Obwohl viele Klischees etwas anderes sagen: In Bayern läuft man nicht Tag und Nacht in Dirndl und Lederhose herum. Eine Ausnahme bilden da allerdings 16 Tage, an denen die Münchner und Millionen Touristen sich gerne zünftig zurechtmachen. Beim Oktoberfest ähnelt die Theresienwiese einer gigantischen Trachten-Modenschau.
Grüntöne und Materialmix
Was gerade angesagt ist, weiß Nina Munz, Assistentin der Geschäftsführung bei Angermaier, einem Traditionsunternehmen, das seit 65 Jahren Trachten entwirft und verkauft. "Bei den Dirndln liegen wadenlange Kleider im Trend", sagt sie im Gespräch mit augsburger-allgemeine.de. Besonders Grüntöne würde man in diesem Jahr auf der Wiesn sehen, meint Munz - vom klassischen Tannengrün bis zum modernen Apfelgrün, kombiniert mit kräftigem Rot oder zartem Rosa. Häufig werden auch verschiedene Materialien kombiniert, wie etwa robuster Leinenstoff mit weicher Seide.
Das Dirndl nicht zu groß kaufen
Einer der größten Fehler, den man beim Dirndlkauf machen könne, sei, das Kleid zu groß zu kaufen. "Ein Dirndl muss sehr eng anliegen", sagt Munz. Was ihr auch nicht gefalle seien Modelle, die knapp unter dem Po enden. "Mit einem Dirndl hat das nichts mehr zu tun."
Bloß keine Turnschuhe
Kurz darf es hingegen bei den Männern sein. "Im Trend liegen Lederhosen, die knapp über dem Knie enden", sagt die Trachten-Expertin. Sehr beliebt seien auch Lederhosen in sogenannter Used-Optik, also Hosen, die aussehen, als hätten sie schon sehr viele Wiesnbesuche hinter sich, obwohl sie neu sind. Bei der Wahl des Hemds könne man wenig falsch machen. Egal ob schlichtes Weiß oder bunt kariert - zur Lederhose passt fast alles. Dazu kombiniert man in diesem Jahr knallig bunte Westen, zum Beispiel in der Farbe Orange. Bei der Schuhwahl gebe es keine Alternativen: "Es müssen schon Haferlschuhe sein", sagt Munz. Turnschuhe zur Tracht ? Einfach undenkbar.
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