Die AfD ist Ziel eines Hackerangriffs geworden. Ein Unbekannter habe sich Zugriff auf E-Mails verschafft und die Daten einer zweistelligen Zahl von Goldshop-Käufern vergangene Woche im Internet veröffentlicht, sagte Parteisprecher Christian Lüth am Montag auf dpa-Anfrage. "Es saß jemand auf dem Server, der E-Mails mitlesen konnte." Es seien mutmaßlich nicht nur einzelne Mails gelesen worden. "Wir gehen davon aus, dass das politisch motiviert war."
Nach Hackerangriff auf AfD-Goldshop werden die Server überprüft
Die rechtskonservative Partei will mit dem Verkauf von Goldbarren und -münzen ihre Parteifinanzen sanieren und hofft, zwei Millionen Euro zu erlösen. "Der Server wird derzeit von Sicherheitsbeamten überprüft", sagte der Sprecher. Unklar ist bislang, ob der oder die Hacker von außen eindrangen oder ob ein Maulwurf in der AfD aktiv wurde. "Das ist noch nicht abschließend geklärt", sagte der Sprecher.
Das sind die Ziele der AfD
Währung: Die Alternative für Deutschland fordert die Abschaffung des Euros. Stattdessen soll jedes Land wieder eine eigene Währung bekommen. Im Parteiprogramm heißt es: "Die Wiedereinführung der DM darf kein Tabu sein."
Europa: Die AfD setzt sich für eine Reform der EU ein. Sie fordert vor allem, dass weniger in Brüssel entschieden wird und mehr in Berlin.
Demokratie: Auch Volksabstimmungen gehören zu den Forderungen der AfD. Die Partei wünscht sich nach eigenen Angaben allgemein mehr direkte Demokratie.
Finanzen: Die AfD unterstützt den Kurs der Bundesregierung, Schulden abzubauen. Bei den Steuern fordert die Partei vor allem ein verständlicheres System. Sie schreibt in ihren Leitlinien: "Der Bürger muss verstehen können, warum er in welcher Höhe besteuert wird."
Rente: Die Höhe der Rente solle gesetzlich garantiert werden. Die AfD bezeichnet vor allem die Eurokrise als Gefahr für die Altersvorsorge.
Bildung: Die AfD wirbt beim Schulsystem für einheitliche Standards in ganz Deutschland. An den Universitäten solle die Rückkehr zu Staatsexamen und zum Diplom möglich sein.
Energie: Die Energiewende unterstützt die AfD zwar - aber nicht deren Finanzierung. Sie halte es für unfair, Sonnen- und Windenergie über die Strompreise zu fördern. Stattdessen solle das Geld dafür aus den allgemeinen Steuereinnahmen kommen.
Integration: Die AfD sieht nach eigenen Angaben die Zuwanderung in das deutsche Sozialsystem als Gefahr. Sie wolle das mit neuen Regeln unterbinden. Ernsthaft politisch verfolgte Menschen hätten aber ein Recht auf Asyl und sollten auch arbeiten dürfen.
Derzeit ist der Verkauf gestoppt, der Online-Goldladen soll ab 22. Oktober wieder in Betrieb gehen. Im Internet begründet die AfD die Schließung damit, dass wegen der großen Zahl von Bestellungen die ordnungsgemäße und pünktliche Abwicklung zur Herausforderung geworden sei.
Lüth sagte, die AfD habe nach dem Angriff ihren Server schnell abgeschaltet und die Polizei eingeschaltet. Seitdem seien keine Daten mehr veröffentlicht worden. Die Seiten mit den Kundendaten sind nach AfD-Angaben inzwischen auch nicht mehr online. dpa