Ein ungewöhnliches Angebot sorgt dafür, dass der Haussegen bei der Firma PMG in Füssen schief hängt. Eine Prämie in Höhe von 750 Euro wurde den Beschäftigten geboten, sollten sie sich nicht an Arbeitskampfmaßnahmen beteiligen, die momentan im Rahmen der Tarifauseinandersetzung in der Metall- und Elektroindustrie stattfinden.
"Wir lassen uns nicht kaufen"
„Das ist im ganzen Allgäu noch nicht passiert, dass ein Geschäftsführer versucht, mit Geld den Beschäftigten ein Grundrecht unserer Demokratie abzukaufen“, sagt Dietmar Jansen, Bevollmächtigter der IG Metall Kempten. Das Angebot, für 750 Euro auf einen Streik zu verzichten, komme bei den Mitarbeitern nicht gut an, sagt Betriebsratsvorsitzender Robert Breibeck. „Viele Kollegen sagen: Wir lassen uns nicht kaufen.“
Für schlechte Stimmung bei den Beschäftigten sorgt noch ein anderer Vorgang: Das Unternehmen mit rund 300 Mitarbeitern ist aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten. „Das ist ein Angriff auf die Arbeitsbedingungen“, sagt Jansen. Er befürchtet, dass Kürzungen bei Entgelt oder Arbeitszeitverlängerung ohne Entgeltausgleich anstehen. Geschäftsführer Christian Rasch wollte sich gegenüber unserer Zeitung nicht zu den Vorwürfen äußern. Er wolle die laufenden Verhandlungen mit der IG Metall nicht beeinflussen. az