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Operation Global Blackout: Anonymous will am 31. März das Internet lahmlegen

Operation Global Blackout

Anonymous will am 31. März das Internet lahmlegen

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    Über die Plattform pastebin kündigten Unbekannte eine Anonymous-Aktion mit dem Namen "Global Blackout" an.
    Über die Plattform pastebin kündigten Unbekannte eine Anonymous-Aktion mit dem Namen "Global Blackout" an.

    Anonymous, ein loser Verbund von Hackern und Internetaktivisten, hatte in den vergangenen Monaten immer wieder mit Drohungen, aber auch mit spektakulären Aktionen von sich reden gemacht. So griffen Hacker unter diesem Namen zum Beispiel den Internetauftritt der amerikanischen Bundespolizei CIA an oder die Website des französischen Ministeriums für Immigration.

    Die neueste Ankündigung klingt allerdings weitaus bedrohlicher. Über die Plattform pastebin kündigten Unbekannte eine Anonymous-Aktion mit dem Namen "Global Blackout" an. Aus Protest gegen das amerikanische Internet-Gesetz SOPA und das Bankensystem wolle man am 31. März das Internet lahmlegen.

    Angriff auf DNS-Server

    Dazu werde man 13 sogenannte Root-DNS-Server angreifen. Bei ihnen handelt es sich um zentrale Nervenpunkte des Internets. DNS-Server machen es erst möglich, dass man bei der Eingabe einer Internetadresse wie www.google.de zur richtigen Webseite geleitet wird. Fallen die Server aus, erhält man stattdessen eine Fehlermeldung und kann diese Seite nicht erreichen.

    Stichwort: Hacker, Cracker, Hacktivisten

    Ursprünglich bezeichnete der Begriff "Hacker" einen Technik-Enthusiasten, der ein Gerät oder eine Software begreifen will und dabei neue, nicht selten ungewöhnliche Nutzungsmöglichkeiten erschließt.

    Im allgemeinen Sprachgebrauch werden darunter jedoch vor allem Kriminelle und Spione verstanden, die Sicherheitslücken ausnutzen, um in fremde Computer einzudringen, um diese lahmzulegen oder Informationen zu stehlen.

    In der Szene gibt es für die kriminellen Hacker einen eigenen Begriff: Cracker.

    Als Script-Kiddies bezeichnet man abfällig junge Hacker, die mit wenig eigenem Fachwissen Sicherheitslücken an fremden Systemen ausnutzen, um Schaden anzurichten - oder schlicht zu beweisen, wie gut sie sind.

    Eine weitere Untergattung des Hackers hat in den vergangenen Jahren immer wieder Schlagzeilen gemacht: Der Hacktivist, der seine Fachkenntnisse einsetzt, um für politische Ziele zu kämpfen.

    Die lose organisierte Gruppe Anonymous legte beispielsweise die Websites von Firmen lahm, die das Whistleblowing-Portal Wikileaks boykottiert hatten.

    Der Chaos Computer Club (CCC) betont, zur guten Seite zu gehören.

    Der Verein hat sich selbst eine Hackerethik gegeben. Und mit ihrer Expertise treiben die Computerexperten die politische Debatten zu Themen wie Vorratsdatenspeicherung oder Überwachungssoftware voran.

    Die zentralen DNS-Server wolle man in Form einer sogenannten DoS-Attacke angreifen, erklärten die Unbekannte weiter. Sprich: Man werde diese so lange mit Datenabfragen über das Internet überfluten, bis diese schließlich zusammenbrechen.

    Ob hinter der Drohung tatsächlich Anhänger von Anonymous stecken, war zunächst unklar. Auch war schwer einzuschätzen, ob Hacker einen solchen Angriff tatsächlich erfolgreich starten könnten. Der bislang größte koordinierte Angriff auf das DNS-System des Internets im Jahr 2007 hatte nur zwei der zentralen Server lahmgelegt. Zudem hatte es unter dem Namen Anonymous in der Vergangenheit auch schon Drohungen gegeben, die keine Folgen hatten. So fand ein groß angekündigter Angriff auf Facebook nicht statt.  

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