"Beim gegenwärtigen Erkenntnisstand besteht keine Veranlassung, den Leiter der Sonderkommission von seinen Aufgaben zu entbinden", sagte Landespolizeipräsident Wilhelm Schmidbauer der Münchner "Abendzeitung" (Montag) und verwies auf die Unschuldsvermutung, die bei einem nicht abgeschlossenen Verfahren gelte.
Der Münchner Rechtsanwalt Werner Dietrich, der mehr als ein Dutzend Opfer des Anschlags vertritt, hatte in einem Schreiben an die Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe und an Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die sofortige Entbindung des hochrangigen LKA-Beamten von seinen Aufgaben gefordert. Seine Mandanten seien der Ansicht, dass ein durch ein Ermittlungsverfahren vorbelasteter Beamter als Leiter der Soko nicht geeignet sei. Gegen den Beamten und fünf weitere LKA-Mitarbeiter wird von der Staatsanwaltschaft Nürnberg in Zusammenhang mit dem Einsatz eines V-Manns in der Rockerszene ermittelt.
Am 26. September 1980 hatte eine Bombe am Oktoberfest-Haupteingang zwölf Wiesn-Besucher in den Tod gerissen und mehr als 200 verletzt. Es war der blutigste rechtsradikale Terroranschlag in der Geschichte der Bundesrepublik. dpa