion.

    Zudem erleichtert Apple den Wechsel zwischen Apps. Das im Vergleich zu anderen Plattformen umständlichere bisherige Verfahren war ein häufiger Kritikpunkt. Die Software trägt klar die Handschrift des Chefdesigners Jony Ive. Er ist seit Herbst nicht nur für das Aussehen der Geräte, sondern auch des Betriebssystems zuständig.

    Das ist neu am iPhone 5

    Das iPhone 5 hat einen größeren Touchscreen. Er hat jetzt eine Bildschirmdiagonale von 4 Zoll statt zuvor 3,5 Zoll. Dadurch passt eine Reihe App-Symbole mehr auf das Display.

    Statt des üblichen breiten Steckers zur Verbindung mit anderen Geräten bekommen die neuen iPhones einen kleineren Anschluss. Apple wird aber einen Adapter anbieten.

    Die Kamera behält die bisherige Auflösung von 8 Megapixeln, wurde aber von Grund auf erneuert. Das iPhone hat jetzt eine Funktion zur Aufnahme von Panorama-Bildern.

    Das neue iPhone unterstützt die superschnelle Datenfunk-Technik LTE. In Deutschland dürften allerdings fast ausschließlich Kunden von T-Mobile davon profitieren, weil die Tochter der Deutschen Telekom auf die vom Gerät genutzte Frequenz 1800 MHz setzt.

    Mit dem neuen Betriebssystem iOS 6 kommt auch die App Passbook auf die iPhones, ein digitales Portemonnaie für Tickets und Treuekarten.

    Auch die iPods wurden überarbeitet: Der iPod nano sieht jetzt aus wie ein kleines iPhone und beherrscht auch Bluetooth-Verbindungen etwa zum Anschluss im Auto.

    Der iPod touch bekam wie das iPhone einen 4-Zoll-Bildschirm verpasst und hat jetzt auch den sprechenden Assistenten Siri an Bord. Es gibt ihn jetzt auch in verschiedenen Farben.

    Apple bringt nach drei Jahren Entwicklung neue Ohrhörer auf den Markt. Sie sollen besser klingen und sehen futuristisch aus

    Die Multimedia-Software iTunes wurde erneuert und ist jetzt mit dem Online-Speicherdienst iTunes verbunden, damit man leichter zwischen verschiedenen Geräten wechseln kann.

    Das iPhone ist das wichtigste Produkt und der zentrale Gewinnbringer von Apple. Zuletzt hatte es immer mehr Kritik gegeben, iOS habe sich zu wenig verändert, während Konkurrenten wie Android oder Microsofts Windows Phone mutiger den Innovationsweg gingen.

    WWDC 2013 Keynote: Neuer Mac Pro, OS X "Mavericks" und iRadio

    Unter den weiteren WWDC-Ankündigungen sind eine komplette Neuauflage des Profi-Computers Mac Pro, eine neue Version des Mac-Systems OS X und ein Internet-Radio zum Anhören von Musik übers Internet. Einige Neuerungen wirken wie ein Gegenentwurf zur Google-Welt mit dem führenden Smartphone-System Android.

    Die nächste Version des Mac-Betriebssystems, OS X 10.9, wird erstmals seit Jahren nicht nach einer Wildkatze benannt und bekommt die Zusatz-Bezeichnung "Mavericks". Eine Technologie mit dem Namen AppNap sorgt dafür, dass Programme die gerade nicht zu sehen sind - zum Beispiel weil sie von anderen Fenstern verdeckt werden - keinen Strom verbrauchen. Außerdem bekommt OS X einen eingebauten Passwort-Tresor, mit dem Kennwörter nicht jedes Mal neu eingetragen werden müssen. Sie können auch über mehrere Geräte synchronisiert werden - ein Schlag ins Kontor der Anbieter spezialisierter Apps.

    Über ein Internet-Radio war bereits spekuliert worden. Das "iTunes Radio" wird direkt in Apples Musik-App eingebaut. Es sucht die Songs selbst aus, der Nutzer kann auch eine Musikrichtung oder ein Thema vorgeben. Der Dienst wird zunächst nur in den USA verfügbar sein.

    Apple AirDrop erleichtert die Synchronisierung

    Wie erwartet wurde der Austausch von Dateien wie Fotos zwischen Apple-Geräten mit einer neuen Funktion Namens "AirDrop" erleichtert. Apps aktualisieren sich jetzt automatisch. Die Anbindung ans Auto wird in Kooperation mit einem Dutzend Herstellern - darunter Mercedes, Opel, Honda und Nissan - verbessert. App-Entwickler bekommen Zugriff zu 1500 neuen Schnittstellen und können damit neue Funktionen einbauen.

    Auf Google und Android zielte auch eine für Apple eher ungewöhnliche Demonstration intelligenter Spielzeugautos, die ebenfalls mit iOS laufen. Das Start-up Anki nutzte die Bühne, um die Spielzeuge vorzustellen, die ihre Umgebung analysieren können. Das ist ein Signal, dass Apple bei zukünftigen Computer-Technologien Google nicht das Feld überlassen werde. Apples persönlicher Assistent Siri sucht jetzt im Internet standardmäßig mit der Microsoft-Suchmaschine Bing und nicht bei Google.

    Mac Pro in neuem Design, MacBook Air als Dauerläufer

    Auch bei Hardware kündigte Apple einige Neuerungen an. Die neue Generation des Mac Pro wird als erstes Apple-Gerät seit langer Zeit in den USA gefertigt. Der Computer, der für professionelle Anwendungen wie Grafik oder Video-Bearbeitung gedacht ist, wurde nach mehreren Jahren gründlich aktualisiert. Der Mac Pro bekommt ein ungewöhnliches Design in Form eines glänzenden schwarzen Zylinders, der viel kleiner ist als die bisherigen großen Kästen. Die Leistung wurde im Vergleich zur vorherigen Generation verdoppelt. Außerdem gibt es eine neue Generation der dünnen MacBook-Air-Laptops, die nun bis zu zwölf Stunden ohne Aufladen laufen sollen.

    Gleich zu Beginn der Präsentation verkündete Apple-Chef Tim Cook neue Zahlen. Der App-Bestand bei Apple ist inzwischen auf 900 000 angewachsen, davon würden 90 Prozent jeden Monat heruntergeladen. Die Zahl der Kunden mit Apple-Konten überschritt 575 Millionen. An Software-Entwickler seien inzwischen 10 Milliarden Dollar ausgezahlt worden, sagte Cook. Das sei über drei Mal mehr als auf allen anderen Plattformen zusammen, betonte als Seitenhieb gegen Android.

    Neue Gerätekategorien wie etwa eine Apple-Uhr oder ein Fernsehgerät kamen nicht - wurden aber auch nicht wirklich erwartet.  (hubc/AZ/dpa)

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