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Liveticker: Gabriel schließt Steuererhöhungen wegen Flüchtlingszustrom aus

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Gabriel schließt Steuererhöhungen wegen Flüchtlingszustrom aus

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    Eine Sanitäterin versorgt am Hauptbahnhof in München einen kleinen Jungen, der mit seiner Familie auf seinen Weitertransport in die diversen Erstaufnahmeeinrichtungen wartet.
    Eine Sanitäterin versorgt am Hauptbahnhof in München einen kleinen Jungen, der mit seiner Familie auf seinen Weitertransport in die diversen Erstaufnahmeeinrichtungen wartet. Foto: Angelika Warmuth, dpa

    Das Wochenende könnte in die Geschichte Münchens eingehen. Niemals zuvor hat die Stadt innerhalb von nur zwei Tagen derart viele Flüchtlinge aufgenommen. Bis Montag kamen über 20.000 Menschen in München an.

    • Das Wochenende könnte in die Geschichte Münchens eingehen. Niemals zuvor hat die Stadt innerhalb von nur zwei Tagen derart viele Flüchtlinge aufgenommen. Bis Montag kamen über 20.000 Menschen in München an.
    • Die Koalition beschloss in der Nacht auf Montag mehr Geld für die Kommunen und schärfere Regeln für Flüchtlinge.

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    Montag

    22.53 Uhr: Flüchtlingsquoten: Wien kann Tschechen und Slowaken nicht umstimmen

    Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann hat die Regierungschefs von Tschechien und der Slowakei nicht zu mehr Solidarität in der Flüchtlingsfrage bewegen können. Nach einem Treffen der drei Sozialdemokraten in Bratislava am Montag sagte der slowakische Ministerpräsident Robert Fico, verbindliche Quoten zur Aufnahme von Schutzsuchenden seien "irrational". Zur Begründung führte er an, die Flüchtlinge wollten nicht nach Mittelosteuropa. Wien hatte die harte Haltung der beiden Nachbarländer zuletzt wiederholt kritisiert. Tschechiens Ministerpräsident Bohuslav Sobotka warnte deshalb, die Flüchtlingskrise dürfe die guten Nachbarschaftsbeziehungen nicht gefährden.

    20.07 Uhr: Hunderte Flüchtlinge laufen auf ungarischer Autobahn gen Budapest

    Am ungarisch-serbischen Grenzübergang Röszke haben Hunderte Flüchtlinge am Montagabend eine Polizeiabsperrung durchbrochen, um auf einer Autobahn Richtung Budapest zu marschieren. Darunter seien viele Familien mit Kindern, berichteten ungarische Medien, die von schätzungsweise tausend Migranten sprachen. Nachdem die Flüchtlinge ihre Registrierung im Transitlager Röszke verweigerten, versuchte die Polizei zunächst erfolglos, sie auf der Autobahn aufzuhalten. Die Menschen waren illegal aus Serbien gekommen und hatten dafür den Weg entlang der Eisenbahnschienen bei Röszke gewählt, die vom neuen ungarischen Grenzzaun nicht versperrt werden.

    19.59 Uhr: Gabriel schließt Steuererhöhungen wegen Flüchtlingszustrom aus

    Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) hat angesichts des neuen Milliardenpakets für die Flüchtlingshilfe Steuererhöhungen ausgeschlossen. "Niemand braucht jetzt bei den Beschlüssen, die wir gestern gefasst haben, die Sorge haben, dass Steuern erhöht werden oder dass wir Leistungen kürzen irgendwo", sagte der SPD-Chef am Montagabend in der ZDF-Sendung "Was nun, Herr Gabriel?".

    19.39 Uhr: Oberbayerische Landesregierung funktioniert leerstehendes Bürogebäude in Notunterkunft um

    Zur Bewältigung der Flüchtlingskrise hat die Regierung von Oberbayern kurzfristig ein leerstehendes Bürogebäude in Aschheim bei München vorgesehen. Wie die Behörde am Montagabend mitteilte, können dort mindestens 800 Menschen untergebracht werden. Eventuell schon in der Nacht, spätestens aber am Dienstag, soll die Unterkunft bezogen werden.

    19.01 Uhr: Steinmeier zur Flüchtlingskrise: "Das Thema macht uns Kopfschmerzen"

    Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hält eine modernere Flüchtlingspolitik für unabdingbar. Deutschland habe Realitäten zu lange nicht wahrgenommen, sagte er am Montag im Rahmen des ersten "German-African Business Summit" in Berlin. Vor deutschen und afrikanischen Vertretern aus Wirtschaft und Politik sprach er von der "Weigerung, uns selbst als Einwanderungsgesellschaft wahrzunehmen". "Das Thema macht uns Kopfschmerzen", sagte Steinmeier. "Wir müssen die Bevölkerung darauf vorbereiten, dass das Thema nicht in drei Wochen vorbei sein wird", sagte der Außenminister. "Und es wird uns Entscheidungen abverlangen, über die wir uns früher schlicht und ergreifend keine Gedanken gemacht haben."

    18.27 Uhr: Deutlich weniger Flüchtlinge in München als erwartet

    In München werden am Montag wohl doch deutlich weniger Flüchtlinge ankommen, als zunächst angenommen. Bis zum Nachmittag (15 Uhr) brachten Sonderzüge aus Österreich knapp 2000 Menschen in die Landeshauptstadt, wie die Bundespolizei mitteilte. Die Regierung von Oberbayern rechnete bis zum Abend mit insgesamt bis zu 3600 Neuankömmlingen und korrigierte damit die am Morgen genannte Zahl von bis zu 10.000 nach unten.

    17.52 Uhr: Deutsche Bistümer wollen noch mehr für Flüchtlingsunterkünfte tun

    Nach dem Aufruf des Papstes zu mehr Solidarität mit Flüchtlingen verstärken katholische Bistümer in Deutschland ihre Suche nach Unterkünften. Ein Sprecher des Erzbistums München betonte: "Der Papstaufruf rennt bei uns offene Türen ein." Schon jetzt seien in der Erzdiözese rund 1000 Flüchtlinge in kirchlichen Gebäuden untergebracht. Kardinal Reinhard Marx habe vor zwei Wochen alle Kirchengemeinden angeschrieben und um Hilfe gebeten. Bambergs Erzbischof Ludwig Schick rief "alle Kirchengemeinden und alle anderen kirchlichen Einrichtungen" dazu auf, noch einmal zu überprüfen, wo Flüchtlinge aufgenommen werden könnten. "Wir müssen kreative Lösungen suchen", sagte dazu Bambergs Generalvikar Georg Kestel.

    17.15 Uhr: Briten wollen über fünf Jahre 20 000 Syrer aufnehmen

    Großbritannien will in den kommenden Jahren 20.000 aus Syrien geflohene Menschen aufnehmen. Es würden Menschen aus Lagern rund um die syrische Grenze ins Land geholt, sagte Premierminister David Cameron am Montag im Parlament in London. Dabei solle ein Schwerpunkt auf Kindern und Waisen liegen. Die Flüchtlinge erhielten ein für fünf Jahre gültiges Visum. Großbritannien ist nicht Teil der Schengenzone ohne Grenzkontrollen und beteiligt sich nicht an einem Programm zur Verteilung von Flüchtlingen in Europa. In den vergangenen vier Jahren hat das Land nach Regierungsangaben 5000 Syrern Asyl gewährt.

    16.24 Uhr: Auch die griechische Insel Lesbos ist fast am Ende ihrer Kapazitäten

    Wegen der dramatischen Zahl an Flüchtlingen sieht der für Einwanderung zuständige griechische Minister Giannis Mousalas die Insel Lesbos "einer Explosion nahe". Inzwischen seien mehr als 15 000 Flüchtlinge auf Lesbos eingetroffen, die meisten von ihnen aus Syrien, sagte Mousalas im Radiosender To Vima. Die örtlichen Behörden auf der normalerweise etwa 85 000 Einwohner zählenden Insel könnten dies kaum noch bewältigen. Zur Entlastung der Inselhauptstadt Mytilini sollten die Menschen in Kürze von einem zweiten Hafen im Ort Sigri aus zum griechischen Festland gebracht werden.

    15.17 Uhr: Hillenbrand wünscht sich, dass Züge nicht nur nach München fahren

    Christoph Hillenbrand von der Regierung von Oberbayern rechnet noch mit zwei bis drei anderen Drehkreuzen an Bahnhöfen in Deutschland. Das sagte er heute am Hauptbahnhof. Eines davon könnte in Leipzig sein.Er wünscht sich außerdem, dass die Österreicher nicht alle Züge nach München umleiten würden. Über den Tag verteilt kamen bislang hunderte Flüchtlinge in München an. Der große Ansturm wird in den Abendstunden erwartet.

    13.17 Uhr: Frankreich will Deutschland Flüchtlinge abnehmen

    Freiwillige Helfer stehen am Hauptbahnhof neben dem Schild "Welcome to Munich".  Die Bundespolizei rechnet für Samstag mit der Ankunft von 5000 bis 7000 Flüchtlingen in Bayern.
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    Allein am Wochenende kamen rund 20.000 Flüchtlinge am Münchner Hauptbahnhof an. Auch am Montag riss der Flüchtlingsstrom nicht ab.

    Frankreich will Hunderte über Ungarn nach Deutschland eingereist Flüchtlinge aufnehmen. Frankreichs Staatschef François Hollande sagte am Montag bei einer Pressekonferenz im Pariser Elysée-Palast, er habe Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angeboten, rund Tausend Flüchtlinge aufzunehmen. Diese sollten "in den kommenden Wochen" nach Frankreich kommen. "Wir können nicht Deutschland diese Solidarität und Verantwortung alleine übernehmen lassen", sagte Hollande.

    12.10 Uhr: Ein Bild aus der Vergangenheit

    Ein Rückblick in das Jahr 1989, als  DDR-Flüchtlinge aus der Prager Botschaft mit einem Sonderzug im Bahnhof Hof in Bayern ankommen.
    Ein Rückblick in das Jahr 1989, als DDR-Flüchtlinge aus der Prager Botschaft mit einem Sonderzug im Bahnhof Hof in Bayern ankommen. Foto: Kai-Uwe Wärner dpa

    Sonderzüge mit Passagieren an Bord, die Hilfe suchen. Das hat Deutschland schon einmal erlebt. Am 5. Oktober 1989 etwa, als ein Sonderzug mit DDR-Flüchtlingen aus der Prager Botschaft im Bahnhof Hof in Bayern ankommen. Bahnhöfe spielen zurzeit eine wichtige Rolle: in Budapest, in München und an deren Orten, wo sich Flüchtlinge sammeln oder ankommen. Die Bahnhöfe sind für sie Durchgangsstationen in ein neues, besseres Leben - wie schon so oft in der Geschichte.

    12.05 Uhr: Drei Sonderzüge sollen in den Mittagsstunden ankommen

    Bis Montagmittag werden drei Sonderzüge aus Österreich mit 2100 Menschen erwartet, wie der Präsident der Regierung von Oberbayern, Christoph Hillenbrand, am Hauptbahnhof sagte. Er hoffe, dass einige Züge an München vorbei direkt in andere Bundesländer geleitet werden. "Wir sind hier sehr am Anschlag." Nötig seien bessere, grenzüberschreitende Informationen. Etwa zwei Drittel der in den vergangenen Tagen hier angekommenen Flüchtlinge seien bisher in Bayern untergebracht, sagte Hillenbrand. Am Samstag und Sonntag waren an die 20 000 Migranten angekommen.

    11.39 Uhr: Söder warnt davor, das eigene Land zu überfordern

    Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) hat die immense Hilfsbereitschaft für die in Deutschland ankommenden Flüchtlinge gewürdigt - aber auch betont, dass es so nicht weitergehen könne. "Hilfe ja, aber wir können nicht alle Probleme der Welt als Deutschland und Bayern lösen, das wäre dann auch zu viel", sagte Söder am Montag beim politischen Frühschoppen auf dem Gillamoos-Volksfest im niederbayerischen Abensberg. "Asylrecht heißt nicht dauerhaftes Einwanderungsrecht aus allen Teilen der Welt." Bei aller Hilfe für den Moment müsse auch darauf geachtet werden, das eigene Land und die Menschen hierzulande nicht zu überfordern.

    10.45 Uhr: Warum dieser Augsburger in München gerade wichtig ist

    Der Mann, der in München den Flüchtlingsstrom lenkt, ist ein gebürtiger Augsburger. Das Porträt über Christoph Hillenbrand lesen Sie hier.

    09:33 Uhr: Regierung von Oberbayern dankt den Helfern

    Die Regierung von Oberbayern hat den ehrenamtlichen Helfern gedankt, die die vielen Flüchtlinge in München willkommen heißen. "Die Ehrenamtlichen sind der Kitt für das Funktionieren des Gesamtablaufs", sagte der oberbayerische Regierungspräsident Christoph Hillenbrand am Montagmorgen auf dem Münchner Hauptbahnhof. Ihre Hilfe sei auch weiter dringend erforderlich. Dass die Aufnahme Tausender Migranten innerhalb kürzester Zeit so friedlich verlaufe, sei auch den Helfern zu verdanken, sagte Hillenbrand. In den vergangenen Tagen habe es in München keine fremdenfeindlichen Zwischenfälle gegeben.

    09.15 Uhr: Neuer Ansturm heute am Münchner Hauptbahnhof

    Die Regierung von Oberbayern rechnet für diesen Montag mit bis zu 10.000 neuen Flüchtlingen. Allein am Vormittag und Mittag seien drei Sonderzüge aus Österreich mit 2100 Menschen geplant, sagte Regierungspräsident Christoph Hillenbrand am Montagmorgen auf dem Münchner Hauptbahnhof. Er hoffe, dass einige Züge an München vorbei direkt in andere Bundesländer geleitet werden. "Wir sind hier sehr am Anschlag." Nötig seien auch bessere, grenzüberschreitende Informationen. Etwa zwei Drittel der in den vergangenen Tagen angekommenen Flüchtlinge seien bisher in Bayern untergebracht, sagte Hillenbrand.

    08.37 Uhr: Helfer in München gesucht

    Am heutigen Montag wird nochmal ein Zug mit rund 2000 Flüchtlingen in München erwartet. Wie die Münchner Polizei twittert, werden noch Helfer gesucht.

    08.30 Uhr: Maßnahmenpaket der Regierung

    Die Koalititon hat sich gestern Abend auf ein Maßnahmenpaket für Flüchtlinge geeinigt. So sehen die einzelne Punkte aus.

    07:55 Uhr: Dank an die freiwilligen Helfer

    Beim Empfang der Tausenden von Flüchtlingen am Wochenende in München wurden die Behörden tatkräftig von ungezählten ehrenamtlichen Helfern unterstützt. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) würdigte ihren Einsatz als unverzichtbare Säule bei der Flüchtlingsaufnahme. "Hier gilt es, danke zu sagen."

    06:59 Uhr: Fast 20.000 Flüchtlinge am Wochenende über München eingereist

    Am Münchner Hauptbahnhof sind am Wochenende deutlich mehr Flüchtlinge angekommen als zunächst erwartet. Man gehe allein für den Sonntag von 13 000 Menschen aus, sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung von Oberbayern. Zusammen mit den 6900 am Samstag gekommenen Flüchtlingen bedeutet das die Ankunft von fast 20 000 Menschen binnen 48 Stunden. Sie wurden zum Teil in München und Bayern untergebracht, zum Teil auch in andere Bundesländer weitergeleitet.

    06:52 Uhr: Mehr Geld für Kommunen und schärfere Regeln für Flüchtlinge

    In der Nacht zu Montag tagten die Spitzen der Koalition. Das Ergebnis: Mit einem milliardenschweren Maßnahmenpaket will die Bundesregierung die Versorgung und Unterbringung von Flüchtlingen in Deutschland in den Griff bekommen. Unter dem Druck wachsender Asylbewerberzahlen erhöht der Bund die Mittel im Haushalt 2016 um drei Milliarden Euro. Bundesländer und Kommunen sollen weitere drei Milliarden Euro erhalten, heißt es in einem Papier, das die Spitzen der großen Koalition in der Nacht zum Montag beschlossen. 2015 hat der Bund eine Milliarde Euro für Flüchtlingshilfe bereitgestellt. 

    Die Koalition will außerdem den Kreis der sogenannten sicheren Herkunftsstaaten per Gesetzesänderung um Kosovo, Albanien und Montenegro erweitern. Diese Einstufung dient dazu, Asylbewerber aus den betroffenen Länder schneller wieder in die Heimat zurückzuschicken. Bargeldbedarf in Erstaufnahmeeinrichtungen soll so weit wie möglich durch Sachleistungen ersetzt werden.

    04.15 Uhr: Brand in Flüchtlingsunterkunft in Rottenburg

    In einer Unterkunft für Asylbewerber in Rottenburg (Landkreis Tübingen) ist in der Nacht zum Montag ein Feuer ausgebrochen. Nach ersten Informationen der Polizei wurden drei Flüchtlinge leicht verletzt. Der Brand war gegen zwei Uhr gemeldet worden. Insgesamt wohnen nach Polizeiangaben etwa 80 Asylbewerber in der Unterkunft. Die Ursache des Feuers war zunächst unklar.

    Sonntag

    23.14 Uhr: Weiterer Zug mit 2200 Flüchtlingen erwartet

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    In der Nacht auf Montag wird in München ein weiterer Zug mit etwa 2200 Flüchtlingen erwartet, sagte Simone Hilgers, Sprecherin der Bezirksregierung. "Das hat unsere Erwartungen übertroffen", sagte sie. "Unsere Kapazitäten schwinden. Wir kommen an unsere Grenzen, und zwar sehr deutlich." 

    22.45 Uhr: Ungarn Regierungschef fordert Deutschland und Österreich zur Grenzschließung auf

    Ungarns Regierungschef Viktor Orban hat Deutschland und Österreich aufgefordert, ihre Grenzen zu schließen. Die Regierungen beider Länder sollten "klar sagen", dass keine weiteren Flüchtlinge mehr aufgenommen würden, und ihre Grenzen schließen, sagte Orban. Wenn Berlin und Wien dies versäumten, würden am Ende "mehrere Millionen" Menschen nach Europa kommen.

    21.30 Uhr: Behörden stoßen an Belastungsgrenze in München

    15.500 Menschen sind allein bis 18.30 Uhr gekommen, berichtet die Regierung von Oberbayern. Immer noch erreichen Züge mit Flüchtlingen München. Langsam kommen die Behörden der Landeshauptstadt an ihre Kapazitätsgrenzen. "Nach wie vor versuchen wir gemeinsam unser Bestes", schreibt die Münchner Polizei gerade auf Twitter.

    20.25 Uhr: Spitzenpolitiker der Koalition beraten über Flüchtlingskrise

    Spitzenpolitiker der Koalition sind am Sonntagabend im Kanzleramt in Berlin zusammengekommen. Im Mittelpunkt des Treffens unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) soll der Umgang mit der aktuellen Flüchtlingskrise stehen. Dabei geht es besonders um die Verteilung der Kosten für die Versorgung und Unterbringung der nach Deutschland kommenden Menschen, aber auch um die aktuelle Masseneinreise von Flüchtlingen aus Ungarn.    Länder und Kommunen fühlen sich mit der Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen überfordert, sie verlangen vom Bund weitere finanzielle Hilfe.

    20.15 Uhr: Rund 260 Flüchtlinge in Friedberg eingetroffen

    Eine logistische Herausforderung hatten heute die Mitarbeiter der Erstaufnahmeeinrichtung in der Friedberger Turnhalle zu stemmen: Sechs Busse mit Flüchtlingen kamen innerhalb weniger Stunden an. „Es wird langsam schwierig“, kommentierte Landrat Klaus Metzger den Ansturm der Menschen. Am Mittag traf der erste Bus an der Rothenbergstraße ein, mit dem 50 Menschen direkt, völlig erschöpft und durchgefroren vom Münchner Hauptbahnhof kamen. Bereits um 14 Uhr kam dann ein Bus voller Syrer. Gegen 16 Uhr folgten zwei weitere Busse, von denen einer später in die Erstaufnahmeeinrichtung nach Krumbach weiterfuhr. Dort waren die personellen Kapazitäten erschöpft, sodass der Landkreis Aichach-Friedberg gebeten wurde, bei der Registrierung auszuhelfen. Für den Abend waren dann noch einmal zwei Busse angekündigt. Insgesamt rechnete Metzger mit 260 bis 270 Flüchtlingen.

    19.04 Uhr: Immer weitere Flüchtlinge erreichen München

    Die Flüchtlingszahlen in München erhöhen sich fast im Stundentakt. Inzwischen werden ursprüngliche Schätzungen wieder revidiert. Wie der Regierungspräsident von Oberbayern, Christoph Hillenbrand, am Nachmittag mitteilte, geht die Regierung inzwischen von 7000 Flüchtlingen aus, die allein am Sonntag insgesamt ankommen werden. Diese Situation sei nicht lange durchhaltbar.

    17.45 Uhr: "Lasst München nicht alleine"

    Rund 14 000 Flüchtlingen binnen zwei Tagen  - so die aktuelle Schätzung - führen selbst die Millionenstadt München an die Grenze der Belastbarkeit. "Lasst München nicht alleine", sagte Wilfried Blume-Beyerle, Chef des Kreisverwaltungsreferats. "Die Regierung von Oberbayern ist nicht in der Lage, ein bundesweites Lagezentrum zu ersetzen", betonte der Regierungspräsident von Oberbayern, Christoph Hillenbrand. 

    14.55 Uhr: Seehofer fordert von Merkel klare Ansage bei Flüchtlings-Verteilung

    Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer fordert von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine klare Position bei der Verteilung der Flüchtlinge in der EU. "Wir können nicht als Bundesrepublik auf Dauer bei 28 Mitgliedsstaaten beinahe sämtliche Flüchtlinge aufnehmen", sagte der bayerische Ministerpräsident heute bei einer Feierstunde zum 100. Geburtstag seines Amtsvorgängers Franz Josef Strauß im oberbayerischen Rott am Inn. "Das hält auf Dauer keine Gesellschaft aus." 

    11:52 Uhr: Weitere Flüchtlinge reisen aus Ungarn aus

    Aus Ungarn reisen nach wie vor Flüchtlinge zur österreichischen Grenze, um von dort weiter nach Westen zu kommen. Vom Budapester Ostbahnhof starteten am Sonntag regelmäßig Züge mit Migranten zum Grenzort Hegyeshalom. Am frühen Morgen waren diese noch voll besetzt, berichteten ungarische Medien. Später verringerte sich die Zahl der Reisenden sichtlich, beobachteten dpa-Reporter vor Ort.

    10.39 Uhr: Spaliergänge, Klatschen und Geschenke am Hauptbahnhof

    Die Regierung von Oberbayern, die gemeinsam mit der Bundespolizei die Koordination der Flüchtlingstransporte leitet, befindet sich nach eigenen Angaben in enger Abstimmung mit anderen Bundesländern. Sie wird am Münchner Hauptbahnhof von Einsatzkräften der Landespolizei Bayern sowie freiwilligen Helfern unterstützt. Am Bahnhof zeigt sich immer wieder die Hilfsbereitschaft der Bürger, gestern wie heute: Viele begrüßen die Flüchtlinge mit spontanen Spaliergängen, Klatschen und Geschenken für die mitgereisten Kinder.

    10.20 Uhr: Drei Züge am Vormittag aus Salzburg erwartet

    Am Sonntag werden weitere Züge mit Flüchtlingen erwartet. Man rechne mit drei Zügen aus Salzburg mit bis zu 1200 geflüchteten Menschen noch im Laufe des Vormittags, sagte eine Sprecherin der Regierung von Oberbayern. Etwa 600 am frühen Morgen eingetroffene Flüchtlinge seien bereits per Zug nach Dortmund weitergebracht worden. Außerdem stünden bislang dreizehn Busse bereit, um sie in andere Bundesländer zu bringen: "Das muss jetzt eines der Hauptziele sein", sagte die Sprecherin. Man befinde sich "in enger Abstimmung" mit den anderen Bundesländern, um die Menschen zu verteilen und gegebenenfalls Züge von München direkt an andere Zielorte weiterzuleiten. AZ

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