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Wetter: Gewitter, Starkregen, Hagel: Lage in der Region entspannt sich

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Gewitter, Starkregen, Hagel: Lage in der Region entspannt sich

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    Ein Schlauch entwässert in Polling einen überfluteten Keller in einen Fluss.
    Ein Schlauch entwässert in Polling einen überfluteten Keller in einen Fluss. Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

    "Die kritische Wetterlage bleibt weiter bestehen", warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD). Mehr als 40 Liter Regen pro Quadratmeter seien möglich, so die Meteorologen noch am Sonntagvormittag. Am Sonntagnachmittag schließlich sprach der DWD eine Unwetterwarnung für die Region aus: Die Kreise Aichach-Friedberg, Augsburg, Dillingen, Donau-Ries, Günzburg und Neuburg-Schrobenhausen sind betroffen.

    Nun gibt es Entwarnung: Für alle genannten Kreise sind die Unwetterwarnungen hinfällig. Regen und Gewitter sind dennohc möglich. Der DWD sagt voraus, dass die

    Rettungskräfte gefordert: Blitzeinschläge und Regen

    Nach heftigen Regenfällen in der Region hat das Landratsamt Weilheim-Schongau am Sonntagmorgen für das vom Hochwasser betroffene Gebiet rund um die Gemeinde Polling den Katastrophenfall erklärt. Dies teilte ein Sprecher der Behörde mit. Technisches Hilfswerk, Wasserwacht, Bergwacht und die Feuerwehren der Region seien im Großeinsatz.

    Es ist noch nicht vorbei. Der Deutsche Wetterdienst warnt weiter vor heftigen Unwettern mit viel Regen in der Region. Zum Ende der Woche hin dürfte sich die Lage entspannen.
    Es ist noch nicht vorbei. Der Deutsche Wetterdienst warnt weiter vor heftigen Unwettern mit viel Regen in der Region. Zum Ende der Woche hin dürfte sich die Lage entspannen. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Infolge der starken Regenfälle ist am Sonntag der Tiefenbach über die Ufer getreten und hat weite Teile des Ortskerns überschwemmt. Einzelne Gebäude des 3500-Einwohner-Ortes stehen knietief unter Wasser. Auch in den Straßen im Ort steht das Wasser. Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und Wasserwacht seien mit rund 670 Mann im Einsatz, hieß es vor Ort. Mit Hochleistungspumpen versuchen die Helfer, einen Dammbruch zu verhindern. Rund 10 000 Sandsäcke sind angefordert.

    Derzeit sind unter anderem die Ortschaften Oberhausen und Polling mit Ortsteil Etting sowie die Ortschaften Peißenberg, Huglfing und Eberfing am stärksten betroffen, sagte ein Polizeisprecher. Die Bundesstraße 472 sei zwischen

    Die Bewohner sind fassungslos. "Das ist ein ganz anderes Hochwasser, als wir es bisher kannten", sagte Bürgermeisterin Felicitas Betz am Sonntag. "Ich bin seit sieben Uhr in der Früh hier auf den Beinen. Es hat die ganze Nacht durchgeregnet." Und auch der Geschäftsleiter der Gemeinde Walter Hildebrandt stellt nach dem schlimmen Unwetter fest: "So etwas habe ich seit 1979 nicht erlebt." 

    Polling: Kniehohes Wasser und Murenabgang

    Im Bahn- und Straßenverkehr kam es am Sonntag zu zahlreichen wetterbedingten Einsätzen. Nach einem durch Starkregen ausgelösten Murenabgang zwischen Polling und Huglfing musste die Bahnstrecke München-Mittenwald komplett gesperrt werden. Bei Weiden in der Oberpfalz schlug am Morgen ein Blitz in ein Stellwerk ein. Es kam zu Signalstörungen und Verspätungen bei den Zügen. 

    In Baar (Landkreis Aichach-Friedberg) schlug ein Blitz in die Kläranlage ein, Keller liefen mit Wasser voll. Am Freitagabend waren nur einer halben Stunde etwa 50 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. 

    In Weiden in der Oberpfalz wurde eine Unterführung geflutet. In Schwarzach beim oberpfälzischen Nabburg (Landkreis Schwandorf) schlug ein Blitz in eine Scheune ein. Bei dem Brand wurde niemand verletzt, es entstand jedoch mehrere tausend Euro Schaden. Bei Oberdachstetten im fränkischen Landkreis Ansbach liefen bereits am Samstagabend einige Keller voll; eine Straße nahe der Bahnlinie wurde zudem überflutet, wie der Leiter der Integrierten Leitstelle Ansbach berichtete. Die Bahnstrecke Treuchtlingen-Würzburg wurde deshalb teilweise vorübergehend gesperrt.

    Unwetter: Starkregen, Hagel, Wind

    Bis zum Donnerstag sind laut DWD vereizelt Gewitter mit Starkregen und Hagel möglich. Besonders am Mittwoch könnte der Region noch einmal ein sehr regenreicher Tag bevorstehen. Am Freitag ist die Unwetterfront dann möglicherweise vorbei: es soll, so der Deutsche Wetterdienst, nur noch vereinzelt in Südostbayern gewittern. Vielleicht hält das Wetter dann endlich für einen lauen Sommer-Grill-Abend.

    Meteorologen staunten über die Heftigkeit der Unwetter, die derzeit über Deutschland toben. Ausmaß und Dauer seien "absolut außergewöhnlich", betonten Experten des Deutschen Wetterdienstes.

    Bundeswehr für Hochwassergebiete in Niederbayern angefordert

    Besonders heftig war der Regenfall in den Landkreisen Altötting, Landshut, Straubing und Deggendorf. "In Osterhofen wurde sogar ein Spitzenwert von 53 Litern Regen pro Quadratmeter und Stunde gemessen", sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Verletzte gab es nicht. Zum Schaden machte die Polizei zunächst keine Angaben. In der Hochwasserregion rund um Simbach habe es zwar wieder geregnet, größere Schäden seien bislang aber nicht bekannt geworden.

    In den Hochwassergebieten in Niederbayern soll jetzt auch die Bundeswehr vermehrt helfen. "Es sind Truppen angefordert. Wir erwarten für Sonntag oder Montag etwa 100 Mann", sagte der Sprecher des Landratsamtes Rottal-Inn, Robert Kubitschek, am Sonntag. Schwere Räumfahrzeuge werden aber nicht benötigt. "Es sind schon viele Lastwagen und Bagger in den engen Straßen unterwegs. Wenn noch mehr dort hinkämen, wäre es auch für die Helfer gefährlich." Die Flutwelle in

    Bundesumweltministerin Hendricks fordert bessere Starkregen-Warnsysteme

    Nach den verheerenden Unwettern fordert Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) bessere Warnsysteme für Starkregen. Die Behörden sollten sich "für akute Überschwemmungsgefahren durch Bäche und kleine Flüsse noch besser wappnen", sagte Hendricks den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Montag. Dazu könnten neue Frühwarnsysteme gehören, aber auch neue Katastrophenszenarien für Polizei, Zivilschutz und Feuerwehr.

    Für die großen Flüsse Rhein, Donau, Elbe, Oder und Weser gebe es nationale Vorsorgeprogramme, sagte die Ministerin. "Bestürzend an den jüngsten Überschwemmungen ist aber, dass sie nicht an Flüssen stattfanden, sondern sich kleine Bäche in reißende Ströme verwandelten." Die Politik müsse sich vorsorgend auf diese neue Situation einstellen. lby/afp/AZ

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