Der spätere mutmaßliche NSU-Terrorist Uwe Mundlos hat sich offenbar schon zu DDR-Zeiten für die terroristische "Rote Armee Fraktion" (RAF) in der Bundesrepublik interessiert. Das berichtete zumindest ein Schulfreund von Mundlos.
Schulfreund: Mundlos hat Bücher über die RAF gelesen
Im NSU-Prozess sagte er am Donnerstag als Zeuge vor dem Oberlandesgericht München aus. Mundlos habe wohl Bücher über die westdeutschen Terroristen gelesen und ihm viel darüber erzählt, sagte der ehemalige Bekannte: "Es ging hauptsächlich um das Thema, wie man untertaucht". Für einen DDR-Jugendlichen sei das ungewöhnlich gewesen.
Politisch sei er für seine ablehnende Einstellung zum DDR-Staat und zur Partei bekanntgewesen. Gegenüber Lehrern habe er regelrecht provoziert. Bis zum Ende der Schulzeit habe er sich immer weiter nach rechts entwickelt und radikalisiert.
Zeuge: Beate Zschäpe wirkt selbstbewusst und vulgär
Der Zeuge sagte, er habe auch Beate Zschäpe kennengelernt, die er als auffallend selbstbewusst und im Umgang mit Männern als "vulgär" beschrieb. Zschäpe ist die Hauptangeklagte im NSU-Prozess. Die Bundesanwaltschaft wirft ihr die Beteiligung an zehn Morden und zwei Sprengstoffanschlägen vor. dpa/lby