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Mammendorf: Wie viel Landwirt Huber wohl am Kornkreis verdienen wird

Mammendorf

Wie viel Landwirt Huber wohl am Kornkreis verdienen wird

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    Das Muster in Josef Hubers Weizenfeld hat einen Durchmesser von 180 Metern. Zahlreiche Schaulustige haben das Feld in der Nähe von Mammendorf am Wochenende besucht.
    Das Muster in Josef Hubers Weizenfeld hat einen Durchmesser von 180 Metern. Zahlreiche Schaulustige haben das Feld in der Nähe von Mammendorf am Wochenende besucht. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Er misst 180 Meter im Durchmesser, ist perfekt symmetrisch und erinnert entfernt an eine Blüte. Der Kornkreis in der Nähe von Mammendorf hat am vergangenen Wochenende zahlreiche Besucher angelockt. Der ganz große Ansturm ist jedoch ausgeblieben: Josef Huber, der Besitzer des Weizenfeldes, schätzt, dass Freitag bis Sonntag 6000 bis 8000 Menschen den

    Trotzdem hatte sich Mammendorf ausführlich auf die vielen Schaulustigen vorbereitet: Die Wasserwacht stand bereit, um im Fall der Fälle Erste Hilfe zu leisten und die Feuerwehr wäre bei einem Verkehrschaos eingesprungen. Doch alles verlief ruhig und in geordneten Bahnen: Die Besucher hielten sich an die aufgestellten Schilder und Schneisen, die Huber auf Anraten der Polizei als Ein- und Ausgang zum Kornkreis freigemäht hatte.

    Der mysteriöse Kornkreis ist zwischen Sonntag, 23. Juli 14 Uhr und dem darauffolgendem Montagvormittag entstanden. Erst hat Nebenerwerblandwirt Huber, der auch ein Bauunternehmen hat, gar nicht mitbekommen, dass in seinem Kornfeld ein Kornkreis entstanden ist. Er hat sich nur gewundert, warum so viele Leute auf seinem Feld herumtrampeln und die Polizei alarmiert. Als klar war, dass es sich bei dem niedergetrampelten Weizen um einen Kornkreis handelte, hatte Huber nach Beratung mit der Polizei zwei Optionen: Entweder das Feld würde sofort abgeerntet oder er lässt es zu, dass die Leute aufs Feld gehen. Huber entschied sich für letzteres.

    Landwirt Huber macht ein Geschäft mit dem Kornkreis

    Dennoch war er am Anfang entsetzt über den Kornkreis: "Meine erste Reaktion war: Das ist eine reine Katastrophe, die trampeln mir das ganze Feld nieder. Die ersten beiden Tage wusste ich nicht, was ich machen sollte", erzählt er. Doch der Landwirt hat sich schnell mit der Situation arrangiert und ist nun ganz entspannt.

    Auch zeigt sich, dass Huber wohl sehr geschäftstüchtig ist: Er hat nicht nur eine Kasse für freiwillige Spenden am Eingang zum Kornkreis aufgestellt, sondern verkauft auch Postkarten von dem Kunstwerk im Feld und bietet Hebebühnenfahrten für Besucher an, die sich den Kreis von oben ansehen wollen. Insgesamt rechnet er grob mit Einnahmen von 10.000 bis 15.000 Euro, bis das Feld abgeerntet wird.

    Damit will er zunächst den Schaden ausgleichen, der durch das niedergetrampelte Weizen entstanden ist. Diesen schätzt der 47-Jährige auf etwa 4000 bis 5000 Euro. Das Geld, dass über seinen Schaden und Aufwand während der Besucheranstürme auf sein Feld entstanden ist, möchte Huber spenden. "An all die Vereine in Mammendorf und die vielen Helfer."

    Auch Kranke besuchten den Kornkreis in Mammendorf

    Wie der Kornkreis in sein Feld gekommen ist, da ist sich Huber nicht sicher. "In der Kürze, in der das passiert ist, glaube ich nicht, dass es Menschen waren. Aber ich glaube auch nicht an Ufos und Außerirdischensachen." Wenn es tatsächlich Menschen waren, müssten sie perfekt organisiert und künstlerisch hoch begabt gewesen sein, vermutet er. "Denn wenn man sich den Kornkreis aus der Luft oder auch vom Boden anschaut, sieht man: Das hat etwas mit Schönheit zu tun."

    Während der vergangenen Tage hatte Josef Huber viel Kontakt zu den Besuchern des Kornfeldes. "Vom Hardcore-Esoteriker bis zu ganz normalen neugierigen Menschen war da echt alles dabei", erzählt er. Er bewundert es, dass einige Menschen in dem Kornkreis ihre Ruhe finden wollen. Er selbst könne das zwar nicht verstehen, so wie Yoga. Aber er bewundert, dass der Kornkreis in seinem Feld manchen Menschen so etwas gibt. Einige Besucher haben gar im Kreis auf der Isomatte übernachtet.

    Besonders nachdenklich hat den 47-Jährigen gestimmt, dass viele Kranke den Kornkreis am Wochenende besucht haben. Er vermutet, darunter waren auch Krebskranke, die von ihrer Krankheit gezeichnet waren. "Die Angehörigen haben die Kranken in den Kornkreis geführt, sie auf eine Decke gehockt, mit Sonnenschirm und Wasser, und einfach eine halbe Stunde sitzen lassen. Vielleicht konnten sie durch die Erfahrung ihre Schmerzen und Leid vergessen."

    Wer den Kornkreis noch besichtigen will, sollte sich beeilen: Huber wird das Feld bei der nächsten Schönwetterperiode abmähen, er rechnet damit, dass es am Mittwoch oder Donnerstag so weit sein wird.

    "Nicht von Menschenhand": Kornkreis entzückt Besucher 

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