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Oktoberfest-Mythos: Wiesn: Heimlich alkoholfreies Bier für Trunkenbolde?

Oktoberfest-Mythos

Wiesn: Heimlich alkoholfreies Bier für Trunkenbolde?

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    Wird unter dem Deckmantel der Schaumkrone heimlich alkoholfreies Bier an Wiesngäste ausgeschenkt?
    Wird unter dem Deckmantel der Schaumkrone heimlich alkoholfreies Bier an Wiesngäste ausgeschenkt? Foto: Symbolbild: Silvio Wyszengrad

    Man munkelt unter Trinkwütigen, dass einem auf dem Oktoberfest Sache Bedienung zwischendurch eine alkoholfreie statt einer "geladenen" Maß unterjubelt. Dieses Gerücht hält sich trotz der Dementis der Wiesnwirte hartnäckig. Der Wiesn-"Tatort" am ersten Fest-Sonntag hat die Mär neu aufleben lassen. Wirte stellen klar: Geht gar nicht. Denn das wäre Betrug. 

    "Der Gesetzgeber sagt: Wenn jemand einen Schweinsbraten bestellt, muss er eine Schweinsbraten bekommen", sagt der Wirt des Löwenbräuzelts, Wiggerl Hagn. "Wenn der Gast eine Maß Bier bestellt, kriegt er eine Maß Bier. Egal wie betrunken er ist. Oder er kriegt gar kein Bier mehr." Oder aber die Bedienung könne ihn im Gespräch überzeugen, dass er nun auf alkoholfreies Bier umsteigen sollte. 

    Betrunkenen einfach Alkoholfreies zu geben ist illegal

    Tatsächlich hat die Mär aber einen kleinen wahren Hintergrund. Als das alkoholfreie Bier aufkam - "das ist gut 20 Jahre her" -  habe eine Bedienung allzu feuchtfröhlichen Italienern eine alkoholfreie Maß hingestellt. "Man hat das sofort unterbunden", sagt Hagn. Schon damals hätten Strafen in Höhe von 30 000 Mark gedroht. Aufgeflogen sei das Ganze, weil versehentlich ein Münchner das für einen Italiener bestimmte alkoholfreie Bier bekam. "Der Münchner hat das sofort gemerkt." Im Gegensatz zu den italienischen Gästen

    Der neue Tatort hat die Geschichte von den alkoholfreien Massen neu aufgewärmt

    Hagn verwies auch eine andere Darstellung im "Tatort" in den Bereich der Gerüchte: Dass Bedienungen zum Schutz vor allzu ungezügelten Gästen eine Radlerhose unter dem Dirndl tragen. "Wenn eine Bedienung eine Radlerhose trägt, dann, weil es ihr zu kalt ist", sagt Hagn. Keine seiner Bedienungen habe Probleme mit Grapschern bekommen. Es sei den Gästen klar, "dass die Wiesn-Bedienung eine Respektsperson ist. Und da weiß der Gast: Die hab' ich gut zu behandeln." dpa/lby 

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