Eine Frau aus Regensburg muss wegen eines Unfalls mit vier Toten für zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Unter den Todesopfern waren auch ihre beiden Töchter. Der schreckliche Unfall passierte am 3. Juni 2012 auf der Bundesstraße 20 bei Rattiszell (Landkreis Straubing-Bogen). Die Mutter war mit dem Auto auf die Gegenfahrbahn geraten und mit einem Taxi kollidiert. Die beiden 25 und 26 Jahre alten Fahrgäste im Taxi waren sofort tot. Die beiden Kinder der Unfallverursacherin waren nicht angeschnallt. Sie erlagen ihren Verletzungen im Krankenhaus.
Den Fahrfehler hätte die Angeklagte korrigieren könne, wenn sie nicht unter Drogeneinfluss gestanden hätte, sagte am Freitag der Vorsitzende Richter am Landgericht Regensburg, Robert Rösl.
Die Frau war vor einem Jahr vom Amtsgericht Straubing wegen fahrlässiger Tötung von vier Menschen zu drei Jahren Haft verurteilt worden. In dem Berufungsverfahren hatten sich die Prozessbeteiligten auf ein etwas geringeres Strafmaß verständigt.
"Die Kinder hätten überlebt, wären sie angeschnallt gewesen"
In beiden Instanzen hatte die Angeklagte behauptet, dass ihr Freund gefahren sei. Nach dem Unfall habe man schnell die Plätze gewechselt. Am Freitag räumte sie erstmals ein, dass sie gefahren sei. "Wir hätten niemals Drogen nehmen und nach Hause fahren sollen. Es tut mir leid", sagte die 33-Jährige unter Tränen.
Jahrelang habe die Angeklagte ihren damaligen Lebensgefährten und Vater eines der gestorbenen Kinder als "eiskalten Täter" hingestellt, sagte Staatsanwalt Jürgen Kastenmeier. Eine Bewährungsstrafe - wie von der Verteidigung zunächst gefordert - komme nicht infrage.
Die sieben und ein Jahr alten Kinder hätten den Unfall überlebt, wenn sie angeschnallt gewesen wären, betonte der Richter. Das ein Jahr alte Mädchen war wenige Minuten vor dem Unfall aus seinem Kindersitz auf den Beifahrersitz zu seinem Vater gekrabbelt. "Die Angeklagte wird ihr Leben lang unter den seelischen Folgen des Unfalls leiden", begründete Rösl das etwas mildere Strafmaß. dpa/AZ